Austausch über Reformen und Koordination der Eingliederungshilfe
Am 24. Oktober 2025 kamen Vertreterinnen und Vertreter sozialer Träger, Fachbereiche und Organisationen in Cottbus zu einer gemeinsamen Trägerkonferenz zusammen. Im Mittelpunkt stand der fachliche Austausch zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und zur besseren Koordination von Leistungen für Menschen mit Behinderungen. Die Veranstaltung wurde von Maren Dieckmann, Leiterin des Fachbereichs Soziales der Stadt Cottbus, eröffnet. Sie betonte die Bedeutung des seit zehn Jahren geltenden Bundesteilhabegesetzes als grundlegende Reform und Motor für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe.
Modellprojekt: Jugendamt wird zentrale Anlaufstelle ab 2026
Ein zentrales Thema der Konferenz war die geplante Zusammenführung der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche nach den Sozialgesetzbüchern VIII und IX. Ab dem 1. Januar 2026 startet die Stadt Cottbus ein Modellprojekt, in dem das Jugendamt künftig als erste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit Behinderung fungieren soll. Ziel ist eine einheitliche und koordinierte Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien.
Landesbehindertenbeirat mahnt Fortschritte bei Inklusion an
Monika Paulat, Vorsitzende des Landesbehindertenbeirates Brandenburg, gab einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwicklungen der Landespolitik im Bereich Inklusion. Sie äußerte Kritik am weiterhin ausstehenden Referentenentwurf für das Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz sowie am mangelnden Fortschritt bei der Evaluation des Brandenburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes. Paulat betonte die Notwendigkeit, Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe konsequent weiterzuentwickeln und den gesetzlichen Rahmen entsprechend anzupassen.
Weitere Themen: Teilhabegruppen, Gewaltschutz und Pflege in Not
Weitere Schwerpunkte der Trägerkonferenz waren der Umstellungsprozess von Hilfebedarfsgruppen auf Teilhabegruppen in Wohnformen für Erwachsene sowie die Arbeit des Kompetenzzentrums „Pflege in Not“. Vorgestellt wurde auch das Gewaltschutzkonzept der AWO-Wohnstätte für chronisch psychisch kranke Menschen.
Darüber hinaus präsentierte die Lebenshilfe Kreisvereinigung Cottbus und Umgebung e.V. ihre Angebote für Seniorinnen und Senioren mit geistiger oder Mehrfachbehinderung. Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch zwischen Fachbereichen, Trägern und Vereinen zu vertiefen und die künftige Zusammenarbeit zu stärken.
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