Die Cottbuser Kulturszene ist in Bewegung. Das Ende des Clubs Scandale ist besiegelt, Ende Juni muss er schließen. Aber Philipp Gärtner hat sich nach Ersatz umgeschaut und lässt zumindest das Prima Wetter kurzfristig wieder aufleben. Paletten wurden zum Großenhainer Bahnhof am Nordausgang des Cottbuser Hauptbahnhofs geliefert, es wird gehämmert und gebaut. Rechts vom Nordausgang, zwischen Großenhainer Bahnhof und altem Verladeterminal entsteht das neue Open Air Domizil. Die Unterlagen liegen bei den entsprechenden Stellen im Cottbuser Rathaus zur Genehmigung. Wenn es nach Gärtner geht, würde er am liebsten sofort loslegen und öffnen, er übt sich aber in Geduld und hofft auf die Verwaltung.
“Wir könnten in wenigen Tagen öffnen, unser Ziel ist aber der 1. Juni 2019. An dem Tag wollen wir uns mit einem Kinderfest zum Kindertag präsentieren.” sagt der Scandale Chef. Wann genau das erste Mal geöffnet wird, erfahren Interessierte über die Facebookseite des Prima Wetter, sobald es feststeht. Er ist derzeit zwischen Ende und Anfang unterwegs. Sein Club Scandale muss nach sieben Jahren aufgrund von Anwohnerbeschwerden, die nach der Sanierung umliegender Gebäude vor wenigen Jahren aufkamen, schließen. Am 21.06. und 22.06. sind “Big Scandale Closing – Die wirklich letzte Party” Part I und II geplant. “Nicht nur die vergangenen Monate haben wir gekämpft, um unser unterirdisches Kleinod mitten in Cottbus zu erhalten. Leider kann man nicht jeden Kampf gewinnen und so müssen auch wir uns geschlagen geben: das Scandale muss schließen. Schicht im Schacht, der Keller macht dicht. Aber wenn wir schon die Bühne verlassen, dann mit Pauken und Trompeten. Am 21. und 22. Juni laden wir zur letzten großen Party und es wird scandalös wie eh und je. Eine Nacht geht es musikalisch queer durch’s Beet und die andere wird es elektronisch.” heißt es in der Ankündigung. Über 3.000 Unterzeichner einer Onlinepetition zum Erhalt des Scandales wurden zwar von der Stadt gehört, aber geändert hat es an der Entscheidung nichts.
Ob auch das Scandale mit an den nördlichen Bahnhof zieht, hängt von einer Vergnügungsstättengenehmigung auf dem Areal ab. “Wir arbeiten daran, je nachdem wie schnell wir sind, könnte die Stadtverordnetenversammlung im September 2019 bereits darüber entscheiden.” so Philipp Gärtner. Der B-Plan wird gerade erarbeitet, danach öffentlich ausgelegt und dann könnte es entsprechend die Genehmigungen durch die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung geben. Bei der Diskussion um die Schließung des Clubs gab es einen großen Konsens über Cottbuser Parteigrenzen hinweg, dass der Club erhalten, bzw. an einem neuen Ort eröffnen soll, um die Cottbuser Kulturszene zu erhalten.