Bei einem Auftritt beim Treffen der Kreissynode Oder-Spree am 27. Februar 2010 sagte Witschaftsstaatssekretär Henning Heidemanns: “CO2 Endlager sind als Kollateralschäden einer modernen Energieversorgung unvermeidbar.”
Erstaunlich … der Begriff “Kollateralschaden” wurde 1999 von der ‘Gesellschaft für Deutsche Sprache’ als Unwort des Jahres gewählt.
Begründung der Jury: “Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg.”
Um es einmal festzuhalten: Es geht um Unschuldige. Es geht um eine Nebensächlichkeit. Und es geht um Krieg.
Da stellt sich die Frage, ob Tagebau auch ‘nur’ Kollateralschäden im Sinne der Definition verursacht.
Ob die sogenannte Umsiedlung eben nur eine Nebensächlichkeit ist, bei der Unschuldige zu Schaden kommen? Wie im Krieg (Definition des Begriffes).
Schließlich ist ein CO2 Endlager ohne Tagebau und CCS-Technik nicht notwendig.
Die Kunst der Worte geht aber weiter.
Den größter Coup schafften die Betreiber von Atomkraftwerken vor vielen Jahren und wurden damit die Erfinder der verharmlosenden Wortschöpfungen.
‘Atomkraftwerk’ war zu dicht an ‘Atombombe’; also drückte man den Begriff ‘Kernkaftwerk’ in einer riesigen Werbekampagne in das Bewustsein der Bevölkerung.
Erfolgreich.
Wird der Begriff Atomkraftwerk heute noch verwendet?
Eine Ausnahme sind wohl nur die rebellischen Umweltschützer.
Politiker und die Wirtschaft haben gelernt … es geht um die Macht der Worte.
Und wenn die neuen Begriffe oft genug wiederholt werden, fliessen sie irgenwann in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.
Ziel erreicht.
Die ‘Gesellschaft für Deutsche Sprache’ hat interessante Worte zu Unworten des Jahres gewählt.
Dazu gehören:
– notleidende Banken – 2008
– Entlassungsproduktivität – 2005
– Humankapital – 2004
– Rentnerschwemme – 1996
Aber auch Begriffe wie ‘Freisetzung’ (statt Entlassung), ‘klimaneutral’ oder ‘Angebotsoptimierung’ (Beschönigung von Dienstleistungsminderungen, etwa Stilllegung von Bahnstrecken) gehören wohl in die Kategorie der Kunst, schöne Begriffe zu erfinden.
Foto 1 © co2bombe.de
Foto 2 Archivbild
Die Entwicklung des Online-Glücksspiels: Ein Blick in die Zukunft
Die seit den 1990er-Jahren aufstrebende Online-Glücksspielbranche hat in den vergangenen Jahren immer stärker an Dynamik gewonnen. Technologische Neuerungen, veränderte Nutzergewohnheiten...