Anlässlich der Eröffnung der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung am 6. Juni in Doberlug-Kirchhain hat sich Landrat Christian Heinrich-Jaschinski optimistisch zum Verlauf dieser besonderen kulturhistorischen Schau geäußert. „Im Landkreis Elbe-Elster spielt in diesem Jahr die Musik. Das Ereignis Landesausstellung bedeutet für uns eine große Chance, unsere regionalen Schätze im Rahmen dieser Ausstellung zu präsentieren. Das Land zwischen Elbe und Elster im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft rückt damit in das touristische und kulturelle Bewusstsein.“
Ob Grenzsteine, architektonische Zeugnisse oder Traditionen wie das sächsische Wandermarionettentheater: Im heute brandenburgischen Elbe-Elster-Land lassen sich zahlreiche Spuren der sächsischen Vergangenheit entdecken. Der Landrat erinnerte an eine Reihe von bedeutenden Grenzgängern zwischen Preußen und Sachsen, die aus der Region Elbe-Elster stammen: so etwa die Gebrüder Graun aus Wahrenbrück, die als sächsische Komponisten (Ausbildung an der Dresdner Kreuzkirche) am preußischen Hof Karriere machten. In Hohenleipisch gibt es Wissenswertes über das Töpferhandwerk zu erfahren. 1813, noch zu sächsischen Zeiten, erhielten 14 Hohenleipischer Töpfer das Recht, eine eigene Innung zu gründen – beherrschten sie doch früher als anderswo die Kunst, wasserdichte Gebrauchskeramik herzustellen. Die Schradenberge im äußersten Süden kennzeichnen die heutige Grenzlinie zwischen Preußen und Sachsen, markiert durch eine Kette von Sandsteinobelisken.
„Als Landkreis bringen wir uns mit vielen regionalen Partnern von den Kommunen bis zu den Vereinen intensiv mit ein. Erkennbar ist das unter den Stichworten ‚Die Region feiert‘ und ‚Kultursommer‘, hinter denen sich eine Vielzahl von Erlebnisangeboten für die ganze Familie verbirgt“, sagte der Landrat. Zu finden sind die Veranstaltungen auch online in einer Übersicht unter www.kulturreise-ee.de.
Christian-Heinrich Jaschinski: „Die Landesausstellung unterstreicht, dass unsere Region zwischen Elbe und Schwarzer Elster spannende Geschichte und Geschichten zu bieten hat. Unsere Schlösser, Klöster und Klosterkirchen bieten interessante Einblicke in die europäische Geschichte. Auch das größte bronzezeitliche Hügelgräberfeld im deutschsprachigen Raum mit mehr als 600 Grabstellen in der Nähe von Falkenberg sowie Herzberg mit der St. Marienkirche als eines der Zentren der Reformation in Deutschland sind sehr sehenswert. Dazu gehören aber ganz sicher auch spektakuläre Zeugnisse der Industriegeschichte wie die gewaltige Kohleabraumförderbrücke F 60 in Lichterfeld und die Brikettfabrik „Louise“ in Domsdorf.“
Im vergangenen Jahr konnte der Landkreis auf einen runden Geburtstag zurückblicken. Am 5. Dezember 2013 war es genau 20 Jahre her, dass sich die drei Altkreise Finsterwalde, Bad Liebenwerda und Herzberg zum gemeinsamen Landkreis Elbe-Elster zusammenschlossen. „20 Jahre gemeinsame Wegstrecke – das ist unter dem Strich eine Erfolgsgeschichte. Sie verdeutlicht: Wenn wir das, was wir haben, klug einsetzen und dazu Neues wagen, können wir Außergewöhnliches erreichen. Wer die Augen nicht verschließt, sieht, dass sich Elbe-Elster gut oder sogar sehr gut entwickelt hat. Das wollen wir künftig noch stärker nutzen“, machte der Landrat deutlich.
Nach Aussage des Landrates soll das Museum im Schloss Doberlug nach der Landesausstellung im Verbund mit den Kreismuseen in Finsterwalde und in Bad Liebenwerda und dem 2015 neu zu eröffnenden Museum Mühlberg betrieben werden. „Zur Schaffung des Museumsverbundes haben der Kreistag und die beiden Stadtverordnetenversammlungen bereits Grundsatzbeschlüsse getroffen. Für die Präsentation werden inhaltliche Elemente der Landesausstellung übernommen“, sagte Christian Heinrich-Jaschinski.