Ausgangspunkt für den Zyklus von Aquarellen, Zeichnungen und Gouachen des in Rangsdorf lebenden und arbeitenden Künstlers Ronald Paris (geb. 1933 in Sondershausen) bilden die Sonette von William Shakespeare.
Die 154 Gedichte widmen sich zumeist der Liebe, doch eng an die Liebe sind Themen wie Angst vor Liebesverlust, Reproduktion, Unsterblichkeit, Altern, Eifersucht, Geschlechterdifferenz, Rollenzuschreibungen und Geschlechterkonstruktion geknüpft. William Shakespeare behandelt jedoch nicht nur die heterosexuelle Liebe. Homoerotische Andeutungen und Thematiken sind zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine veritable Provokation für die gegebenen künstlerischen und gesellschaftlichen Konventionen.
Ronald Paris‘ Werkzyklus ist keine reine Illustration der Gedichte, vielmehr angesiedelt zwischen Kommentar und visueller Übersetzung greift er Shakespeares Themen auf und transformiert die Sprachrhythmen in Bildrhythmen.