Der Donnerstag beim FilmFestival Cottbus ist ein Tag der Kontraste. Poetische Roadmovies, historische Dramen und aktuelle politische Themen prägen das Filmgeschehen. Wer sich auf diese Geschichten zwischen Aufbruch und Erinnerung einlässt, wird reich belohnt.
Poetische Reise durch Italien
Mit „Caravan“ (Weltspiegel Saal 2, 13:30 Uhr) entführt Regisseurin Zuzana Kirchnerová in die sonnendurchflutete Weite Italiens. Eine erschöpfte Mutter, ihr Sohn mit intellektueller Behinderung und eine freiheitsliebende Begleiterin begeben sich auf eine Reise ins Ungewisse. Der Film ist zärtlich, melancholisch und von großer emotionaler Klarheit.

Liebe und Schuld im Ungarn der 1930er Jahre
In „Mayflies“ (Weltspiegel Saal 1, 17:30 Uhr) erzählt Emília Goldberg ein intensives Historiendrama aus dem Ungarn der 1930er Jahre. Zwischen Todestrakt, Schuld und Liebe entfaltet sich die tragische Beziehung zweier Menschen, die den Mut finden, in einer gnadenlosen Welt zu lieben.

Erinnerung und Versöhnung
Mit „The Spruce Forest“ (Weltspiegel Saal 2, 18:45 Uhr) erinnert Regisseur Tudor Giurgiu an ein vergessenes Kapitel europäischer Geschichte. Das Massaker von Bukowina 1941 wird hier in dokumentarischer und fiktionaler Form aufgearbeitet. Ein ergreifender Film über Erinnerung, Trauma und Versöhnung.

Mut und Freundschaft in den 1950er Jahren
„Beautiful Evening, Beautiful Day“ (Weltspiegel Saal 1, 20:30 Uhr) von Ivona Juka führt nach Jugoslawien in die 1950er Jahre. Vier Ex-Partisanen machen Karriere im sozialistischen Filmstudio, doch sie sind schwul, ihre Herkunft zu bürgerlich und ihre Filme zu kritisch. Episches Kino über Liebe, Freundschaft und den Mut, anders zu sein.
Sozialdrama zum Abschluss
Zum Abschluss lädt „Made in EU“ (Weltspiegel Saal 3, 21 Uhr) von Stephan Komandarev zum Nachdenken ein. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie verheimlicht die bulgarische Näherin Iva ihre Krankheit, um ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren. Als sie als erste Infizierte der Stadt bekannt wird, wird sie zur Außenseiterin. Ein ergreifendes Sozialdrama über Solidarität, Angst und die Schattenseiten der europäischen Arbeitswelt.
Ökumenischer Abend in der Oberkirche
Wer Lust auf einen besonderen Kurzfilm hat, sollte den Ökumenischen Abend in der Oberkirche St. Nikolai (17 Uhr) nicht verpassen. Gezeigt wird der Wettbewerbsbeitrag „The Border“, der die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der der Mobilmachung in der Ukraine entkommen will. Auf seiner Flucht Richtung Kasachstan stößt er jedoch an die verschlossene Grenze. Im Rahmen der Veranstaltung stellen sich auch die Mitglieder der Ökumenischen Jury vor. Der Eintritt ist frei.
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(Foto: FilmFestival Cottbus)







