Noch während der letzten Töne des Musicals „Die „Singemaus im Kindergarten“ von Detlev Jöcker, wischen sich die Gäste verstohlen oder auch ganz offen Tränen der Rührung aus den Augenwinkeln. Dann brandet der Beifall los. Die Ergriffenheit sieht man den Eltern, Großeltern und Gästen an. Die Augen glänzen. Den Erziehern und Kindern aus dem Öko-Kinderhaus Bummi ist währenddessen die Erleichterung über eine mehr als gelungene Premiere ins Gesicht geschrieben.
Auf ungewöhnliche und sehr kreative Weise hat das Team um Kita-Leiterin Cordula Rother um Spenden geworben. „Wir möchten zu unserem 50. Kita-Geburtstag im nächsten Jahr den Kindern ein Baumhaus schenken und viele weitere Dinge in unserem Garten tun. Dafür benötigen wir Spenden und so entstand die Idee, ein Musical aufzuführen“, erläutert Cordula Rother den Hintergrund der fulminanten Aufführung der Kindergartenkinder und Erzieher. Sie bedankt sich bei den Sponsoren, ihrem Erzieherteam, den Eltern und den vielen Helfern, die sich bei den Vorbereitungen der Uraufführung verdient gemacht haben.
Tatsächlich hat sich das Eintrittsgeld, das die Gäste für die Eintrittskarten zum Musical „Die Singemaus im Kindergarten“ zahlten, ab der ersten Minute gelohnt. Schon nach wenigen Minuten hat das Stück die Zuschauer völlig in den Bann gezogen. „Das ist ein sehr gelungenes Projekt und ich bewundere das Engagement das sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen dort an den Tag gelegt haben, um so ein Musical mit Kindern dieses Alters aufzuführen“, sagt Horst Heitmann, der das Stück in der Aula der Europaschule mit Begeisterung verfolgt hat. Tatsächlich ist es eine künstlerische Leistung, mit der die Geschichte um die Singemaus (gespielt und gesungen von Lilly Swat), zeigt. Das Mädchen alias Singemaus erlebt ihre ersten Tage im Kindergarten – mit den damit verbundenen musikalisch in Szene gesetzten Gefühlswechseln. Schläfrige, gemütliche Stimmung wechselt mit richtig krassem und mitreißendem Rock. Neu in der Kita ist die Singemaus ein wenig traurig und etwas verloren, sie vermisst ihre Mama: „wenn mich meine Mama abholt, dann bin ich so richtig froh,… doch die Mama lieb ich so“. Sie findet jedoch schnell Freunde, erlebt die Höhen und Tiefen von gegenseitiger Hilfe und erfährt, dass Freundschaft nicht erzwungen werden kann. Schließlich endet der Lernprozess der jungen Dame mit den Erkenntnissen von „wir helfen einander“ bis „ich bin ich und du bist du“.
Die Hauptdarsteller im Alter von 4 bis 7 Jahren zeigen eine perfekte Leistung, gemeinsam mit der Erziehermaus (Janette Buhr) ziehen sie die Zuschauer schnell in den Bann. Der Chor bestehend aus vielen Kindergartenkindern, 5 Hortkindern und den Erziehern sorgt für die musikalische Untermalung der vielfältigen Lieder. Die Gesamtleitung, die einzelnen Elemente aus Kulissenbau, Chorproben, Tanzeinlagen und Text zu einem runden Ganzen zusammenzubringen, übernahm Cordula Rother gemeinsam mit den Gruppenleiterinnen der Hort-und Kindergartenkinder sowie dem Hausmeister Ralph Knoch.„Super! Ich bin noch immer ganz ergriffen“, sagt Sabine Neumann, die als Oma von Melanie Trasper das Stück gerne verfolgt hat. „Die Kinder haben sich bei dieser sehr komplexen Angelegenheit große Mühe gegeben. Mein Lob gilt der Hauptdarstellerin Lilly. Wie dieses Kind auf der Bühne agiert – das ist einzigartig“, fasst sie zusammen, was in den Gesichtern der Zuschauer zu lesen steht. Lilly selbst ist noch immer ein bisschen aufgeregt und sie freut sich, dass alles so gut über die Bühne gegangen ist. „Ich war schon aufgeregt und habe mich vor allem auf Mama und Papa gefreut. Ich war sehr überrascht, dass so viele Zuschauer da waren“, so Lilly. „Mir hat am besten gefallen, dass ich eine Freundin hatte, die Kuschelmaus. Mein Lieblingslied ist „Alles ist so neu“, berichtet die Siebenjährige aus Lauchhammer weiter. Die Texte lernte sie, indem sie die CD zu Hause wieder und wieder hörte. „Ich singe sehr gern im Auto. Texte merken und singen fällt mir leicht“. Und tatsächlich hat auch Lilly schon mal so was erlebt wie im Musical: „Manchmal habe ich Streit mit meinem Bruder. Aber dann muss man reden und sich entschuldigen“. Ebenfalls erleichtert ist Jette Poensgen (6 Jahre), die die beste Freundin der Singemaus gespielt hat. „Das Singen und Tanzen hat mir am meisten Spaß gemacht. Die Lieder konnte ich mir besser merken als die Texte. Aber wenn ich mal was vergessen hatte, haben Cordula oder Lilly mir geholfen“, sagt sie. Auch Jette kann sich gut in das Stück reinversetzen: „Wenn ich irgendwo neu bin und niemanden kenne, geht es mir auch so, wie der Singemaus.“
Insgesamt mehr als 1700 Euro haben die Kinder nun schon erspielt und ersungen. „Ich möchte mich bedanken, bei allen, die in den letzte Jahren dazu beitragen haben, dass unsere Kita schöner und schöner wird“, so Cordula Rother zum Abschied. Sie lädt bereits jetzt zum Tag der offenen Kita-Tür am 11. März 2017 und zur Geburtstags-Sommerparty am 17.06.2017 nach Lauchhammer in das Öko-Kinderhaus Bummi ein.
Fotos: Spenden erbeten: Öko-Kinderhaus Bummi begeistert mit dem Musical „Die Singemaus im Kindergarten“ hier mit den beiden Hauptdarstellerinnen Lilly Swat und Jette Poensgen. Foto: Öko-Kinderhaus Bummi.