Regelmäßig befragt die Industrie und Handelskammer Cottbus Betriebe aus den Branchen Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen zu ihrer Geschäftslage. Zu erkennen ist nun, dass sich das Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft in Südbrandenburg gegenüber einer Umfrage vom Frühjahr verbessert hat. 90 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage aktuell gut oder befriedigend.
Die Industrie- und Handelskammer Cottbus teilte dazu mit:
Das Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft in Südbrandenburg hat sich gegenüber der Frühjahrsumfrage spürbar verbessert. 90 Prozent der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend. Während das Baugewerbe an Dynamik verliert, kommen positive Impulse aus der Industrie, die eine gestiegene Auslandsnachfrage verzeichnet und gute Geschäfte bei den Vorleistungsgüterproduzenten im Bereich der chemischen Industrie und der Herstellung von Papier und Pappe. Auch die Geschäftslage der Dienstleister liegt fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise.
„Auch wenn wiederkehrende Konsum- und Genussfreude inbesondere den Handel und das Gastgewerbe aufatmen ließen, bleiben die Verluste in diesen und anderen Branchen wie der Veranstaltungswirtschaft noch schmerzhaft, sie konnten bei weitem nicht ausgeglichen werden. Vor allem für das Gastgewerbe hätten die Geschäfte mit ausreichend Personal noch besser laufen können“, sagt IHK-Präsident Jens Warnken.
Verhaltene Erwartungen
Für die kommenden Monate blicken die Unternehmen zwar viel optimistischer in die Zukunft als noch im Frühjahr – besonders in Dahme-Spreewald, Cottbus und im Oberspreewald-Lausitz-Kreis – allerdings sind die Erwartungen insgesamt sehr verhalten. Zwei Drittel rechnen mit einem gleichbleibenden bzw. verbesserten Geschäftsverlauf.
Überschattet wird der Aufwärtstrend und die Stimmung von großer Unsicherheit. Fehlende Fachkräfte (69 Prozent) und enorm steigende Preise für Rohstoffe und Energie (67 Prozent) sorgen Südbrandenburgs Unternehmen zunehmend. Hinzu kommt die Befürchtung besonders in der Industrie und im Baugewerbe, dass sich bestehende Lieferengpässe und Materialknappheit noch weiter verschärfen. Konsumnahe Dienstleister und Händler rechnen mit einer abnehmenden Kaufbereitschaft der Verbraucher infolge einer steigenden Inflationsrate.
Rahmenbedingungen für den Aufbruch
Trotz der großen Unsicherheiten und zu bewältigenden Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Klimaneutralität, Digitalisierung und Strukturwandel ist die Investitionsbereitschaft in den befragten IHK-Unternehmen hoch. 32 Prozent der Unternehmen wollen mehr, 55 Prozent auf gleichbleibendem Niveau investieren. Zudem versucht die Mehrheit der Unternehmen ihren Personalstand zu halten. Ein Fünftel plant sogar Neueinstellungen.
Warnken betont: „Die neue Bundesregierung muss nun Rahmenbedingungen schaffen, die einen Aufbruch befördern und die Unternehmen nicht ausbremsen. Nur mit einer starken Förderung von privaten und öffentlichen Investitionen in die Zukunft kann nachhaltiges Wachstum ermöglicht werden. Zudem sind die Unternehmen bereit, in mehr Nachhaltigkeit zu investieren und setzen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz um.
Der aktuell von den Sondierungspartnern diskutierte vorzeitige Kohleausstieg sorgt bei den Lausitzer Unternehmen für Unsicherheit. Für sie und die Menschen ist es essentiell, dass das Zeitfenster 2038 und die Strukturstärkungsmittel zuverlässig bleiben und nicht erneut politisch infrage gestellt werden. Auch mit Blick auf bezahlbare Energiepreise und die Versorgungssicherheit wäre es falsch, wenn ein neues Datum verhandelt wird. Die Politik muss es schaffen, die Klimapolitik mit der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu verbinden und den Menschen in den Kohlerevieren eine verlässliche Perspektive zu geben.“
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Redaktion / Presseinformation