Der Waldbrand in der Gohrischheide hält Einsatzkräfte auch am Freitag weiter in Atem. In der Nacht waren erneut über 300 Kräfte von Freiwilliger Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Hilfsorganisationen in sechs Einsatzabschnitten aktiv. Nach Angaben des Landkreises Meißen konzentrieren sich die Brandherde weiterhin auf Gebiete bei Jacobsthal, Neudorf (Gemeinde Zeithain), Heidehäuser, Lichtensee (Gemeinde Wülknitz) und Nieska (Ortsteil der Stadt Gröditz). Die betroffene Fläche wird aktuell auf 400 bis 500 Hektar geschätzt. Brandenburg ist weiterhin mit Kräften beteiligt. Löschhubschrauber sind ebenfalls im Einsatz.
Brandlage weiter kritisch, Löscharbeiten aus der Luft verstärkt
Eine Ausbreitung der Flammen in Richtung Bundeswehrkaserne konnte in der Nacht gestoppt werden. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Seit dem Morgen unterstützten Löschhubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei die Brandbekämpfung, allerdings nur in Bereichen ohne Kampfmittelbelastung. Zusätzlich ist ein Wasserwerfer der Landespolizei im Einsatz. Insgesamt sind am Freitag bis zu vier Hubschrauber zur Luftunterstützung eingeplant. Bei insgesamt 35 Anflügen konnte die gestern eingesetzte Besatzung der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg rund 63.000 Liter Löschwasser gezielt abwerfen.
+++Einsatzende+++
Für heute beenden wir unseren Einsatz zur Unterstützung bei der Waldbrandbekämpfung in der #Gohrischheide und stehen für morgen wieder bereit. https://t.co/NW9ode3xrg pic.twitter.com/i2L4y26mOP— Bundespolizei Spezialkräfte (@bpol_11) July 3, 2025
Evakuierung in Heidehäuser bleibt, Neudorf wieder bewohnbar
Der Ortsteil Heidehäuser bleibt weiterhin evakuiert. Bewohnerinnen und Bewohner der dortigen Wohnstätte für Menschen mit Behinderung wurden bereits am Mittwochabend in Ausweichunterkünfte gebracht. Dagegen konnte die Evakuierung von Neudorf am Donnerstag aufgehoben werden. Nach Angaben der Behörden ist die Lage dort unter Kontrolle, ein Rückzug der Einsatzkräfte ist jedoch nicht vorgesehen.
Einsatzstruktur erweitert, Verwaltungsstab rund um die Uhr aktiv
Seit Ausrufung des Katastrophenalarms am 3. Juli für Gröditz, Zeithain und Wülknitz koordiniert der Verwaltungsstab des Landkreises Meißen den Großeinsatz. Unterstützt wird die Struktur durch einen Verbindungsbeamten der Polizei und eine Fachberaterin der Bundeswehr. Der Bereitstellungsraum in der Kaserne Zeithain ist ebenfalls in die Logistik eingebunden.
Kontrolle statt direkter Angriff
Die Löschwasserversorgung ist laut Einsatzleitung über Zisternen und umliegende Kiesgruben gesichert. Aufgrund von Munitionsbelastung kann der zentrale Brandbereich nicht betreten werden. Das Feuer soll dort kontrolliert ausbrennen, während ein Übergreifen auf angrenzende Gebiete verhindert wird.
Brandenburg: Woidke dankt Einsatzkräften, Wilke warnt vor Belastung
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den Einsatzkräften für ihren anhaltenden Einsatz in der laufenden Waldbrandsaison gedankt. Besonders wünschte er den beiden verletzten Feuerwehrmännern aus Marxdorf bei Bad Liebenwerda schnelle Genesung. Beide waren bei einem Einsatz an der Landesgrenze schwer verletzt worden. Woidke rief dazu auf, bei allen Einsätzen das persönliche Risiko nicht aus dem Blick zu verlieren: „Passt auch auf Euch selbst auf.“ Innenminister René Wilke wies darauf hin, dass Feuerwehr und Rettungskräfte nach mehr als 1.000 Unwettereinsätzen der Vorwoche nun erneut stark gefordert seien. Dass bereits jetzt mehr Waldbrände in Brandenburg registriert wurden als im gesamten Vorjahr, zeige die angespannte Gesamtsituation. Er appellierte an die Bevölkerung, umsichtiges Verhalten im Wald einzuhalten, um Einsatzkräfte nicht zusätzlich zu belasten.
Bürgertelefon geschaltet
Zur Information der Bevölkerung wurde am Freitagmorgen ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Nummer 03521 725 7251 können sich Bürgerinnen und Bürger direkt an die Verwaltung wenden.
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Red.
Bilder: Blaulichtreport Lausitz