Jugendarbeit auf Vereinsebene besteht nicht nur aus Training, Punktspielen und Spaß am Spiel. Die tägliche Betreuung von jungen Spielern erfordert auch große Verantwortung von allen Trainern und Mitwirkenden. Um das damit einhergehende Verantwortungsbewusstsein innerhalb des Vereins auf eine neue Ebene zu heben, wird der SV Grün-Weiß Lübben ein Kinderschutzkonzept verabschieden.
Der Vorstand wird auf seiner nächsten Sitzung einen Ehrenkodex und eine Verhaltensrichtlinie zum Kinderschutz beschließen. „Jeder Betreuer und Übungsleiter, der bei uns mit Kindern und Jugendlichen arbeitet und trainiert, muss diesen Ehrenkodex und die Verhaltensrichtlinie unterschreiben. Das wird von nun an Pflicht, um beim SV Grün-Weiß Lübben ehrenamtlich oder hauptamtlich im Jugendbereich tätig zu sein. Wir verlangen außerdem von jedem Betreuer ein erweitertes Führungszeugnis“, erklärt Christian Leyer, erster Vorsitzender des Vereins. Der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) hatte erst kürzlich auf seiner Tagung im März ein solches Konzept beschlossen und den Vereinen entsprechende Formulare zur Verfügung gestellt. „Wir haben ohnehin vorgehabt, intern einen Kodex auszuarbeiten. Der Vorschlag vom FLB wird von uns deshalb ohne jedes Zögern umgesetzt. Damit gestalten wir unsere Jugendarbeit transparent und geben Eltern und Kindern das ungemein wichtige Gefühl, dass sie bei uns gut aufgehoben sind“, Christian Leyer.
Im Verhaltenskodex wird etwa betont, Verantwortung für das Wohl der Kinder zu übernehmen und sie vor Misshandlung und sexueller Gewalt sowie vor Diskriminierung jeglicher Art zu schützen. Weiterhin ist die Rede davon, Vorbild für die anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu sein, die Einhaltung von sportlichen und zwischenmenschlichen Regeln zu vermitteln und nach den Regeln des Fair-Play zu handeln. Die Verhaltensrichtlinien für die Betreuer regeln beispielsweise, dass kein Einzeltraining ohne Kontroll- und Zugangsmöglichkeiten für Dritte erfolgt, dass verbotene körperliche Kontakte zu unterlassen sind oder dass die Kinder nicht in den Privatbereich des Betreuers ohne Anwesenheit Dritter mitgenommen werden dürfen. „Das sind alles sehr sensible Bereiche, die wir hier zu schützen suchen. Normalerweise wird darüber in der Öffentlichkeit erst diskutiert, wenn etwas passiert ist. Bis dahin wollen wir es erst gar nicht kommen lassen und auch ohne negative Anlässe – die am besten niemals eintreten – ideale Rahmenbedingungen schaffen“, so Christian Leyer. Der Ehrenkodex sowie die Verhaltensrichtlinien sind auf der Homepage des Vereins in ganzer Länge auch online zu finden.