Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus besuchte am 7. Mai 2018 eine Wirtschaftsdelegation aus der zentralchinesischen Provinz Hubei zum zweiten Mal die Region Südbrandenburg. Die sechsköpfige Delegation bestand aus Vertretern des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschafts- und Investitionsförderung von Hubei.
„Es ging um die Frage, wie Hubei und Südbrandenburg künftig wirtschaftlich enger zusammen arbeiten können. Erste Ansätze wurden schon im September 2017 bei einem ersten Besuch aus China ausgetauscht. Möglichkeiten werden vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Automobilwirtschaft, Erneuerbare Energien, Logistik und Ernährungswirtschaft gesehen“, erklärt Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. „Der jetzige Besuch dient der Verstetigung der Kontakte.“
In Gesprächen mit Vertretern der Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC) und der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) machten sich die Besucher aus Hubei auch mit den Standort- und Investitionsbedingungen der Region vertraut. Der Delegation wurde u. a. das TIP-Gelände vorgestellt, das Platz für weitere Investitionen am Standort Cottbus bietet.
Zudem kam die Delegation aus Hubei beim Betriebsbesuch in der Kunella Feinkost GmbH in Cottbus direkt mit einem Lausitzer Unternehmen ins Gespräch, welches bereits seit mehreren Jahren in China aktiv ist. Eine weitere Station war mit der uesa GmbH in Uebigau-Wahrenbrück ein mittelständisches Unternehmen der Elektroanlagen- und Komponentenfertigung.
Beide Seiten, die IHK Cottbus und die Vertreter aus Hubei, stellten abschließend fest, dass die wirtschaftliche Ausrichtung beider Regionen sehr gutes Potential für engere Beziehungen bietet. Der nächste Schritt ist, die bestehenden Kontakte auszubauen, um konkrete Kooperationen auf der Ebene von Unternehmen voranzutreiben. Es wurde daher ein Gegenbesuch vereinbart, zu dem Vertreter der IHK Cottbus sowie interessierte Südbrandenburger Unternehmen in die Provinz Hubei reisen.
Hubei will insbesondere in die Produktion von Elektroautos investieren. Entsprechend haben die Chinesen großes Interesse an Kontakten mit potentiellen Brandenburger Zulieferern im Bereich der Elektromobilität und des Fahrzeugteilebaus. Zudem werden in Hubei technische Lösungen bei der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien gesucht.
Die aktuellen Exportzahlen für das Jahr 2017 zeigen, dass der chinesische Markt zunehmend interessanter für die Brandenburger Exportwirtschaft geworden ist. Mehr als zwölf Prozent legten die Exportumsätze nach China im Vergleich zu 2016 zu. Damit befindet sich China zwar noch nicht unter den TOP-10-Exportmärkten der Brandenburger Wirtschaft, steht jedoch mittlerweile schon an elfter Stelle.
Hintergrund:
Die chinesische Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan hat bei einer Fläche von ca. 186.000 qkm eine Bevölkerung von 57 Millionen Einwohnern.
Bild: Delegation aus China besucht IHK Cottbus; Foto: IHK Cottbus