Bundesverband Theaterpädagogik organisiert den ersten bundesweiten Tag der Theaterpädagogik am Freitag, den 27. Februar 2015. 125 Aktionen sind in ganz Deutschland angekündigt.
Theaterpädagogische Projekte – die Theaterarbeit mit Nicht-Profis – sind wesentlicher Bestandteil kultureller Bildungsangebote. Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen arbeiten z.B. in Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen, Theatern, Museen, Unternehmen, Krankenhäusern und Seniorenheimen. Der Stand der qualifizierten theaterpädagogischen Ausbildung hat sich enorm verbessert, Ausbildungsinstitute und Fachhochschulen bilden nach zertifizierten Richtlinien aus und vergeben qualifizierte und international anerkannte Abschlüsse.
Dennoch wissen viele Menschen nicht, wie vielfältig und unterschiedlich die Anwendung und Erprobung theaterpädagogischer Mittel sein kann. Das liegt auch daran, dass viele dieser Prozesse nicht öffentlich sind, wie z.B. Proben, Workshops oder schulinterne Aufführungen. Der Bundesverband Theaterpädagogik e.V. (BuT) hat jetzt unter dem Stichwort „Mehr Drama, Baby!“ erstmals zum bundesweiten Tag der Theaterpädagogik aufgerufen. An dem Aufruf beteiligen sich 125 Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen mit öffentlichen Aktivitäten aus 52 Orten in 13 verschiedenen Bundesländern. Eine Übersicht über die geplanten Aktivitäten – nach Bundesländern geordnet – findet man auf derHomepage www.mehrdramababy.de
Das Cottbuser Piccolo Theater hat für diesen Tag eine Vorstellung des Piccolo Jugendklubs angesetzt.
Am 27.und 28.02.2015 ist „TOUCH DOWN“ jeweils 19.00 Uhr im Piccolo Theater zu sehen. KARTEN gibt es unter 0355-23687
TOUCH DOWN 16+
Eigenproduktion des Piccolo Jugendklubs
Spielleitung: Matthias Heine
Der Piccolo Theater Jugendklub hat sich in der Spielzeit 2013/2014 mit den Themen Rollenbilder und Sexismus auseinandergesetzt und ist im Zuge der Recherchen auf einen Fall aufmerksam geworden, der sich am 11. August 2012 in Steubenville, Ohio, zwischen zwei Jungs und einem Mädchen abgespielt hat.
Die beiden Jungs hatten die betrunkene 16-Jährige an diesem Abend von Party zu Party geschleppt und immer wieder vergewaltigt. Das ganze Geschehen wurde fotografiert, gefilmt und anschließend ins Netz gestellt – was das Aufspüren und Verurteilen der Täter erleichterte. Die 16 und 17 Jahre alten Schüler wurden zu ein bzw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt, was man in Steubenville gar nicht gut fand. Schließlich sind die beiden Jungs gute Footballspieler, sozial in der Gemeinde engagiert und gut in der Schule. Also warum verbaut man ihnen ihre ganze Zukunft wegen „dieser Sache“?
Der Piccolo Jugendklub versucht, die Geschichte zu rekonstruieren und beleuchtet Hinweise und Ansätze einer „Vergewaltigungskultur“ in der westlichen Welt, die von eindimensionalen Männer- und Frauenbildern geprägt und gesamtgesellschaftlich produziert und gefördert wird.
Es spielen: Isabel Berki, Lena Schubert, Leander Linz, Clara Fuhrmann, Laura Völkel, Laura Rochor, Dorothea Röger, Konstantin Walter, Maurice Seifert, Nora Wendt, Julien Seifert, Alina Schanz, Anna-Martha Thomas, Mailin Miltz und Florentine Fröde
Wir wollen mit dieser Aktion auf die Vielfalt von theaterpädagogischer Arbeit in diesem Land hinweisen, für eine bessere Vernetzung der Akteure sorgen und langfristig auch dazu beitragen, die Rahmenbedingungen von Theaterpädagogik insgesamt zu verbessern.