Immer häufiger wird die Nachricht laut, unsere Zukunft könnte gänzlich ohne Bargeld gestaltet werden. Vielen drängen sich in diesem Zuge Fragen auf, etwa nach der möglichen Technik, die dabei zum Einsatz kommen könnte. Wie werden wir also unsere Transaktionen in Zukunft begleichen? Wir werfen einen Blick auf Technologien, die in ihren Grundzügen schon heute zu beobachten sind.
Kleinere Beträge mit Near Field Communication (NFC)
Die NFC-Technik macht schon heute die kontaktlose Übertragung von Daten möglich. In Zukunft könnte sie häufiger im Rahmen kleiner Transaktionen eingesetzt werden. Dafür wäre es ausreichend, das eigene Smartphone an das Bezahlgerät des Geschäfts zu halten. In wenigen Augenblicken wird nun der angewiesene Betrag transferiert. Bislang stehen jedoch noch einige Fragen bezüglich der Sicherheit dieser Technik aus. Bevor diese nicht beantwortet sind, wird es kaum möglich sein, diese Technik auch bei größeren Beträgen zum Einsatz zu bringen. Bislang jedenfalls, dürfte dies nicht zur Debatte stehen.
Die Kreditkarte als Lösung
Nicht immer muss das Smartphone im Mittelpunkt der digitalen Bezahlung stehen. Mit der Kreditkarte gibt es eine Technik, die längst über einen breiten Rückhalt verfügt und die schnelle Transaktionen möglich macht. Die Universalkreditkarten wurden spätestens in den 1960er Jahren zu einem Produkt der Masse. Sie boten jedem die Möglichkeit, die einfache und komfortable Bezahlung von Waren und Gütern zu nutzen. Noch heute ist die verzögerte Abbuchung des angewiesenen Betrags vom Verrechnungskonto ein Vorteil, den viele Verbraucher gerne für sich nutzen.
Häufig werden Kreditkarten in diesen Tagen gemeinsam mit der Eröffnung eines Girokontos von den Banken ausgegeben. Wie hier beschrieben, ist die Kontoeröffnung und die Kartenaktivierung ist heutzutage direkt und vollständig im Internet möglich. Es wird kein Filialenbesuch mehr ermöglicht.
Mobile Zahlsysteme im Angebot
Inzwischen gibt es einzelne Lösungen, die sich als mobiles Zahlsystem am Markt etablieren konnten. Dazu zählen etwa GO4Q, Bluecode und kesh. Diese Anbieter sind dazu in der Lage, mit einer kleinen Applikation auf dem Smartphone eine sichere Grundlage für die Transaktionen zu liefern. Dabei steht die Sicherheit der Daten inzwischen im Vordergrund. Auch der Apple-Konzern machte sich inzwischen daran, die eigenen Kunden mit einem solchen System zu betrauen. Das besagte “Mobile Payment”-System ist jedoch nur für die Geräte der eigenen Mark verfügbar.
Bezahlen per Fingerabdruck
In einigen Jahren oder gar Jahrzehnten könnte noch nicht einmal mehr ein mobiles Gerät notwendig sein, um für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Stattdessen würde der einzigartige Fingerabdruck ausreichen, um eine Transaktion in die Wege zu leiten. Berichten zufolge arbeiten große Unternehmen wie REWE, Edeka und Metro aktuell bereits an der Entwicklung einer solchen Technologie. Von dort an könnte der Fingerabdruck die bisherige Bestätigung der Zahlung ersetzen, die etwa durch die Eingabe eines PINs oder die Unterschrift auf dem Bon erfolgt. Natürlich wäre von dort an auch keine Chipkarte mehr für den Vorgang erforderlich. Aus diesem Grund blicken viele Unternehmen bereits mit großem Interesse auf die weitere Entwicklung, die sich in diesem Sektor in den kommenden Jahren anbahnt.
Verlieren wir den Bezug zum Geld?
Wer eine Banknote in der Tasche hat und diese an der Kasse gegen die Ware tauscht, dem ist die Transaktion bewusst. Wer jedoch nur das Smartphone oder den Fingerabdruck benötigt, um die eigene Schuld zu begleichen, verliert den Bezug zur eigentlichen Abbuchung, die in diesem Schritt erfolgte. Immer wieder hören wir von dieser Einschätzung, die nur zu Teilen bestätigt werden kann. Tatsächlich zeigen sich Verbraucher minimal spendierfreudiger, wenn sie zum Beispiel eine Kreditkarte zur Verfügung haben, mit der sie ihre Transaktionen durchführen können. Doch der Effekt ist weit entfernt von dem oft beschworenen Kontrollverlust über die eigenen Finanzen, wie er sich in einem solchen Fall einstellen soll.
Auf der anderen Seite lässt sich der Komfort nicht bestreiten, der mit der neuen Form der Bezahlung verbunden sein würde. Von nun an wäre es möglich, sich keine Sorgen mehr darüber zu machen, ob beim Verlassen des Hauses noch genügend Geld in der eigenen Tasche ist. Stattdessen reicht es aus, das Smartphone in die Tasche zu packen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Viele Bezahlvorgänge ließen sich darüber hinaus schneller gestalten, als in diesen Tagen. Die Effizienz, mit der die Zahlungen über die Bühne gehen, würde sich unter dem neuen Einfluss schnell verbessern.
Fragen der Sicherheit
Gleichzeitig gilt es noch einige Fragen zur Sicherheit zu klären, bevor es endgültig möglich ist, für den Durchbruch der neuen Technologie zu sorgen. Die kontaktlose Übertragung zum Beispiel, wie sie im Bereich des NFC verwendet wird, kann zum Beispiel nicht mit den aktuellen Standards im Bereich des Online Bankings mithalten. Auch das Smartphone erweist sich immer wieder als Sicherheitslücke. Unter diesen Umständen wird die bargeldlose Bezahlung in Zukunft auf großen Widerstand stoßen. Die verantwortlichen Unternehmen müssen sich aus diesem Grund daran machen, die aktuell bestehenden Lücken zu schließen und hier für den lang ersehnten Ausgleich zu sorgen.
Noch immer ist nicht klar, ob mit der Durchsetzung der bargeldlosen Bezahlung und ihrer weiteren Verbreitung direkt die Abschaffung der Scheine und Münzen verbunden ist. Bislang gibt es keinerlei Erfahrungswerte, wie eine solche Umstellung von der Gesellschaft überhaupt aufgenommen und verkraftet werden kann. Aus genau diesem Grund ist es mehr als wahrscheinlich, dass zunächst eine Phase des Übergangs eingerechnet wird. Diese würde die Möglichkeit bieten, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren und den Verbrauchern den Zugang zu vielseitigen Optionen und Möglichkeiten zu eröffnen.