Die Cottbuser Ortsumfahrung bekommt ihren Anschluss an die Autobahn A15. Der Bau des zweiten Abschnittes ist gestartet. Bis Ende 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Strecke wird 8,2 Kilometer lang, mit Überholabschnitten versehen und verbindet den Knotenpunkt L49/B168 mit einem neuen Autobahnanschluss. Zudem sind zwölf Brücken und weitere Anschlusspunkte an die umliegenden Straßen geplant. Große Sperrungen wird es während der Bauzeit nicht geben, da provisorische Umfahrungen eingerichtet werden. Wie es vom Landesbetrieb Straßenwesen heißt, hat parallel die Planungsphase für den dritten Abschnitt begonnen, der vor allem die Umfahrung von Gallinchen Richtung Süden möglichen soll.
Dieser Abschnitt wäre nochmals von erheblicher Bedeutung für Anwohner und Wirtschaft. Die langen Planungsphasen bremsen allerdings die Euphorie leider, unter anderem auch bei der IHK Cottbus. Drei Videotalks zur Umfahrung findet ihr auf unserem Youtubekanal ->> Hier anschauen.
Das Brandenburger Verkehrsiministerium teilte dazu mit:
Mit der neuen Ortsumgehung Cottbus/Chóśebuz soll ein zusammenhängender, leistungsstarker Straßenabschnitt ohne Ortsdurchfahren und mit ausreichenden Überholmöglichkeiten für den Verkehr geschaffen werden. Über die Baufortschritte informierten sich heute Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Marietta Tzschoppe, Bürgermeisterin der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Bereits 2012 wurde der erste Verkehrsabschnitt der neuen Ortsumfahrung Cottbus umgesetzt. Mit dem Bau des zweiten Abschnitts wird nun der Netzschluss zur Autobahn A15 hergestellt. Der Startschuss dafür ist im Dezember 2020 mit den Vorbereitungen für den Bau einer Faunabrücke gefallen. Die Bauzeit für das gesamte Projekt dauert voraussichtlich bis 2025. Es gehört zu den größten Bauvorhaben des Landesbetriebs Straßenwesen in diesem Jahr.
Die Kosten der Baumaßnahme in Höhe von rund 50 Millionen Euro werden aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen finanziert. Dieses Geld stellt der Bund zusätzlich zur Verfügung. Mit der verbesserten Erschließung des Oberzentrums Cottbus/Chóśebuz wird ein wesentliches Projekt im Zusammenhang mit dem Strukturwandel Lausitz umgesetzt.
Baustrecke
Die Baustrecke umfasst eine Länge von etwa 8,2 Kilometer und reicht vom Knotenpunkt der Landesstraße L 49 mit der Bundesstraße B 168 bis zur neuen Anschlussstelle der Autobahn A 15 südöstlich von Cottbus/Chóśebuz. Damit erhält die Region eine weitere Autobahnanschlussstelle. Auch entsteht ein Knotenpunkt der B 97n mit der neuen Trasse der B 168n. Von dort wird die B 97n zur B 97 Richtung Guben geführt. Der Trassenkorridor B 97 und die Knotenpunktgestaltung B 97/ L 49 wurden unter der Beachtung von Brutplätzen des Seeadlers festgelegt.
Die Faunabrücke wird als biegesteifer Stahlbetonrahmen mit einer lichten Weite von circa
22 m über die Bundesstraße B 168 (später B 97n) und einer Breite von circa 30 m ausgeführt. Das Bauwerk verbindet die Lebensräume der Tiere in der Region.
Für die neue Kraftfahrtstraße sind Überholabschnitte und drei Knotenpunkte vorgesehen. Ergänzend dazu ist die Errichtung von 12 Brücken geplant. Darunter soll es neben der Faunabrücke auch weitere Durchlässe für Wildtiere geben. Außerdem werden Wege für den landwirtschaftlichen Verkehr gebaut.
Provisorische Umleitungen
Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr an der Baustelle über zweispurige provisorisch angelegte Umfahrungen vorbei geleitet.
Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister:
„Die Menschen in unserm Land brauchen und erwarten leistungsfähige Straßen. Hier in der Lausitz haben sie sehnlichst darauf gewartet, dass die Bagger rollen. Nach langer Planung laufen nun die Bauarbeiten zum zweiten Abschnitt der Ortsumfahrung Cottbus. Damit schaffen wir den wichtigen Lückenschluss zur neuen Anschlussstelle an der A 15 und entlasten die Anwohner nachhaltig von Lärm und Verkehr. Möglich wird das durch die zusätzlichen Mittel aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen. Rund 50 Millionen Euro investiert der Bund hier. Und das ist gut angelegtes Geld: für Infrastruktur, für Entlastung, für Leistungsfähigkeit.“
Guido Beermann, Verkehrsminister des Landes Brandenburg:
„Eine gute Nachricht für die Menschen in und um Cottbus. Mit dem Bau der Ortsumgehung wird die Vernetzung des Oberzentrums Cottbus und der Lausitz mit dem Bundesfernstraßennetz erheblich verbessert. Dies trägt gleichzeitig zur wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung der Lausitz bei. Der neue Verkehrsabschnitt reduziert zudem die verkehrliche Belastung in der Innenstadt von Cottbus und das Unfallrisiko insgesamt. Die besonderen ökologischen Rahmenbedingungen entlang der Strecke werden beim Bau großflächig berücksichtigt. Darüber hinaus haben wir bereits die Planung des 3. Bauabschnittes der Ortsumgehung Cottbus beauftragt. Dies ist von großer Bedeutung für die Stadt Cottbus.
Marietta Tzschoppe, Bürgermeisterin der Stadt Cottbus/Chóśebuz:
„Die Baufortschritte hier begrüßen wir sehr, denn eine intakte Infrastruktur ist eine Voraussetzung für einen gelingenden Strukturwandel in Cottbus/Chóśebuz und der Lausitz ebenso wie für die Entwicklung unseres Cottbuser Ostsees. Dieser Tag ist aber auch Anlass, eindringlich darauf hinzuweisen, dass der 3. Bauabschnitt schnellstens umgesetzt werden muss. Denn erst dieser Abschnitt entlastet die Stadt und vor allem den Ortsteil Gallinchen vom Schwerlastverkehr im Süden.“
Dazu erklärt Olaf Schöpe, Vize-Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus:
„Dass nach neun Jahren Planung nun der zweite Teilabschnitt der Ortsumfahrung Cottbus gebaut wird, ist ein wichtiges Signal für die Strukturentwicklung der Region. Cottbus und die Lausitz rücken durch die zusätzlich zu bauende Autobahnauffahrt ‚Cottbus Ost’ näher an die Bundesautobahn A 15 und damit auch näher an Warenverkehr und Touristenströme. Gleichzeitig wird die Verkehrsbelastung in den Ortskernen von Cottbus und den Umlandgemeinden gesenkt und die Innenstadt damit langfristig aufgewertet. Außerordentlich wichtig für die gesamte Wirtschaftsregion ist der heute vom Bund und vom Land bekanntgegebene Planungsbeginn für den dritten Bauabschnitt der Ortsumfahrung von Cottbus. Der künftig an Gallinchen und Groß Oßnig vorbeiführende Streckenverlauf der Bundesstraße 97 kann die Ortskerne vom stetig steigenden Lkw- und PKW-Verkehr dauerhaft entlasten. Mit heute bereits durchschnittlich 17.000 Fahrzeugen pro Tag ist diese Ortskerndurchfahrt hoch frequentiert und bedarf dringend einer Ortsumfahrung. Dass kann die jetzt neu zu planende Trasse des 3. Bauabschnittes leisten. Dafür sollte nun schnell geplant werden! Weitere neun Jahre zu warten, wäre inakzeptabel!“ Die B97 von Cottbus nach Spremberg, Schwarze Pumpe und Hoyerswerda ist eine der zentralen und wichtigsten Bundesstraßen in der Lausitz.
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