Was haben die verschwundene Ortschaft Groß Jauer und der Altdöberner See gemeinsam? Am 10. Juli 2015 fand der 2. Stammtisch der Bürgerinitiative Altdöberner See statt. Das Thema des 2. Stammtisches lautete: „Der Altdöberner See kann nicht braun werden – oder doch?“. Hierzu stellten sich Dipl-Ing. Karl-Heinz Wahren (Hydrologe) und Prof. Blumenstein (Universität Potsdam) im Streitgespräch Herrn Dr. Preuß (wissenschaftlicher Mitarbeiter der BTU Cottbus). Diesem Streitgespräch ging ein Vortrag voraus, welcher die hydrologischen Besonderheiten des Altdöberner Sees zum Schwerpunkt hatte.
Nach dem Ende des Bergbaus 1992 begannen die Sanierungsarbeiten im Tagebaurestloch Greifenhain. Von 1998 bis 2007 wurde der See mit Wasser geflutet. Um die Flutungen des Senftenberger und Großräschener Sees voranzutreiben, wurde die Flutung des Altdöberner Sees zurückgestellt. Trotzdem ist Jahr für Jahr ein Wasseraufgang zu verzeichnen und mit einer guten, neutralen Wasserqualität (pH-Wert 11/ 2014: 7,3). Die Ursache ist, dass auf der Höhe des heutigen Randriegels eine Auswaschungsrinne ausgebaggert wurde. Diese Auswaschungsrinne geht bis Sonnewalde. Zudem weist der Altdöberner See tektonische Brüche auf, die als Niederlausitzer Hauptabbruch bekannt sind. Das Grundgebirge ist heute noch erhalten. Der Untergrund des Sees ist um mehrere 100 Meter verworfen (zum Beispiel: Reddener Graben). Deshalb weist die sogenannte Altdöberner Mulde mehrere Sprunghöhen auf. Der Wasserzustrom hat seinen Ursprung aus eiszeitlichen Auswaschungsrinnen. Dieser besteht aus Kies- und Sandablagerungen, die auch als Lausitzer Flüsse bezeichnet werden.
Der Altdöberner See hat dadurch heute bereits eine Wasserfläche von 700 ha und wird pro Minute mit über 40 qbm Wasser gespeist. Damit ist der Altdöberner See als Solitär nicht mit Seen wie dem Sedlitzer oder dem Spreetaler See zu vergleichen. Der Altdöberner See hat eine große Lausitzer Quelle. Diese ist nur nicht sichtbar, da sie unterirdisch ist. Die gute Wasserqualität speist in Vorflutrichtung den Gräbendorfer See und dann oberirdisch das Greifenhainer Fließ bis hin zum Spreewald.
Die Braunfärbung der Spree entsteht aus Richtung Spremberg. Werden die ockerhaltigen Sedimente aus den Spreewaldfließen in den Altdöberner See verbracht, wird ein Kreislauf geschaffen. Die Eisenhydroxidschlämme kommen – zwar verdünnt – aber wieder im Spreewald an.
Quelle: Bürgerinitiative Altdöberner See