Die Brillenpinguingruppe des Zoo Hoyerswerda wird in den kommenden Wochen das Lausitzer Seenland verlassen und in den Haifa Educational Zoo nach Israel umziehen. Hintergrund dieser Entscheidung ist das zunehmend problematische Klima für Pinguine in der Tagebauregion: Durch die vielen Seen und das trockene Wetter breiten sich Mücken und damit die gefährliche Vogelmalaria stark aus. Bereits zwei Tiere sind der Krankheit zum Opfer gefallen, und auch regelmäßige Prophylaxe bietet keinen sicheren Schutz. Da das Immunsystem der aus Südafrika stammenden Brillenpinguine nicht auf diesen Erreger vorbereitet ist, empfahl der Zuchtbuchkoordinator die Umsiedlung. In Haifa finden die Tiere nun Bedingungen vor, die ihrer ursprünglichen Heimat ähneln. Die Vorbereitungen für den Umzug laufen, ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest. Die Anlage in Hoyerswerda soll künftig pinguinfrei bleiben; eine Nachnutzung, etwa als Zwischenquartier für andere Tiere, wird derzeit geprüft.
Der Zoo Hoyerswerda teilte dazu mit:
Die Brillenpinguingruppe des Zoo Hoyerswerda verlässt das Lausitzer Seenland in Richtung Israel. Der Haifa Educational Zoo wird künftig ihr Zuhause sein. Das trockene Klima der Tagebauregion und die immer häufiger auftretende Vogelmalaria könnten künftig die Pinguinhaltung in Hoyerswerda negativ beeinflussen. Vogelmalaria wird hauptsächlich durch Mücken übertragen. Die zahlreichen Seen der Region begünstigen die Vermehrung dieser Insekten und fördern damit das Problem. Das Immunsystem der Brillenpinguine – ursprünglich beheimatet in mückenarmen Küstenregionen Südafrikas – ist auf diesen Erreger nicht vorbereitet. In der aktuellen Gruppe sind bereits zwei Tiere nachweislich an Vogelmalaria gestorben. Seitdem werden alle Tiere vorsorglich regelmäßig mit einer Malaria-Prophylaxe behandelt. Aber auch das bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Auf Empfehlung des Zuchtbuchkoordinators wird die gesamte Pinguingruppe nun nach Israel abgegeben. Das Klima in Haifa ähnelt dem südafrikanischen Ursprungsgebiet der Art. „Wenn es trotz aller Verbesserungen langfristig nicht zufriedenstellend funktioniert, muss man irgendwann die schwierige Entscheidung treffen, die Haltung aufzugeben“, äußert sich Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda.
Vorbereitungen laufen
Wann genau die Gruppe den Zoo Hoyerswerda verlässt, steht noch nicht fest. Für den Transport wird derzeit alles vorbereitet. Die erforderlichen Ausfuhrgenehmigungen wurden erteilt, die Einfuhrgenehmigung durch die israelischen Behörden steht noch aus. Die Bruthöhlen auf der Anlage sind vorsorglich verschlossen worden, um eine eventuelle Brut bis zu ihrem Umzug auszuschließen.
Nachnutzung der Anlage
Wie die Anlage künftig genutzt wird, ist noch offen. „Klar ist: Wir möchten bis auf Weiteres keine Pinguine mehr in Hoyerswerda halten. Wir wollen die Tiere nicht dem Risiko weiterer Verluste aussetzen, deren Ursachen wir nicht vollständig kontrollieren können“, sagt Zoo-Geschäftsführer Arthur Kusber. Eine mögliche Option ist, die Pinguinanlage während des Umbaus des Asienbereichs als Zwischenquartier für andere Tiere aus dem Bestand zu nutzen.
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Red. / Presseinformation