Bei ihrer gemeinsamen Beratung haben die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlungen der Städte Finsterwalde und Sonnewalde, die Ortsvorsteher der Ortsteile sowie deren Stellvertreter den Weg für einen Grundsatzbeschluss zum Zusammenschluss der beiden Kommunen geebnet. Nach einer vorausgehenden sehr sachlichen und konstruktiven Diskussion ist am Abend des 9. März verabredet worden, den beiden Stadtverordnetenversammlungen am 30. März einen Grundsatzbeschluss zum Zusammenschluss der beiden Städte vorzulegen. Der Inhalt des Beschlusses sieht vor, Schritte einzuleiten, um gemeinsam ein Vertragswerk zur Eingliederung der Stadt Sonnewalde in die Stadt Finsterwalde vorzubereiten und zu entwickeln.
Seit 2013 gibt es einen gemeinsamen Hauptausschuss der Städte Finsterwalde und Sonnewalde. In dessen Beratungen haben die Mitglieder eine Reihe von Gemeinsamkeiten festgestellt. Dabei wurde der Wille bekundet, näher aufeinander zuzugehen. Um die Kernbereiche der Zusammenarbeit zu definieren, ist im November 2015 erstmals eine Arbeitsgruppe, bestehend aus den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlungen, Vertretern aus den Fraktionen und Mitarbeitern der Verwaltung zusammengekommen. Diese tagte seit November 2015 drei Mal. „Bei dem Blick auf die Details ist uns im Rahmen dieser Gespräche bewusst geworden, dass die interkommunale Zusammenarbeit an Grenzen stößt und uns wenig Perspektiven bietet. Wir sind zur Erkenntnis gelangt, dass der bessere Weg im Sinne der Bürgerinnen und Bürger ein Zusammenschluss ist“, sagte Martin Petschick, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung in Sonnewalde. „Und das nicht nur vor dem Hintergrund der vom Land Brandenburg geforderten Mindesteinwohnerzahl von 10.000 Bürgern für eine Verwaltungseinheit.“
„Kräfte bündeln, eine effiziente und bürgernahe Verwaltung schaffen und die Region stärken“, so bringt Bürgermeister Jörg Gampe das Ziel auf den Punkt. Es gebe bereits gute Erfahrungen bei der Zusammenarbeit in der Sängerstadtregion, wo gemeinsam Projekte umgesetzt wurden, so etwa das Projekt Erneuerung Marktplatz in Sonnewalde und die anstehende Sanierung des Kulturhauses Manhatten, aber auch die Schulsanierung in Rückersdorf. Das bestätigt auch Sonnewaldes Bürgermeister Werner Busse.
Als Eingliederungstermin ist gegenwärtig der 1. Januar 2018 angestrebt. Bei positivem Votum der Stadtverordnetenversammlungen sollen bis dahin in Facharbeitsgruppen die Details der Zusammenlegung ausgehandelt werden. Bereits jetzt gibt es von beiden Seiten Erwartungen an die Vertragsverhandlungen, so erwartet Sonnewalde den Erhalt der Schule und der Kitas. Für Unruhe sorgte im Vorfeld ein anonym verfasster Brief, adressiert an Bürgermeister Werner Busse, in dem vor einer Sonnewalder Schulschließung gewarnt wird, im Falle sich Sonnewalde für ein Zusammengehen mit Finsterwalde entscheidet. „Diese Sorge kann ich den Sonnewaldern nehmen“, sagte Bürgermeister Jörg Gampe. „Ein Zusammenschluss wird nicht Anlass sein, die Schule zu schließen. Die Schülerzahlen sind stabil und es gibt aus heutiger Sicht keinen Grund dafür. Auch die Schulen in Finsterwalde sind gut ausgelastet. Zudem sind Kitas und Schulen wichtige Ankerpunkte in einem Ort, die es gilt zu erhalten.“
Was die Abwasserproblematik betrifft, seien die Sonnewalder realistisch, betonte Martin Petschick. „Wir gehen nicht davon aus, dass ein Zusammenschluss unser Abwasserproblem sofort löst und wir in naher Zukunft gleiche Abwasserpreise wie in Finsterwalde haben werden. Wir hoffen aber, dass wir mit einem starken Partner an der Seite beim Land mehr erreichen können.“
Der Zusammenschluss dürfe insbesondere bei der Frage der Wasser- und Abwasserpreise keine Nachteile für die Finsterwalderinnen und Finsterwalder haben, machten Finsterwalder Abgeordnete und auch Bürgermeister Jörg Gampe noch einmal deutlich. Vertreter beider Seiten lobten die konstruktive Gesprächsatmosphäre in den bislang geführten Beratungen sowie auch die Art und Weise, wie man sich bis zu diesem Punkt auf gemeinsames Handeln einigen konnte. Man sieht auch nach der Beratung am 9. März den kommenden Schritten positiv entgegen.
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Quelle: Stadtverwaltung Finsterwalde