Bereits vor einigen Jahren machten Bergbauunternehmen den Lausitzern Hoffnung auf einen neuen Wirtschaftszweig. Bodenuntersuchungen hatten Spuren von Kupfer nachweisbar gemacht, die von den Firmen zum Anlass genommen wurden, sich an der Fantasie eines Bergwerks zu versuchen. Doch aus diesen utopischen Vorstellungen wurde nichts, alle Bemühungen verliefen im Sand. Doch was ist für das Scheitern des Projekts verantwortlich, das viele Menschen aus der Region längst aus den Augen verloren haben?
Die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH machte bereits im Jahr 2016 darauf aufmerksam, dass es interessante Vorkommen im Raum der Lausitz geben könnte. Das Interesse der Firma an entsprechenden Rechten für den Abbau schaffte es schnell in die Medien. Groß waren die Hoffnungen auf Seiten der Bürger, endlich einen neuen wirtschaftlichen Zweig in der Region verankern zu können. Schon in anderen Teilen Deutschlands hatte ein solcher Fund in der Vergangenheit für einen erheblichen finanziellen Aufschwung gesorgt. Schließlich werden direkt vor Ort zahlreiche Arbeitskräfte benötigt, um die Vorkommen zu erschließen und im Laufe der Zeit verwertbar zu machen.
Tatsächlich handelt es sich bei Kupfer nach wie vor um einen der wichtigsten Rohstoffe. Zum Einsatz kommt das Material nicht nur als Metall für den Bau von Leitungen oder Dachrinnen. Wird der Rohstoff weiter verarbeitet, so entsteht die bekannte Bronze-Legierung. Diese spielt nicht nur in der gleichnamigen Medaille, sondern auch in der Kunst eine wichtige Rolle. Welche Kunstwerke sich daraus herstellen lassen, wird zum Beispiel auf bronze-shop.com deutlich.
Erste Erkundungen in den 60er Jahren
Bereits in den 1960er Jahren waren Unternehmen in der Lausitz auf der Suche nach rentablen Kupfervorkommen. So kam es zu einer regelrechten Welle von Bohrungen, die in streng geregelten Abständen unternommen wurden. Die langen Bohrkerne, welche die Arbeiter zur damaligen Zeit zutage förderten, gelten bis heute als Grundlage für die weiteren Handlungsspielräume. Denn an ihnen erkennen die Experten nicht nur wo sich das Kupfer befindet, sondern können auch seine Menge genauer abschätzen.
Der stille Rückzug
Doch warum folgte nun nach den ersten Untersuchungen des Bodens in der Lausitz nicht der sofortige Beginn der Arbeiten? Schon vor etwa zwei Jahren wurden weitere rechtliche Schritte in die Wege geleitet, um die notwendigen Konzessionen für den Abbau zu erhalten. In der Tat hält die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH inzwischen einige Rechte, die den Abbau von Kupfer erlauben würden. Doch bislang sind die Verantwortlichen aus verschiedenen Gründen nicht zur Tat geschritten.
Einerseits ist die Errichtung einer neuen Miene zunächst sehr viel teurer, als dies das allgemeine Publikum annehmen würde. Dies liegt daran, dass viele neue Strukturen geschaffen werden müssen, bevor überhaupt ein erster Gewinn mit dem Kupfer erzielt werden kann. Da das Vorkommen in der Lausitz noch nicht bis ins letzte Detail erschlossen ist, war lange Zeit nicht klar, ob sich auf dieser Grundlage überhaupt die laufenden Kosten decken ließen. Schließlich wäre es dafür notwendig, über längere Zeit am gleichen Standort mit dem Abbau erfolgreich zu sein.
Neueren Berechnungen zufolge haperte es am Ende an der Finanzierung des Vorhabens. Der damalige Kupferpreis von etwa 4.200 US-Dollar pro Tonne war der KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH zu gering, um schließlich ganz in das Geschäft in der Lausitz einzusteigen. Viele Diebe nehmen diesen Kurs jedoch zum Anlass für Kupferdiebstähle. So verständigten sich die Verantwortlichen darauf, die Rechte für den Abbau in der Region erst einmal zu behalten, aber noch nicht zur Tat zu schreiten. Sollte in den kommenden Jahren eine erhebliche Steigerung des Preises einsetzen, so wäre es durchaus möglich, dass das Unternehmen die ersten Arbeiten in die Wege leiten würde.
Arbeitsplätze in der Schwerindustrie
Für viele Menschen schien der neue Arbeitgeber in der Region zunächst sehr interessant. Allerdings handelte es sich bei den ersten Einschätzungen der wirtschaftlichen Kraft eher um Wunschdenken. Denn der Kupferbergbau erreicht in der Regel kein Volumen, wie dies in der Vergangenheit im Ruhrgebiet entdeckt werden konnte. Vor diesem Hintergrund wäre es eher unwahrscheinlich, dass sich die Existenz der kleinen Miene schnell zu einem zentralen Faktor in der Region ausweitet.
Weiterhin ist bis zu diesem Zeitpunkt unklar, ob die Menschen in der Lausitz direkt von den neu entstandenen Arbeitsplätzen profitiert hätten. Denn es gibt keinerlei Information darüber, welche Zielgruppe die KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH als Arbeitnehmer präferierte.
Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch der indirekte wirtschaftliche Einfluss, der sich positiv auf die gesamte Region ausgewirkt hätte. Einerseits würden auf Seiten der Gemeinde die steuerlichen Einnahmen klar ansteigen. Auf der anderen Seite würden neue Arbeitskräfte den Umsatz ganz unterschiedlicher Branchen in der Region auf ein höheres Level bringen. Insofern waren die Hoffnungen durchaus begründet, die sich viele Menschen nach der Ankündigung im Jahr 2016 machten.
Wie stehen die Chancen?
Es ist derzeit kaum möglich, sich zu den Chancen der weiteren Verwirklichung des Projekts zu äußern. Einerseits spricht die Tatsache, dass die GmbH weiter am Besitz der Rechte festhält, für einen entscheidenden Schritt. Doch wann und ob dieser erfolgen wird, ist dennoch weiter ungewiss. Als wichtigster externer Faktor kann der Kupferpreis angegeben werden. Sollte dieser in Zukunft zum Beispiel aufgrund einer Knappheit in anderen Abbaugebieten steigen, so könnte dies den Startschuss für das Projekt bedeuten. Denn das Unternehmen hat am Ende vor allem die eigenen Bilanzen im Blick und steht unter dem Druck, am Ende einen Gewinn zu erwirtschaften.