Nun ist der Knoten bei den Bundesligakeglern aus Elsterwerda endlich auch auswärts geplatzt. Das Gastspiel beim thüringischen Zweitligavertreter Eintracht Rieth bescherte den Lausitzern eine neue Mannschaftsbestmarke in dieser Saison mit 3437 Kegeln und zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Trotz vierstündiger Anreise war der ESV sofort drin in dieser Begegnung und bestimmte das hochklassige Geschehen auf den ergiebigen Plattenbahnen. Die Hausherren bekamen keine Luft zum Atmen und konnten sich nur selten spieleingreifend entfalten. Lok-Kapitän Uwe Scheibe, der mit seiner Aufstellung ein glückliches Händchen bewiesen hat, sagte nach dem Spiel: „Ich bin erleichtert und stolz. Meine Mannschaft hat heute alles aus sich raus geholt und verdientermaßen gewonnen. Jetzt ist wieder alles möglich.“ Elsterwerda hat sich durch diesen Auswärtserfolg bis auf drei Zähler vom ersten sportlichen Abstiegsrang distanziert und kann in den kommenden Wochen Kurs auf den Tabellensiebenten, den Schönebecker SV, nehmen.
Startdurchgang: Sven Oehrl 3:1 (568:576) Frank Beier, Uwe Kreußel 0,5:3,5 (560:589) Benjamin Kube
Nur ein Punkt trennte beide Teams vor dem Spieltag. Angesichts dieser Tatsache war es doch erstaunlich, wie spielfreudig und hochfokussiert der Lok-Sechser die Partie begann. Frank Beier, kürzlich als neuer Kreismeister der Senioren-A gekürt, ließ sich keinen Druck anmerken und schnappte sich den ersten von vier Sätzen gegen Sven Oehrl souverän (153:121). Auch im Anschluss hielt der Elsterwerdaer sein hohes Niveau, sah sich aber immer größerer Gegenwehr seines Kontrahenten ausgesetzt, der dann die Punkte machte. Zwar ging der Mannschaftszähler an Rieth, doch mit 576 Kegeln trug Beier wesentlich zum späteren Sieg des ESV bei. Benjamin Kube startete gegen Uwe Kreußel ebenso fulminant in seinen Wettkampf und dominierte die Szenerie (158:143). Auch Satz Nummer zwei gehörte dem Dreiundzwanzigjährigen. Kurz darauf legte er den Deckel auf diese Paarung, indem er durch eine bahnabschließenden Acht noch das Satzunentschieden erreichte (151:151). Mit der notwendigen und gesunden Portion Selbstbewusstsein ausgestattet, erzielte Kube schlussendlich hervorragende 589 Kegel, wodurch Elsterwerda mit 37 Kegeln Vorsprung beim Spielstand von 1:1 in den zweiten Durchgang starten konnte.
Michel Adelmann 1:3 (498:535) Robert Groschopp, Stefan Keßler 2:2 (577:591) Uwe Scheibe
Das für gewöhnlich angesetzte Schlusspaar des ESV ging in Rieth schon im mittleren Spielabschnitt auf die Bahnen und sorgte für überraschend klare Verhältnisse. Auch wenn Robert Groschopp gegen das Nachwuchstalent Michel Adelmann (17) unter seinen Möglichkeiten blieb, so konnte er sein Duell für sich entscheiden und mit einer sehenswerten Schlussbahn (143) an seine Mitspieler aufschließen. Adelmann erwischte einen pechschwarzen Samstag und blieb bei unter 500 Gesamtkegeln stehen. Wesentlich spannender verlief der Vergleich zwischen Stefan Keßler und Uwe Scheibe, zweier gestandener Größen beider Vereine. Die Anfangsphase gehörte eindeutig dem ESV-Kapitän, der mit starken 148 und 157 Kegeln mit 2:0 in Front ging. Ganz so leicht wollte sich Keßler jedoch nicht abkochen lassen und schlug auf der dritten Bahn gewaltig zurück (165). Der vierte Satz gehörte dann erneut dem Riether (145:143), aber Scheibe blieb cool und landete mit 591 Kegeln das bis dato beste Einzelresultat. Folgerichtig kassierten die Elsterstädter den dritten Mannschaftszähler und führten mit 88 Kegeln.
Schlussdurchgang: Torsten Frank 3:1 (580:553) Rüdiger Werner, Kai Adelmann 1:3 (556:593) Martin Exner
Das brachte weitere Sicherheit ins Spiel der Gäste, die den ersten Auswärtssieg der Saison nicht mehr aus den Händen geben sollten. Martin Exner konnte gegen Kai Adelmann bereits zur Hälfte für eine gewisse Vorentscheidung sorgen. Da nämlich führte er mit 323:276 Kegeln und zwei gewonnenen Sätzen. Eine schwache dritte Serie (120) verhinderte ein Ergebnis über der Traummarke 600. Nichtsdestotrotz erzielte Exner mit fehlerfreien 593 Kegeln die Tagesbestleistung. Rüdiger Werner bekam es zu guter Letzt mit dem heimstärksten Akteur der Hausherren zu tun und meisterte seine Aufgabe mit 553 Kegeln überzeugend. Damit war es perfekt: Der ESV hat den heimischen SV Eintracht mit 6:2 Punkten und 98 Kegeln Differenz eindrucksvoll niedergerungen.
Foto: Martin Exner wurde in Rieth mit 593 Kegeln Tagesbester.
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