In der Neuen Bühne Senftenberg findet bis voraussichtlich Ostern kein Spielbetrieb statt. Das teilte das Theater heute mit. Weiterhin ist die Bühne Mitunterzeichner des gemeinsamen Papiers der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle und der Theater und Orchester des Landes Brandenburg. Es enthält vier Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona, auf die sich Kulturpolitik und Kultureinrichtungen verständigt haben.
Die Neue Bühne Senftenberg teilte dazu mit:
Das Senftenberger Theater ist Mitunterzeichner des gemeinsamen Papiers der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle und den Theatern und Orchestern des Landes Brandenburg. Es enthält vier Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona, auf die sich Kulturpolitik und Kultureinrichtungen verständigt haben.
Manuel Soubeyrand, Intendant der neuen Bühne Senftenberg: „Ich finde die vier formulierten Grundprinzipien beschreiben sehr genau unsere Arbeits- und Lebenssituation. Wir drücken mit ihnen aus, dass wir Teil unserer Gesellschaft sind und uns in ihr und auch für sie begreifen.“
Unter dem Titel „Corona und Kultur – Der Brandenburger Weg“ haben die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle und Theater und Orchester des Landes Brandenburg ein gemeinsames Papier veröffentlicht. Die Unterzeichner*innen haben sich darin auf vier Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona verständigt. Die neue Bühne Senftenberg ist Mitunterzeichner. Der Spielbetrieb des Senftenberger Theaters steht bis voraussichtlich Ostern still.
Der Intendant der neuen Bühne Senftenberg Manuel Soubeyrand zum Papier: „Ich finde die vier formulierten Grundprinzipien beschreiben sehr genau unsere Arbeits- und Lebenssituation. Wir drücken mit ihnen aus, dass wir Teil unserer Gesellschaft sind und uns in ihr und auch für sie begreifen. Gerade dieser Punkt ist mir enorm wichtig: In Zeiten, in denen die Theater nicht spielen können, geben wir, in dem wir uns besonders für unser Gesundheitsamt und unsere Schulen engagieren, der Gesellschaft die Hilfe, die Unterstützung, die gerade besonders nötig ist. Auch das verstehe ich unter Kultur- es eine Kultur des miteinander Lebens.“
Vier Grundprinzipien
Die vier vereinbarten Grundprinzipien des Papiers lauten wie folgt:
1. Wir lieben die Kultur, aber Gesundheit geht vor. Die Kultureinrichtungen in Brandenburg haben alles getan, um auch unter Pandemiebedingungen sichere Aufführungen zu ermöglichen. Weil wir sehen, dass kurzfristig nur eine radikale Kontaktbeschränkung hilft, stehen wir dennoch zur Verlängerung des Lockdowns. Wir gehen davon aus, dass es bis Ostern weder klassische Theateraufführungen noch herkömmliche Konzerte geben wird. Wenn sich das Pandemie-Geschehen wider Erwarten so entwickeln sollte, dass frühere Öffnungen möglich sind, wollen wir so schnell wie möglich den Spielbetrieb wiederaufnehmen – und sei es mit Einschränkungen.
2. Wir lassen uns Kultur nicht verbieten. Schauspielerinnen dürfen nicht wie gewohnt auftreten, Musiker nicht einfach konzertieren. Aber niemand kann Künstlerinnen und Künstlern verbieten, Kunst zu machen. Vor allem: Kultur ist nötiger denn je. Die Brandenburger Kultureinrichtungen bekennen sich zu ihrer Verantwortung Konzepte zu entwickeln, wie Kunst geschaffen und der Gesellschaft zugänglich gemacht werden kann. Analog genauso wie digital.
3. Wir geben auf einander Acht. Die aktuelle Situation ist für Künstlerinnen und Künstler aller Sparten und alle in der Kulturwirtschaft Beschäftigten nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine psychologische Katastrophe. Das gilt für die freiberuflich Tätigen in besonderem Maße. Wir alle tragen Verantwortung, uns gegenseitig zu unterstützen. Durch Gesprächsangebote wie durch erhöhte Achtsamkeit. Die institutionell geförderten Einrichtungen sagen zu, auch im Lockdown nach Möglichkeiten zu suchen, Freischaffende weiter einzubeziehen und ihnen Verdienstmöglichkeiten anzubieten.
4. Wir sind solidarisch. Wir erwarten mit großem Selbstbewusstsein von der Gesellschaft, dass Kultur ungeschmälert weiter finanziert wird, obwohl Kultur gegenwärtig nur sehr eingeschränkt stattfindet. Da, wo wir unsere eigentliche kulturelle Arbeit nicht erbringen können, unterstützen wir die Gesellschaft auf andere Weise. Etwa, indem wir in Gesundheitsämtern oder Schulen helfen. Nicht weil wir dazu gezwungen würden. Sondern weil wir das wollen.
Neben Manuel Soubeyrand, Intendant der neuen Bühne Senftenberg, unterzeichneten das Papier außerdem Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur; Frank Martin Widmaier, Künstlerischer Leiter Brandenburger Theater; Roland Ott, Intendant Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt; Klaus-Peter Beyer, Intendant Deutsches Filmorchester Babelsberg; Bettina Jahnke, Intendantin Hans Otto Theater Potsdam; Alexander Hollensteiner, Geschäftsführer Kammerakademie Potsdam gGmbH; Florian Vogel, Künstlerischer Leiter Kleist Forum Frankfurt (Oder); Heike Bohmann, Geschäftsführerin Musikfestfestspiele Potsdam Sanssouci & Nikolaisaal Potsdam gGmbH; Georg Quander, Künstlerischer Direktor Musikkultur Rheinsberg gGmbH; Reinhard Drogla, Geschäftsführer und Leiter Piccolo Theater Cottbus; Stephan Märki, Intendant und Operndirektor Staatstheater Cottbus; André Nicke, Intendant Uckermärkische Bühnen Schwedt.
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Red. / Presseinfo
Bild: Neue Bühne Senftenberg