Das Lausitzer Seenland Klinikum teilte dazu mit:
Nach langer Vorbereitung, Fördermittelantrag und Bauplanungen ist nun der nächste Meilenstein auf dem Weg zum roboterassistierten Operieren in Hoyerswerda überwunden. Zum Training der zukünftigen Operateure ist ein Modell „DaVinci Xi“ in den vergangenen Tagen nach Hoyerswerda gekommen und ist nun für die Simulationstrainings einsatzbereit.
Am 17.04.2024 fiel der Startschuss für die Trainingsplanung und alle beteiligten Professionen werden nun auf den Tag X vorbereitet. Ein 4-köpfiges Team der Firma Intuitive weist die hiesigen Mitarbeiter sowohl in die medizinischen, pflegerischen als auch technischen Belange ein. An erster Stelle steht dabei der Teamgedanke, denn nur wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, gibt es eine erfolgreiche Operation und zufriedene Patienten. Allein in Deutschland sind derzeit über 300 solcher Geräte der Firma Intuitive im Einsatz. Ca 165.000 Operationen wurden damit schon durchgeführt.
Geschäftsführerin Juliane Kirfe sagt: “Ich bin sehr froh, dass wir nach so langer Vorbereitungszeit den OP-Roboter nun endlich hier im Klinikum haben. Aber damit ist die Arbeit noch nicht getan. Jetzt fängt es für viele Kolleginnen und Kollegen erst richtig an. Auch haben wir organisatorisch noch einige Vorbereitungen zu treffen, bis wir wirklich den ersten Patienten damit operieren können. Aber nun stehen erst einmal die Trainings an.”
Einer der ersten Nutzer dieser neuen Technik ist Dr. med. Nasreldin Mohammed. Er leitet die Klinik für Urologie, Kinderurologie und onkologische Urologie, ist u.a. Facharzt für Urologie und Instructor für roboterassistiertes Operieren. Nach vielen Jahren Erfahrung und Kursen am Uniklinikum Halle wartet er schon sehr darauf, hier am Lausitzer Seenland Klinikum mit dem roboterassistierten Operieren zu starten: „Es ist ein bisschen wie Radfahren. Man verlernt es nie. Ich habe schon viele Stunden mit dem System operiert und kann es kaum erwarten, bis wir das System auch im OP-Bereich eingebaut haben.“
Hintergrund:
“Aufbau der Gesundheitsregion Lausitz – Innovative Medizintechnik als Antriebsmotor”* – lautet das über das Investitionsgesetz Kohleregionen mit 6,5 Mio. Euro geförderte Projekt, mit dem noch in diesem Jahr ein OP-Roboter und ein Hybrid-OP nach Hoyerswerda geholt werden. Der Hybrid-OP vereint eine hochauflösende Bildgebung mit den Anforderungen eines OP. Zukünftig kann so eine detaillierte Röntgendiagnostik simultan zu einer Operation erfolgen – mit allen hygienischen Merkmale eines klassischen Operationssaals. Der Hybrid-OP kommt vor allem bei der interventionellen Gefäßchirurgie, Angiologie und Kardiologie zur Anwendung.
Der OP-Roboter bietet einen großen Mehrwert für die Qualität der Intervention. Das Robotiksystem wird vom Operateur gesteuert und ermöglicht diesem die Durchführung minimalinvasiver Eingriffe mit einer perfekten dreidimensionalen Sicht und höchster chirurgischer Präzision. Aufwendige und komplizierte Eingriffe wie zum Beispiel Tumor- oder rekonstruktive Operationen erfolgen aus Sorge um die Qualität oftmals nicht mit herkömmlicher, minimalinvasiver Technik. Der Einsatz des Robotersystems kann diese Grenze nun bei vielen OP-Verfahren in der Chirurgie, Gynäkologie und Urologie überwinden. Das Vorhaben wird im Rahmen des „Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG)“ durch die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Sachsen mit 6,5 Millionen Euro gefördert.
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Red. / Presseinfo
Bild: Lausitzer Seenland Klinikum