Unter dem Motto: „Freunde verbindet entweder eine gemeinsame Vergangenheit oder ein gemeinsames Interesse- uns verbindet beides“ wollen am 3. August die Bürgerinnen und Bürger dies- und jenseits der Neiße gemeinsam bei den Erntefesten in den Orten Taubendorf und Wielotów feiern. Die gemeinsame Grenze sowie die Bedrohung durch neue Tagebauplanungen hat die Zusammenarbeit der Kommunen und Bürgerinitiativen intensiviert. Es entstand die Idee, sich bei der Gestaltung der Erntefeste gegenseitig zu unterstützen und so wird es im polnischen Wielotów um 14:00 Uhr einen deutschen Kulturbeitrag geben und um 17:00 Uhr wird es in Taubendorf einen polnischen Beitrag geben. Von 12:00 bis 20:00 Uhr wird mit der Unterstützung der Gemeinde Schenkendöbern ein kostenloser Busshuttle zwischen beide Orte eingerichtet. Den ganzen Tag über werden die Bürgerinitiative „Klinger Runde“ aus Deutschland und die Initiative aus Polen an beiden Orten den Besuchern die Möglichkeit gegeben, sich mit ihren Unterschriften an den Einwendungen gegen den Tagebauplan Welzow II zu beteiligen.
„In Deutschland hat sich gezeigt, dass es zu umweltpolitischen Veränderungen nur durch den Protest aus der Bevölkerung kommt“ so der Sprecher der „Klinger Runde“ Thomas Burchardt, „von daher ist eine große Beteiligung an den Einwendungen gegen den Tagebauplan Welzow II unbedingt notwendig“ so Burchardt weiter.
„Es ist für uns selbstverständlich die deutschen Bürgerinnen und Bürger gegen die Tagebauplanungen zu unterstützen“ so die Vertreterin der polnischen Bürgerinitiative Dorota Schewior, „denn es hilft auch uns, wenn es Deutschland gelingt auf die Braunkohle zu verzichten.“
Beide Initiativen arbeiten seit Jahren im Widerstand gegen die Tagebauplanungen zusammen, indem sie unter anderem seit 4 Jahren die „Treffen an der Neiße“ organisieren.
Veranstaltung:
Samstag, den 03.August 2013,
Erntefest in Taubendorf: ab 13:30 Uhr Umzug,
Anfahrt: * Taubendorf an der B112 ab Forst 15 km und ab Guben 10 km
Veranstaltung:
Samstag, den 03.August 2013,
Hoffest auf dem Himbeerhof im polnischen Wielotów: ab 10:00 Uhr
Anfahrt: * ab Guben/Gubinek Landstraße Nr. 285 (15 km)
* ab Forst Grenzübergang Sacro bis zur Tankstelle und dann links entlang der Neiße bis zur L 285, dort rechts abbiegen und 8 km den Straßenverlauf folgen
Hintergrund deutsche und polnische Tagebauplanungen:
Der Tagebau Jänschwalde erreicht die Ortslage Taubendorf bis auf 300 m. Durch den geplanten Tagebau Jänschwalde-Nord würden die Orte Kerkwitz Grabko und Atterwasch verschwinden und Taubendorf zu einer Halbinsel.
Die Tagebauplanungen auf der polnischen Seite bedeuten den ganz oder teilweisen Verlust von 17 polnischen Gemeinden (siehe Grafik). Zusätzlich würden die Ortslagen Taubendorf, Groß-Gastrose und Makosice auf einen engen Schlauch zwischen den beiden Tagebauen auf polnischer und deutscher Seite eingeengt. In Taubendorf erinnert seit Mai diesen Jahres eine Mahnglocke an das Versprechen der Landesregierung, keine Dörfer mehr für die Braunkohle zu opfern. Der Tagebauplan Welzow II mit der Umsiedlung des sorbische Ortes Proschim wäre dann der vollzogene Bruch dieses Versprechens.
Zu dem laufenden Planverfahren Welzow II, besteht bis zum 16.September die Möglichkeit der Einwendung.
Übersicht über die Tagebau Welzow II
Hintergrund: „Klinger Runde“
Die „Klinger Runde – Netzwerk für den Erhalt der Heimat“ ist eine Bürgerinitiative in der Lausitz und ist mit zwei Abgeordneten im Kreistag SPN vertreten. Sie gründete sich im Jahr 2007 als die „Clausthal-Studie“ der Landeregierung die raumordnerische Planung für sieben weitere Tagebaue in der Lausitz empfohlen hatte. Derzeit sind von den sieben vorgeschlagenen Feldern drei Abbaufelder in der energiepolitischen Diskussion.
Grafik: Klinger Runde
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