Die Gewerkschaft ver.di ruft die rund 1.300 nichtärztlich Beschäftigten aus den Asklepios Fachkliniken in Brandenburg an der Havel, Lübben und Teupitz erneut ab Donnerstag zu einem sechstägigen Warnstreik auf. In der Klinik in Brandenburg an der Havel soll die Streikwelle am Wochenende unterbrochen werden, in Teupitz und in Lübben wird auch am Wochenende gestreikt. Ver.di hat für 39 Stationen und für neun Tageskliniken Notdienste angeboten und fordert den Abschluss einer Notdienstvereinbarung.
Die Gewerkschaft ver.di teilte dazu mit:
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat gegenüber den Asklepios Fachkliniken in Brandenburg (Havel), in Lübben und in Teupitz mit einer Ankündigungsfrist von sechs Kalendertagen die nächste sechstägige Streikwelle ab 4. November 2021 ab 6 Uhr bis zum 10. November bis 6 Uhr angekündigt. Die Gewerkschaft hat die rund 1.300 nichtärztlichen Beschäftigten zur Teilnahme am Streik aufgefordert. Gleichzeitig hat ver.di Notdienste für 39 Stationen (von insgesamt 52 Stationen) und für neun Tageskliniken (von insgesamt 13 Tageskliniken) mit täglich bis zu 250 nichtärztlichen Beschäftigten in den Notdiensten angeboten. Über den Umfang der Notdienste muss mit Asklepios noch verhandelt werden. Die Gewerkschaft ver.di fordert den Abschluss einer Notdienstvereinbarung. Im Asklepios Fachklinikum in Brandenburg an der Havel wird die Streikwelle am Wochenende unterbrochen, in Teupitz und in Lübben wird auch am Wochenende gestreikt. Die Streikwelle endet am Mittwoch, den 10. November um 6 Uhr.
Seit April 2021 führen ver.di und die Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH Tarifverhandlungen für die 1.450 Beschäftigten, darunter für die rund 1300 nichtärztlichen Beschäftigten an den Fachkliniken in Brandenburg an der Havel, Teupitz und Lübben. Die bislang letzte Verhandlungsrunde fand am 22. Juni 2021 statt. Nach zwei ganztägigen Warnstreiktagen vor der letzten Verhandlungsrunde am 22. Juni 2021 gab es inzwischen 16 Streiktage nach dem letzten Verhandlungstermin, ohne dass die Klinikleitung ein verbessertes und kompromissfähiges Tarifangebot vorgelegt hätte. Die letzte Streikwelle bis zum 7. November 2021 umfasste 6 Streiktage am Stück, an denen sich durchschnittlich mehr als 150 Beschäftigte im Streik waren.
Bis zum 5. Oktober 2021 hatten über 90,8 Prozent der mehr als 400 ver.di-Mitglieder für einen unbefristeten Streik votiert. „Der Arbeitgeber hat aber die Zeit seit Veröffentlichung des Urabstimmungsergebnisses nicht für ein verhandlungsfähiges Angebot genutzt. Bis heute liegt kein neues Tarifangebot vor, daher hat die ver.di-Tarifkommission die nächste 6tägige Streikwelle beschlossen“, sagte Ralf Franke, Streikleiter und ver.di-Verhandlungsführer.
Das Management will die Beschäftigten in Brandenburg für die gleiche Arbeit mit teilweise bis zu 10.600 Euro weniger pro Jahr auch in den kommenden Jahren deutlich schlechter bezahlen als in seinen Hamburger Asklepios Kliniken. In Hamburg bezahlt das Management den und rund 12.500 Asklepios-Beschäftigten Tariflohn nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). ver.di ist nicht länger bereit, bis zu 21 Prozent Lohnunterschied zu den Tariflöhnen, die bei Asklepios-Kliniken im Hamburg gelten, zu akzeptieren. Die Beschäftigten wollen in Brandenburg zu den gleichen Konditionen arbeiten und bezahlt werden wie ihre Asklepios-Kolleginnen und Kollegen in Hamburg. Heute müssen sie umgerechnet bis zu elf Tage mehr pro Jahr arbeiten bei bis zu 21 Prozent weniger Entgelt. Dabei ist die Bezahlung der Krankenhausleistungen und der psychiatrischen Krankenhäuser bundesweit einheitlich. Es gibt also keine wirtschaftliche Rechtfertigung dafür, die Krankenhaus- und Psychiatriebeschäftigten in Ostdeutschland schlechter zu bezahlen als in Westdeutschland, so wie es Asklepios derzeit tut. “Asklepios will in Ostdeutschland nicht den gleichen Lohn wie in Hamburg zahlen, weil Asklepios zu Lasten der Beschäftigten aus den Brandenburger Asklepios Fachkliniken nur Gewinne abschöpfen will”, so Ralf Franke, ver.di-Verhandlungsführer. .
„Die Behauptung von Asklepios, Asklepios hätte bis zu 16 Prozent Entgelterhöhung am letzten Verhandlungstag angeboten, ist eine Falschmeldung von Asklepios. Für die Zeit ab 1. April 2022 wurden Entgelterhöhungen in zwei Schritten in Höhe von 4,1 Prozent bis maximal 8,5 Prozent bei neueingestellten Pflegekräften in Wechselschichtarbeit angeboten, wobei der 2. Schritt erst zum 1. Juni 2023 erfolgen sollte. Bis zu 16 Prozent Entgelterhöhung wurden niemals angeboten“, so Ralf Franke.
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Redaktion / Presseinfo