Rund 90 Beschäftigte des Keramikfliesenhersteller Porcelaingres aus Vetschau haben heute gestreikt und von fünf bis 10 Uhr ihre Arbeit niedergelegt. Dazu aufgerufen hatte die Industriegewerkschaft IGBCE. Die Beschäftigten fordern laut ihrer Tarifforderung vom 16. September 2021 einen Einstiegslohn von 13 Euro, fünf Erfahrungsstufen in allen Entgeltgruppen, die Einführung einer Jahresleistung von 70 % eines Monatsgehalts, eine Erhöhung der Auszubildendenvergütungen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten.
Der IG BCE Bezirk Lausitz teilte dazu mit:
Die Industriegewerkschaft IGBCE als zuständige Gewerkschaft hatte die laufende Verhandlungsrunde beim Keramikfliesenhersteller Porcelaingres im Brandenburgischen Vetschau am Dienstag, den 1. Februar als gescheitert erklärt. Am Freitag, den 4. Februar rief die IGBCE ihre Mitglieder bei Porcelaingres für den 7. Februar zum Warnstreik vor dem Werkstor auf. Die Beschäftigten waren aufgerufen zwischen 5 bis 10 Uhr die Arbeit niederzulegen. Diesem Aufruf sind heute rund 90 Beschäftigte der knapp 220 Beschäftigten gefolgt. Gewerkschaftssekretärin Annika M. Helle zeigt sich höchst zufrieden: „Die Beschäftigten haben heute ein deutliches Zeichen gesetzt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Sie wollen endlich ihren Anteil am Erfolg des Unternehmens!“
Forderungen
In Anbetracht, der geplanten Mindestlohnerhöhung auf 12,00 Euro sei es kaum möglich von der Hauptforderung bzgl. eines Einstiegslohns von 13 Euro abzuweichen. „Bei Porcelaingres liegt der Einstiegsstundenlohn bei 10,02 Euro und selbst mit abgeschlossener Ausbildung verdient man bei Porcelaingres beim Einstieg gerade einmal 10,52 Euro pro Stunde. Somit arbeitet derzeit schätzungsweise knapp die Hälfte der Belegschaft für einen Stundenlohn unter 12,00 Euro!“, sagt Annika M. Helle.
Die Tarifkommission sei weiterhin gesprächsbereit, sofern das vorliegende Arbeitgeberangebot vom 26. Januar entsprechend nachgebessert werde. Dann werde die Tarifkommission an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der Arbeitgeber ließ am Mittag nach dem Warnstreik die Tarifkommission wissen, dass er einen neuen Vorschlag für den 10. Februar vorbereitet hätte. „Wir sind bereit uns am Donnerstag den neuen Vorschlag der Arbeitgeberseite anzuhören. Gleichzeitig haben wir in den letzten Wochen klar formuliert, dass der Einstiegslohn deutlich über dem Mindestlohn von zwölf Euro liegen muss und daran wird sich der neue Vorschlag messen lassen müssen!“ ergänzt die Verhandlungsführerin Annika M. Helle zum Schluss.
Die Beschäftigten fordern laut ihrer Tarifforderung vom 16. September 2021 einen Einstiegslohn von 13 Euro, 5 Erfahrungsstufen (Dauer 1 Jahr, Steigerung von 4 %) in allen Entgeltgruppen, die Einführung einer Jahresleistung (ugs. Weihnachtsgeld) von 70 % eines Monatsgehalts, eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütungen, sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten.
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Red. / Presseinformation
Bild: Hannes H. Kühn