Kritik gab es in der Kreistagssitzung am Mittwoch in Beeskow an der mangelnden Transparenz und der schlechten Kommunikation der Kreisverwaltung in Sachen Nutzung der kreiseigenen Odersun-Hallen in Fürstenwalde. Der Kreis will bis Mitte Dezember dort nun rund 350 Plätze für Asylsuchende und Flüchtlinge schaffen. Die Liegenschaft sollte ursprünglich ausschließlich als Archiv- und Medienzentrum sowie für das Brand-, Zivil- und Katastrophenschutzzentrum umgenutzt werden. Zumindest wurde das so noch in der Sitzung des Kreisausschusses zwei Wochen zuvor diskutiert.
„Kein Wort gab es damals aus der Sitzung darüber, dass Flüchtlinge auf dem unwirtlichen Industriegelände am Rande von Fürstenwalde untergebracht werden sollen“ kritisierte die Vorsitzende der grün-orangenen Fraktion Sabine Niels. Medienberichten zufolge verweigerte die Kreisverwaltung sogar noch am letzten Freitag eine Auskunft. „Niemand kann uns weismachen, dass die Pläne erst adhoc aus der Schublade geholt wurden, zumal der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Detlef Korn schon Mitte November berichtete, dass der Ausbau der Odersun-Hallen zum Feuerwehrtechnischen Zentrum für sechs Monate gestoppt wurde“, sagte Niels: „Gerade in der sensiblen Frage der Unterbringung von Flüchtlingen brauchen wir eine offene Kommunikation und eine zeitnahe Beteiligung der Mitglieder des Kreistags“.
Quelle: Kreisverband Oder-Spree Bündnis 90/Die Grünen