Der Hamburger Einzelhändler Tchibo hat ein neues Online-Angebot gestartet. Mit einem umfassenden Fotoservice möchte das Unternehmen ein zusätzliches Standbein aufbauen. Kunden können eigene Bilder in Abzüge oder Fotogeschenke verwandeln. Zur Einführung lockt Tchibo mit großen Rabatten.
Fotoservice soll Umsatz steigern
Mit dem neuen Fotoservice greift das Unternehmen bekannte Anbieter wie Cewe Print, Fotokasten und Poster XXL an. Ebenfalls Konkurrenten sind Aldi und andere Einzelhandelsketten. Gelingt der Einstieg in dieses Marktsegment, wartet Umsatzpotenzial von beachtlicher Größe.
Durch den neuen Fotoservice stellt sich Tchibo breiter auf. Dass die Hamburger eine neue Nische erobern können, zeigt nach Textilien aus Öko-Baumwolle insbesondere das virtuelle Fitnessstudio. Dort finden Kunden neben Sportgeräten vor allem individuelle Kurse, Coaching und Tipps für eine gesunde Ernährung.
Ähnlich kundenorientiert hat das Unternehmen das neue Angebot konzipiert. Über die Webseite zum Fotoservice können Interessierte sich eine Software für den Computer oder das Smartphone herunterladen. Mit dieser sind Kunden in der Lage, aus eigenen Bildern professionelle Vorlagen zu erstellen. Dazu sind nach Aussagen des Unternehmens nur wenige Klicks erforderlich. Die Software erlaubt grundlegende Optimierungsschritte und Größenanpassungen. Das fertige Motiv wird über ein Warenkorbsystem bestellt und bequem per Post zugeschickt.
Fotos und Fotogeschenke: vom Abzug bis zum Adventskalender
Das Angebot umfasst zum Start die wichtigsten Produkte. Kunden können sich zum Beispiel von ihren digitalen Fotos Abzüge in verschiedenen Größen erstellen lassen. Ebenso stehen hochwertige Wandbilder, Kalender oder Vergrößerungen zur Auswahl. Mit einem eigenen Motiv personalisieren lassen sich außerdem Artikel wie Fototassen, Schneekugeln, Puzzles, Fotobücher oder Adventskalender. Die Auswahl der individuell zu gestaltenden Geschenkartikel passt zum Start des Angebotes kurz vor den Festtagen. Das Unternehmen lockt Neukunden durch solche Weihnachtsgeschenkideen an.
Diesen Schritt flankiert das Unternehmen mit erheblichen Rabatten. Teilweise ist ein Nachlass von über 60 Prozent möglich. Das gilt speziell bei den Fotobüchern. Diese gelten als Umsatzmotor. Konkurrent Cewe verkaufte zuletzt 1,3 Millionen Exemplare im Jahr. Das ist etwa ein Siebtel aller verkauften Fotobücher in Deutschland. Aus Unternehmenssicht ist es logisch, dass Tchibo einen Angebotsschwerpunkt in diesem Bereich setzt.
Tchibo verweist auf Unmengen von digitalen Fotos
In einem Statement des Unternehmens heißt es, dass 85 Prozent der weltweit geschossenen Fotos per Smartphone gemacht werden. Diese enorme Menge an Motiven hat Tchibo im Blick. Die Kunden können sie in dauerhafte Produkte umwandeln, bevor sie in den Tiefen des Speicherchips verschwinden oder aus Platzmangel einfach gelöscht werden. Der Einzelhändler punktet mit einer komfortablen Umsetzung. Da er die Software als App zur Verfügung stellt, können Interessierte die Motive direkt auf dem Gerät bearbeiten und daraus individuelle Fotogeschenke per Fingertipp herstellen lassen.
Zeitpunkt, Umsetzung und Preis hat Tchibo ideal gewählt. Um sich dauerhaft am Markt etablieren zu können, muss das Unternehmen diese Vorgaben in Umsatzzahlen umwandeln. Gelingt dies, könnte sich das für Kunden dauerhaft positiv auswirken. Denn Tchibo gilt als Discounter. Andere Marktteilnehmer werden die Preisstruktur des neuen Konkurrenten genau prüfen. Für Konsumenten winken niedrigere Preise.