Das sind die Spiele, für die man Handball spielt. Mit einer im wahrsten Sinne des Wortes Gurkentruppe holt die zweite Männermannschaft des HC Spreewald bei der HSG Schlaubetal mit ein wenig Glück und ganz viel Einsatz und Entschlossenheit ein Unentschieden.
Die lange Liste an berufs- und krankheitsbedingten Absagen vor dem Spiel ließ nicht viel Gutes erahnen. Schließlich ging es zum Tabellendritten. Doch nach ein paar Telefonaten konnte noch eine konkurrenzfähige Truppe zusammengestellt werden, mit dem Ziel, nicht wie Vieh zum Schlachter zu fahren. Den Posten des MV übernahm Ingolf und Markus dafür den Mittelaufbau. Und er machte seine Sache gut.
Die Schilderung des gesamten Spielverlaufs würde den Rahmen sprengen und die Dramatik kann man nicht in Worte packen und so richtig nur nachempfinden, wenn man das schon mal erlebt hat.
Daher alles in Zusammenfassung, bis zum 8:8 nach 15 Minuten in der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, dann konnte sich Schlaubetal Tor um Tor bis zum 14:10 absetzen. Und dabei hatte Nils im Tor einen richtig guten Tag erwischt und schon jetzt etliche Großchancen der Schlaubetaler vereitelt. Na ja, der normale Gang der Dinge, dachte nun jeder, doch nicht an diesem Tag. Denn durch eine immer besser werdende Abwehr schafften wir vorerst, den Abstand zu halten.
Auch im Angriff wurden konsequent Laufwege, so allen bekannt, gespielt und erfolgreiche Abschlüsse geworfen, wobei vor allem Schnitzi und Paul eine gute Hand hatten. Aber Paul durfte nicht nur auf Außen ran, nein, er traf auch von der Halben, auf der aber auch Norwin lange Zeit spielte. Denn aufgrund von Verletzungen während des Spiels und damit jeder mal Luft holen konnte, rotierten wir ständig und einige durften mal auf ungewohnten Positionen spielten, was allerdings heute nicht von Nachteil war.
Markus führte die Mannschaft im Angriff sehr mutig und ging ständig dahin, wo es wehtut. Das sorgte auch für Laufarbeit beim MV, der ständig zur Behandlung und zum Aufhelfen auf die Platte musste, genau wie bei den anderen Rekonvaleszenten im Team.
Christian spielte in der Deckung bärenstark gegen die starken Halblinken und alle anderen, die in der Nähe waren und am Kreis stellt man ihn auch nicht mal eben zur Seite. Er musste genau wie Jonas und Norwin durchspielen.
Jonas rannte unermüdlich in den Gegenangriff und arbeitete genauso schnell nach hinten, so dass er einige Konterchancen der Schlaubetaler verhindern konnte. Zudem erzielte er etliche Tore und machte ein prima Spiel.
Der Halbzeitstand von 16:16 war durchaus ein kleiner Erfolg. Die erste Halbzeit hatte bereits geschlaucht, und so waren doe Spreewälder wohl noch mit dem Kopf in der Kabine, als zur zweiten Halbzeit gepfiffen wurde. Nach 1:15 Minute hatten sie schon 3 Tore kassiert und beim 21:17 sind es vier Tore Rückstand. Marc kommt ins Tor und beißt gleich ein paar Bälle ab, aber im Angriff pausieren die Gäste weiter. Bis zum 26:22 nach 50 Minuten bleibt dieser Abstand erhalten, immer wenn wir die Möglichkeit haben, zu verkürzen, kann der Gastgeber wieder vorlegen, allerdings nie den Sack richtig zumachen. Mittlerweile sind wir schon bei zwei Spezialistenwechseln. Matze und Schnitzi kommen in der Abwehr und halten die Deckung zusammen.
Dennis unterstützt den MV nach Kräften, wir haben auf der Bank viel zu tun. In der 49.Minute verletzt sich leider Markus endgültig und muss den Rest der Partie von der Bank aus betrachten.
Wer kann Laufwege ansagen und eröffnen? Robert! Zum Glück ist er dabei und trifft auch aus dem Rückraum. Schnitzi muss nun trotz Schmerzen durchspielen.
Die letzten 10 Minuten waren dann nichts für schwache Nerven, wir können Tor um Tor aufholen und der Gastgeber dezimiert sich nun durch unnötige Zweiminutenstrafen und schafft es auch nicht mehr, die eigenen Chancen und auch Strafwürfe im Tor unterzubringen.
Und da haben sie noch Glück, denn Marc ist an etlichen Bällen dran, die aber doch noch ins Tor abprallen. Nils hält in dieser Phase erst einen 7 und im Anschluss den nächsten Siebener und auch noch den Nachwurf. Und jeder gehaltene Ball wird mit Jubelgebrüll begleitet und bringt uns der Gewissheit näher, dass hier heute doch noch was geht.
Eine wirkliche Überzahl kriegen wir nicht auf die Platte, aber mit dem Glück der Tüchtigen wuchten wir den einen oder anderen Ball über die Linie.
27:24 nach 53 Minuten und 27:27 nach 57 Minuten. Schlaubetal gelingt das 28:27 und doch können wir umgehend zum 28:28 ausgleichen.
Marc hält den nächsten Ball, Schlaubetal erhält beim Gegenangriff nochmals eine 2-Minutenstrafe und muss bis zum Ende in Unterzahl spielen. Wir haben nun die Möglichkeit zum Führungstreffer – Fehlpass,
Schlaubetal rennt sich erneut in unserer Deckung fest. Wieder haben wir bei Überzahl die Chance zur Führung – Fehlpass.
Doch erneut ballert ein Schlaubetaler übers Tor und wir haben noch 10 Sekunden. Die Halle ist ruhig, die Bank der Gäste tobt – wer kann.
Doch noch ein Höhepunkt folgt. Alle rechnen mit dem Unentschieden, da schmeißt der Schnitzi einen Torwurf, was anderes kann es nicht gewesen sein, der zur Bogenlampe wird und irgendwie bei Paule auf außen ankommt, der zieht in die Lücke und macht das Tor.
Doch zu früh gefreut, wir bekommen nur den Siebenmeter. Der MV vergisst, dem Schützen zu sagen, wo er in solcher Situation am besten hinballert und so geht der Ball nicht rein.
Das ist aber kein Grund nicht zu tanzen und da das Schlaubetal unseren Gesang noch nicht kannte, haben wir ihn zum Besten gegeben, für den gefühlten Sieg.
Die Schiedsrichterleistung war hervorragend, wir haben aber auch nicht einmal ihre Entscheidungen diskutiert.
Danke an Hans-Jochen Jecke, der das Spiel ordentlich fotografisch dokumentiert hat!
Team 2: Nils Bullwinkel, Marc Gruna (Tor), Paul Schwebel (7), Steven Schnitzer (5), Dennis Muschick, Christian Piehl (2), Matthias Dümke, Robert Schwengber (4), Norwin Dommaschk (2), Markus Bischoff (1), Jonas Jecke (7), MV Ingolf Burisch. [I. B.]