Heute streiken die Beschäftigten der Asklepios-Fachkliniken in Brandenburg an der Havel, Lübben und Teupitz den dritten Tag in Folge. Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im April dieses Jahres wurde bereits an insgesamt elf Tagen gestreikt. Morgen treffen sich die Beschäftigten zum vorerst letzten Streiktag. Wie die Gewerkschaft mitteilte, befinden sich nach vorläufigem Überblick der Gewerkschaft ver.di täglich rund 200 Mitarbeitende, die laut Dienstplan zum Dienst eingeteilt sind, im Streik.
Die Gewerkschaft Ver.di teilte dazu mit:
Am heutigen Donnerstag, dem 23. September 2021 streiken die Beschäftigten bei den psychiatrisch-neurologischen Asklepios-Fachkliniken in Brandenburg/Havel, Lübben und Teupitz den dritten Tag in dieser Woche. Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung im April 2021 ist bereits an insgesamt 11 Tagen gestreikt worden. Seit April 2021 werden für die rund 1450 Beschäftigten Tarifverhandlungen geführt. Am 22. Juni 2021 fand der letzte Verhandlungstermin statt. Seit dem 22. Juni 2021 hat die Arbeitgeberseite keinen neuen Verhandlungstermin und kein verbessertes Tarifangebot unterbreitet.
Das Arbeitsgericht Brandenburg a.d.H. hatte gestern (22. September 2021) die Anträge von Asklepios zur Untersagung der Warnstreiks zurückgewiesen. Während die Gewerkschaft ver.di bei den zurückliegenden Warnstreiktagen noch für alle Stationen einen Notdienst angeboten und einseitig zugesagt hatte, hat die Gewerkschaft ver.di für die Streiktage seit dem 21. September 2021 nur noch für die 30 Akut-Stationen von insgesamt 52 Stationen einen Notdienst angeboten und einseitig zugesagt. Eine Notdienstvereinbarung mit dem Arbeitgeber kam nicht zustande. Obwohl die Asklepios-Geschäftsführung Streikbrecher aus anderen Kliniken beschäftigt, sind inzwischen an den drei Klinikstandorten insgesamt 11 Stationen incl. 2 Tageskliniken geschlossen bzw. nicht mehr mit Patienten/innen belegt. Von den Schließungen sind rund 200 Betten betroffen. Die Patienten/innen wurde inzwischen beurlaubt, entlassen oder auf andere Stationen verlegt. Bei einigen Stationen, für die ver.di keinen Notdienst angeboten hatte, wurde die Belegung teilweise um bis zu 75 Prozent reduziert. Die Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Beschäftigungstherapie für die Patienten/innen findet nicht bzw. nur sehr eingeschränkt statt.
Nach vorläufigem Überblick der Gewerkschaft ver.di befinden sich täglich rund 200 Beschäftigte, die laut Dienstplan zum Dienst eingeteilt sind, im Streik.
Die Streikteilnehmer/innen treffen sich am morgigen vorerst letzten Streiktag – dem 24. September 2021 – um 10 Uhr in Brandenburg zu einer Kundgebung auf den Nikolaiplatz. In Lübben beginnt um 10 Uhr an der Klinik eine Demonstration.
Die Arbeitgeberseite habe jederzeit die Möglichkeit, den Konflikt durch ein neues verhandlungsfähiges Tarifangebot beizulegen, ver.di sei verhandlungs- und gesprächsbereit, so ver.di-Verhandlungsführer und Streikleiter Ralf Franke.
Leider habe Asklepios wiederholt mit falschen Angaben zu möglichen Gehaltsangeboten Verwirrung gestiftet, das Management habe Gehaltserhöhungen erst für die Zeit ab 1. April 2022 in zwei Schritten für die Pflegefachkräfte in Wechselschichtarbeit in Höhe von bis zu 8,5 Prozent, für die Therapeut/innen bis zu 5,3 Prozent und für alle anderen Beschäftigten nur bis zu 4,1 Prozent angeboten. Für die Monate April 2021 bis März 2022 hatte Asklepios eine Corona-Sonderzahlung angeboten. Dafür sollen sich aber die Gehälter in den Monaten April 2021 bis März 2022 nicht erhöhen. Außerdem fordert Asklepios eine Laufzeit von 33 Monaten. Der Abstand zu den Gehältern bei Asklepios in Hamburg beträgt bis zu 20 Prozent.
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Red. / Presseinfo