Die Gewerkschaft verdi teilte dazu mit:
Die Tarifverhandlungen für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten und 60 Auszubildenden der Sana-Kliniken Niederlausitz GmbH mit den Krankenhäusern in Senftenberg und in Lauchhammer werden am 30. Juli 2025 einer dritten Verhandlungsrunde in Senftenberg fortgesetzt. Die Tarifverhandlungen wurden am 4. Juni 2025 aufgenommen. In der zweiten Verhandlungsrunde am 9. Juli 2025 hatte die Arbeitgeberseite ein erstes Tarifangebot vorgelegt. Die ver.di-Tarifkommission hatte das Tarifangebot als unzureichend abgelehnt. Die ver.di-Tarifkommission fordert die Anwendung der Sana-Konzern-Tarifverträge, die zwischen ver.di und dem Konzern Sana Kliniken AG abgeschlossen wurden und auch beim Sana-Herzzentrum in Cottbus, beim Sana-Herzzentrum in Dresden, bei den Sana Kliniken Sommerfeld im Land Brandenburg und beim Sana-Klinikum Lichtenberg in Berlin Anwendung finden.
Mit dem von ver.di inzwischen gekündigtem Haustarifvertrag für die Sana Kliniken Niederlausitz betragen die monatlichen Tabellenentgelte nur 85 Prozent bis 88 Prozent von den derzeitigen Tabellenentgelten des Sana-Konzern-Entgelttarifvertrages. Der derzeitige Tarifabstand zum Sana-Konzerntarifvertrag von 12 bis 15 Prozent erhöht sich zum 1. September 2025 um weitere 2 Prozent und zum 1. Dezember 2025 erneut um weitere 2 Prozent, weil sich das Entgelt im Sana-Konzerntarifvertrag jeweils entsprechend erhöht. Für alle seit dem 1. Januar 2025 neu eingestellten Beschäftigten beträgt das Tabellenentgelt somit nur rund 85 bis 88 Prozent vom Tarifvertrag mit dem Sana-Konzern.
Aber auch zu den tariflichen Tabellenentgelten im benachbarten Lausitzer Seenland Klinikum im sächsischen Hoyerswerda ist der Abstand sehr groß. So müssten die Tabellenentgelte um rund 12 Prozent erhöht werden, um das ab 1. Oktober 2025 gültige Tarifniveau bei gleicher Arbeitszeit im Lausitzer Seenland Klinikum zu erreichen. Das Lausitzer Seenland Klinikum im sächsischen Hoyerswerda ist zu 49 Prozent im Besitz der Sana Kliniken AG und zu 51 Prozent im Besitz der Stadt Hoyerswerda. Das Lausitzer Seenland Klinikum in sächsischen Hoyerswerda ist rund 40 Auto-Minuten bzw. 30 Kilometer vom brandenburgischen Senftenberg entfernt. Im Lausitzer Seenland Klinikum im sächsischen Hoyerswerda gilt ein Haustarifvertrag mit ver.di. An den Tarifverhandlungen sitzt der Sana-Konzern immer mit am Verhandlungstisch – so wie auch bei der Sana Kliniken Niederlausitz GmbH.
„Für diese Gehaltsunterschiede zu den anderen Sana-Krankenhäusern und zum Lausitzer Seenland Klinikum gibt es keinerlei Rechtfertigung“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer aus Cottbus. „In Senftenberg und Lauchhammer werden die Krankenhausleistungen von den Krankenkassen genauso hoch vergütet, wie die gleichen Krankenhausleistungen bei den anderen Sana-Krankenhäusern in Hoyerswerda, Berlin, Cottbus oder Dresden. Die Beschäftigten in Senftenberg und in Lauchhammer fordern das gleiche Entgelt, wie es in den anderen Sana-Krankenhäusern gezahlt wird.“ so Franke weiter.
Über bundesweit einheitliche Fallpauschalen je abgerechneten Fall werden die Personalkosten, die Verbrauschs- und Sachkosten und die Energiekosten eines Krankenhauses von den Krankenkassen finanziert. Die Personalkosten für das Pflegepersonal auf bettenführenden Stationen wird von den Krankenkassen sogar kostendeckend über das Pflegebudget finanziert. Somit gibt es keine Rechtfertigung, dass die nichtärztlichen Beschäftigten in Senftenberg und Lauchhammer weniger Tabellenentgelt erhalten sollen als in den anderen Sana-Krankenhäusern. Die Sana Kliniken Niederlausitz gGmbH betreibt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz die Krankenhäuser in Senftenberg mit 320 vollstationären Planbetten und in Lauchhammer mit 220 vollstationären Planbetten. Der Kreistag vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz hatte im Dezember 2020 beschlossen, 51 Prozent der Gesellschaftsanteile der damals zu 100% kreiseigenen Klinikum Niederlausitz GmbH an die private Sana Kliniken AG zu verkaufen. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist seitdem mit 49 Prozent der Anteile nur noch der Minderheitseigentümer. Die Sana Kliniken AG hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn mehr als 43 Millionen nach Steuern abgeschlossen. (Quelle: Geschäftsbericht 2022 der Sana Kliniken AG).
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Red. / Presseinfo