Die Dr.-Otto-Rindt Oberschule in Senftenberg, die Grundschule Guteborn und die Waldgrundschule in Lauchhammer sind die Preisträger im Wettbewerb „Inklusion macht Schule“ des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr erstmals ausgelobt. Mit ihm möchte der Landkreis das Engagement und die Bemühungen seiner Schulen im Hinblick auf das Umsetzen eines inklusiven Bildungssystems würdigen. Ausgezeichnet wurden die Gewinnerschulen am Donnerstagnachmittag (30. Juni 2016) im Rahmen der Kreistagssitzung in der Vetschauer Solarsporthalle Dr.-Albert-Schweitzer-Schulzentrum durch die Vorsitzende des Kreistages, Martina Gregor-Ness.
Alle drei Bewerber überzeugten die Jury mit ihren eingereichten Unterlagen: Über den ersten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro kann sich die Dr.-Otto-Rindt-Oberschule in Senftenberg freuen. „Die Senftenberger haben mit ihrem projektavisierten und an den „schwächsten“ Schülerinnen und Schülern ausgerichteten umfangreichem Lernkonzept für den Sekundarbereich I einen zukunftsweisenden Weg für den gemeinsamen Unterricht aller Kinder und Jugendliche eingeschlagen“, hieß es in der Laudatio.
Die Ziele der Schule bestehen darin, Lerndefizite bei den Schülern durch die Nutzung bestimmter Lerntechniken und –methoden zu vermeiden, die soziale und personale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen trotz bestehender Schwierigkeiten eine erfolgreiche Fortsetzung der Schullaufbahn zu ermöglichen. Dazu wurden und werden erfolgreich verschiedenste Ansätze verfolgt und Maßnahmen realisiert. Seit nunmehr zehn Schuljahren lernen Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Förderbedarf an der Schule.
Weitere Platzierungen gingen an die Grundschule in Guteborn (400 Euro) und die Waldgrundschule in Lauchhammer (300 Euro). Beide Einrichtungen leben seit Jahren erfolgreich das Prinzip des gemeinsamen Unterrichtes von Kindern mit und ohne Handicap. Einige schöne Beispiele für ihre Bemühungen konnten die Schulen in ihren Biografien aufzeigen, so werden beispielsweise mit großem Engagement der Lehrerschaft räumliche Voraussetzungen geschaffen und Weiterbildungen, Projekte und die Umsetzung verschiedenster Förderansätze im Zeichen der inklusiven Bildung realisiert.
Bei der Wahl des Bewerbungsgegenstandes hatten die Schulen weitgehend freie Hand: Eingereicht werden konnten wissenschaftliche und künstlerische Projekte zum Thema Inklusion, Beschreibungen über besondere Kooperationen, etwa mit Schulen oder Vereinen, und Informationen zur gesamtschulischen Strategie in Verbindung mit speziellen Maßnahmen. Fünf Seiten Text standen den Schulen dafür zur Verfügung.
Die Entscheidung über die Platzierung der drei Bewerber traf eine fünfköpfige Jury. Zu den Mitgliedern zählten neben Landrat Siegurd Heinze auch die Behinderten- und Gleichstellungsbeauftrage des Landkreises, Carola Wolschke, die Leiterin der sonderpädagogischen Förder- und Beratungsstelle Melitta Marko, Rosemarie Ziegenbalg von der Arbeitsgruppe Behindertenhilfe sowie Alexander Westhäußer als Vertreter der Katja-Ebstein-Stiftung.
Noch in diesem Jahr lobt der Landkreis erneut einen Inklusionspreis aus. Die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich im Herbst 2016. Der Adressatenkreis und die Teilnahmebedingungen werden auf der Internetseite www.osl-online.de bekannt gegeben. Die Auszeichnung soll im Frühjahr 2017 erfolgen.
„Wir freuen uns, dass die Schulen neben dem Schulalltag die Zeit gefunden haben, an dem Wettbewerb mitzuwirken. Für den nächsten Inklusionspreis hoffen wir auf noch mehr Teilnehmer. Geplant ist, das Konzept bis dahin noch einmal zu überarbeiten und den Inklusionspreis dann noch stärker zu bewerben“, stellt die zuständige Kreisverwaltungs-Mitarbeiterin für den Bereich Inklusion, Delia Schäfer, in Aussicht.
Der diesjährige Inklusionspreis wird an Schulen vergeben, welche die inklusive Bildung an ihrer Schule fördern und zum Gelingen einer inklusiven Lernkultur beitragen. Er soll die Leistungen und Anstrengungen der Schule, der Pädagogen, der Klassen oder einzelner Personen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention würdigen. Gleichzeitig soll der Inklusionspreis die einzelnen Schulen unterstützen und dazu ermutigen, den eingeschlagenen Weg zu einer inklusiven Schule weiterzugehen. „Hierbei befinden sich die Schulen in OSL, insbesondere dank des Engagements und des persönlichen Einsatzes ihrer Lehrerinnen und Lehrer, bereits auf einem guten Weg“, so die Einschätzung der Expertin.
Die Auslobung eines Inklusionspreises hatte der Kreistag des Landkreises im Oktober 2015 mit der Zustimmung zum Landkreis-Konzept „Schritte auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem im Landkreis Oberspreewald-Lausitz“ ermöglicht.
Foto: Die Gewinner des 1. Inklusionspreises „Inklusion macht Schule“ des Landkreises OSL: Die Dr.-Otto-Rindt Oberschule in Senftenberg, die Grundschule Guteborn und die Waldgrundschule in Lauchhammer (v.l.). Die Gewinner wurden am Donnerstagnachmittag im Rahmen der Kreistagssitzung durch die Vorsitzende Martina Gregor-Ness und Landrat Siegurd Heinze ausgezeichnet. Foto: Landkreis.