In einer kämpferischen zweiten Halbzeit hat der FC Energie Cottbus einen 0:2 Rückstand aufgeholt. Am 15. Spieltag der dritten Fußballliga hat sich der FCE 2:2 Unentschieden von den Sportfreunden Lotte getrennt. Cottbus steht in der Tabelle vorerst auf Platz 11.
Im Titelvideo: Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz nach dem Spiel.
Es herrscht bestes Fußballwetter mitten im November im Cottbuser Stadion der Freundschaft. Der FC Energie Cottbus will natürlich den Schwung der letzten beiden Ligasiege nutzen, um die nächsten drei Punkte einzufahren. Dazu empfangen die Cottbuser die Sportfreunde Lotte mit dem Ex-Cottbuser Jules Reimerink im Kader.
Verzichten muss Cottbus heute auf seinen Kapitän Marc Stein, der wegen seines Nasenbeinbruchs weiterhin in Behandlung ist. Für ihn läuft Youngster Leon Schneider auf. Im Angriff stürmen heute Dimitar Rangelov und Kevin Scheidhauer im Doppel. Erneut ist eine bekannte Schiedsrichtergröße auf dem Platz. Bibiana Steinhaus wird das Spiel pfeifen.
In den ersten 10 Minuten tasten sich beide Mannschaften ran. Auf beiden Seiten gibt es einzelne Aktionen nach vorn, doch bisher nichts Gefährliches. In der 16. Minute tritt Cottbus-Keeper Avdo Spahic bemerkenswert in Erscheinung, als sich Lotte bis in den Strafraum durchkämpft. Spahic pariert mit dem Bein und verhindert Schlimmeres. In den darauffolgenden Minuten passiert lange nichts, bis zur 30. Minute, in der Lottes Matthias Rahn die gelbe Karte nach Foul an Fabio Viteritti sieht. Der folgende Freistoß landet direkt in den Armen von Lotte-Keeper Steve Kroll. In der 33. Minute heißt es kurz Luft anhalten vor dem Cottbuser Tor. Lotte dringt vor, Wegkamp wird allerdings von der Cottbuser Abwehr in die Mangel genommen. Sein Schuss wird von Spahic abgefangen. Auch in der 41. Minute landet der Ball nach einem Lotte-Freistoß erneut in den sicheren Armen von Spahic. Der darauffolgende Cottbuser Angriff sieht vielversprechend aus, doch Rangelov kann den Ball nach einer Flanke von Scheidhauer nicht erfolgreich zum Abschluss bringen.
Dann Schock für Cottbus kurz vor der Halbzeit-Fabian Holthaus foult Lottes Karweina im Strafraum und es gibt Elfmeter. Oesterhelweg tritt an und schießt den Ball links unten ins Tor. Spahic hatte die andere Ecke anvisiert.
So steht es nun zur Halbzeit 0 zu 1 für Lotte. Während FCE-Trainer Pele Wollitz seine Jungs in der Kabine hoffentlich aufrichten kann, um in der zweiten Hälfte mehr zu geben, wird auf dem Platz die Cottbuser Erklärung für Toleranz, ein friedliches und weltoffenen Cottbus verlesen. Jeder ist aufgerufen, die Cottbuser Erklärung zu unterstützen und digital unter https://www.cottbus-ist-bunt.de/index.php?view=cottbuser-erklaerung zu unterzeichnen.
Die zweite Halbzeit beginnt mit etwas mehr Aufregung. Energie zeigt in den ersten fünf Minuten bereits Angriffspotenzial, aber bisher ohne Erfolg. In der 55. Minute wechselt Wollitz aus, Lasse Schlüter geht vom Platz und Streli Mamba kommt als dritter Stürmer aufs Feld. Von der Offensivpower ist gerade noch nichts zu spüren, ganz im Gegenteil. Lotte nutzt einen Konterangriff aus, nachdem Kevin Weidlich das Laufduell auf der rechten Seite eigentlich gewonnen hatte und plötzlich ausrutscht. Lotte flankt in den Strafraum, dort schiebt Wegkampf die Kugel an Spahic vorbei ins Cottbuser Tor – 0:2.
Jetzt muss etwas passieren und es passiert auch etwas. In der 64. Minute gibt es Freistoß für Cottbus. Holthaus schießt, Kruse köpft – abgewehrt aber Marcelo de Freitas schießt den Ball im Nachschuss zum Anschlusstreffer ins Tor- 1:2. Insgesamt 6.417 Zuschauer sind heute ins Stadion gekommen, weniger als es sich Cheftrainer Wollitz erhofft hatte.
Und das Spiel gewinnt nun auch an Schwung und Emotionen. Lautstark sind die Cottbuser Fans zur Stelle und geben der Mannschaft kräftig Rückenwind. Scheidhauer kassiert in der 70.Minute die gelbe Karte. Doppelter Wechsel auf Cottbuser Seite: Schneider und Rangelov raus, dafür sind nun Beyazit und Geisler im Spiel. Cottbus spielt auf Ausgleich, aber noch ohne Durchschlagskraft. Der nächste Schock in der 80. Minute: Weidlich foult Wegkampf im Strafraum-Elfemeter. Spahic pariert den Elfer zur Ecke, die ohne Erfolg bleibt- dafür Cottbus im Angriff mit schönen Pässen und Spielzügen nach vorn- das Stadion tobt. Allerdings gelangt der Ball nicht bis zum Tor. Die zweite Halbzeit hat es in sich. TOOOR in der 88. Minute. Felix Geisler ist im Strafraum zur Stelle und kickt den Ball ins Tor zum Ausgleich und Endstand. Cottbus hat sich den Ausgleich in der zweiten Halbzeit verdient erkämpft, nicht zuletzt auch mithilfe eines starken Avdo Spahic und eines lautstarken zwölften Mannes im Rücken.
Am kommenden Samstag geht es für die Cottbuser erst einmal im Viertelfinale des Landespokals gegen den Brandenburger SC Süd ran. Anstoß in Brandenburg an der Havel ist um 13Uhr.
red
Bild: Lichtpunktfotografie