Betröppelte Gesichter gab es bei Mercedes nach den beiden DTM-Rennen auf dem Lausitzring am vergangenen Wochenende. Bisher galt der Lausitzring als „Mercedes-Land“, gingen doch seit Beginn der dortigen Rennen zum Deutschen Tourenwagen Masters fast 80% der Siege an die Sterne aus Stuttgart. Dieses Mal sprangen lediglich ein fünfter und ein sechster Platz als beste Mercedes-Platzierungen heraus.
Noch schlimmer traf es BMW: die Münchner verbuchten einen siebten und einen achten Platz.
Vorn dominierte Audi. Der Engländer Jamie Green gewann mit seinem Audi RS 5 DTM beide Läufe und hielt die Konkurrenz aus dem eigenen Lager auf Abstand. Hinter Green folgten im Sonnabend-Rennen Edoardo Mortara und Mattias Ekström sowie am Sonntag Ekström und Miguel Molina. Und es hätte sogar noch schlimmer kommen können für die Konkurrenten von Jamie Green, denn am Sonnabend setzte erst seine Stimme aus, so daß die Funksprüche zur Box nicht mehr verstanden wurden. Dann verweigerte auch noch der Klappflügel am Heck des Autos, der die Aerodynamik verbessert, seinen Dienst. „Diese beiden Siege sind einfach nur geil!“, freute sich der Engländer, der nun auch die Führung im Gesamtklassement übernahm.
Mercedes-AMG DTM Teamchef Ulrich Fritz war nach der Audi-Dominanz auf dem Lausitzring auf der anschließenden Pressekonferenz sichtlich bedient: „Es kann nicht unser Anspruch sein, um die Plätze 5 oder 6 mitzufahren!“ Auch BMW-Sportchef Jens Marquardt schlug in die gleiche Kerbe. Als eine der Ursachen für die katastrophalen Leistungen der Mercedes-und BMW-Fahrzeuge machten beide Teamchefs die Reifenperformance verantwortlich, die Audi scheinbar besser in den Griff bekam.
Neben Audi gab es noch einen weiteren glücklichen Gewinner. Der Stollberger Max Neukirchner gewann am Sonnabend das Rennen der Superbikes. Der Sachse hat auf dem Lausitzring so etwas wie ein Heimspiel und kann sich hier auf die Unterstützung vieler Fans verlassen. Im Sonntagrennen mußte er sich dem Vortageszweiten Markus Reiterberger aus München geschlagen geben.
Das Konzept „DTM meets SUPERBIKE*IDM“, Zwei- und Vierradfahrzeuge an einem Rennwochenende zu präsentieren, ging erneut auf. Zwar war die riesige Haupttribüne nicht ganz so gefüllt wie in den vergangenen Jahren, trotzdem sprach der Veranstalter von 60.000 Zuschauern, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
Auch rund um die Strecke gab es viel zu erleben. Neben Autogrammstunden mit den Fahrern gab es viele Mitmach-Aktionen rund um die Hersteller-Welten. Die Grid-Girls standen für Foto-Shootings zur Verfügung, ein Stunt-Fahrer sorgte in den Pausen auf der langen Start- und Zielgeraden für Action. Zu hinterfragen ist allerdings, ob eine Sportveranstaltung der richtige Platz für eine Waffenschau der Bundeswehr ist. Am Ende der Händlermeile konnten nämlich ein Kampfpanzer und ein Hubschrauber besichtigt werden.
Die DTM ist natürlich auch ein geeigneter Ort für Promis, sich in Szene zu setzen. Boxlegende Axel Schulz war am Sonntag im Fahrerlager und in der Startaufstellung unterwegs und posierte bereitwillig für die Fotografen und Fans.
Cindy aus Marzahn sorgte am Sonnabend in der Startaufstellung für Aufsehen. Sie posierte als Grid-Girl und fiel unter den langbeinigen schlanken Models kaum auf. Zuvor drehte sie im Fahrerlager einen Beitrag für ihre neue Fernsehshow.
Fotos: Thoralf Haß