Am Samstag, 7. Dezember 2019, 19.30 Uhr, feiert das Schauspiel „Der große Marsch“ von Wolfram Lotz in der Kammerbühne des Staatstheater Cottbus (Wernerstr. 60) Premiere. Die Inszenierung von Wiebke Rüter nimmt das Theater selbst nicht so ernst und befasst sich auf absurd-lustige Art mit den ganz großen Fragen des Lebens: Eine Schauspielerin, die einfach nur Schauspielerin heißt, will sich unsterblich machen. Und so begibt sie sich in diesem Stück auf den großen Marsch durch die Arbeitsweisen des zeitgenössischen und politischen Theaters.
Doch der Theaterautor entlarvt sich als feiger Trottel, der Regisseur vereinfacht die Wirklichkeit und kann die Existenz einer Schlange auf der Bühne nicht wirklich erklären. Die Schauspielerin trifft auf Angela Merkel – die Echte! –, streitet mit Anarchist Michail Bakunin über sein Geburtsdatum, aber erst als sie Prometheus begegnet, zeichnet sich eine Lösung ab – eine die schon seit Jahrhunderten am Meeresboden liegt.
Absurd bis zur komischen Verzweiflung treten Figuren aus Politik, Historie und Literatur auf, und weigern sich, so zu sein, wie man es erwartet. „Der große Marsch“ zeigt eine starke Sehnsucht nach Phantasie und Widerständigkeit, die für das Überleben aller so wichtig ist.
„Der Große Marsch“ bildet den Auftakt der 3-teiligen Serie „Das unmögliche Theater“. Im einheitlichen Bühnenbild von Jana Wassong und mit denselben Schauspielern untersuchen im Folgenden die Regisseur*innen Marian Joel Küster und Claudia Grönniger das Theater als Schnittstelle zwischen Realität und Fiktion. Schräg und humorvoll, mit Spiellust und Experimentierfreude entstehen Geschichten und Bilder, die Unmögliches greifbar machen: Die Überwindung des Todes, den Sieg über die Angst und die perfekte Konsistenz von Kartoffelbrei. Die weiteren Premieren sind am 17. Januar 2020 (Teil 2) und am 13. März 2020 (Teil 3).
Foto: Andreas Klose
pm/red