Bis 1989 verließen fast 400.000 Menschen die DDR, indem sie die „ständige Ausreise aus der DDR“ beantragten. Um die Antragssteller von Ihrem Vorhaben abzubringen und andere abzuschrecken, gründete die Stasi eine zentrale Koordinierungsgruppe (ZKG). Diese steuerte das Vorgehen gegen Antragsteller. Sie übte direkten und indirekten Druck aus und versuchte die Antragssteller zu kriminalisieren.
Weiter teilte das Menschenrechtszentrum Cottbus dazu mit:
Nach dem Tag der Antragstellung wurden fast alle vom System wie Verräter behandelt. Berufliche Degradierungen waren die Folge, aber auch Nachteile für die Kinder in der Schule oder bei deren Berufswahl. Doch die Zahl der Ausreiseanträge stieg Jahr um Jahr. Für Ausreisewillige war die Zeit des Wartens und Abschiednehmens oft zermürbend. Basierend auf Quellen aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv werden im Buch „Ständige Ausreise – Schwierige Wege aus der DDR“ 24 Ausreiseschicksale beschrieben. Am Dienstag 17. März 2020 stellen die Herausgeber Jana Göbel und Matthias Meisner Beispiele, auch aus dem Cottbuser Raum, im Menschenrechtszentrum vor.
Im Vorfeld besteht die Möglichkeit, einen Antrag auf persönliche Aktensicht zu stellen. Für die eigene Antragstellung ist ein gültiger Personalausweis notwendig.
Termin: 17. März 2020, 16.00 – 19.00 Uhr
Ort: Menschenrechtszentrum Cottbus
Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus
Zeit: 16.00 – 19.00 Uhr Bürgerberatung zum Thema Akteneinsicht
(Personalausweis erforderlich)
17.00 – 19.00 Uhr Lesung und Gespräch
Der Eintritt ist kostenlos.
Red./Presseinfo
Foto: ©Bildausschnitt von dem Buch Cover” Ständige Ausreise – Schwierige Wege aus der DDR” von Jana Göbel Matthias Meisner (Hg.) | Ch.Links Verlag