Erstmals fördert das Land Brandenburg direkt ein gemeinsames Innovationsprojekt von Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Mit rund 10 Millionen Euro wird ein Projekt zur Erforschung neuartiger Diagnostikmethoden in der Medizin unter-stützt. Die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) hat heute eine entsprechende Mittelzusage an die Technologieplattform TERA-Diagnostik gegeben. An diesem Verbundprojekt sind das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, die Universität Potsdam und das IHP in Frankfurt (Oder) sowie drei märkische Unternehmen beteiligt: die Brahms AG in Hennigsdorf, die MEYTEC GmbH in Werneuchen und die LIMETEC Biotechnologies GmbH in Bernau. Die Voraussetzungen für die Förderung dieses Verbundprojektes hat das Wirtschaftsministerium mit der neuen „Großen Richtlinie zur Förderung von FuE-Vorhaben“ geschaffen, die zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist.
Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns erklärte: „Wir haben in den vergangenen Jahren intensiv die Vernetzung von Unternehmen und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in Netzwerken gefördert. Dass wir nun auch daraus entstehende konkrete Forschungs- und Entwicklungsverbundprojekte finanziell unterstützen können, stärkt Brandenburg in seiner Innovationspolitik. Im Verbund und im Zusammenspiel von Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist es leichter, eine höhere Technologiestufe zu erklimmen. Die Plattform TERA-Diagnostik zeigt dies beispielhaft. Sie bildet die Basis für die Entwicklung einer neuen Generation medizinischer Diagnostik. Solche Projekte bringen Brandenburg voran.“
Forschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka sagte: „In Brandenburg spielen die Wissenschaftseinrichtungen eine besondere Rolle: Sie sind Impulsgeber für Innovationen im Land. Die Öffnung der FuE-Förderung für gemeinsame Vorhaben von Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen stellt einen wichtigen Schritt zur stärkeren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft dar. Das Innovationspotential unserer Wissenschaftseinrichtungen kann so noch besser in Kooperationsprojekte mit Unternehmen der Region umgesetzt werden und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Brandenburgs beitragen.“
„Die erstmalige Förderung eines gemeinsamen Projektes zwischen Forschungseinrichtungen der Regionen und technologieorientierten Unternehmen aus unserem Land ist richtungweisend. Denn durch die Verbundförderung wird nicht nur der Forschungs-, sondern auch der Wirtschaftsstandort Brandenburg gestärkt. Dabei wird die bestehende innovations-, technologie- und bildungsorientierte Infrastruktur in Brandenburg optimal genutzt, eine wichtige Basis für weitere technologieorientierte Unternehmensansiedlungen und neue Arbeitsplätze für unsere Region. Dies ist zugleich ein Schwerpunkt der EU-Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Brandenburg. Den jetzt zugesagten 10 Mio. Euro werden bis Ende Oktober voraussichtlich weitere Zuschüsse in Höhe von rund 15 Mio. Euro folgen. Das durch das Projekt ausgelöste Gesamtinvestitionsvolumen wird insgesamt 33 Mio. Euro betragen“, betonte Klaus-Dieter Licht, Vorsitzender des Vorstandes der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB), die für das Förderverfahren verantwortlich ist.
Die TERA-Diagnostik-Partner wollen verschiedene Technologiesparten zu einer neuen wissenschaftlichen Plattform zusammenführen. „Hier arbeiten Mikroelektroniker, Biotechnologen und Mediziner eng zusammen. Mit der Verbindung dieser Disziplinen in der Diagnostik wollen wir in Brandenburg einen neuen Standard setzen. Das macht das Land noch attraktiver für die internationale Biotechnologiebranche“, erklärte Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB), die das Vorhaben begleitet.
TERA-Diagnostik soll besonders die Entwicklung von Biosensoren vorantreiben. Den Plänen nach arbeiten diese Mikro-Sensoren völlig eigenständig, ohne zusätzliche Peripheriegeräte wie Lese- oder Rechenstationen. Informationen über den Krankheitszustand werden drahtlos an den Arzt übermittelt. Mit den neuartigen Biochips sollen medizinische Diagnosen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren noch genauer sein und den Patienten weniger belasten. Die Gerätegeneration soll auch Prognosen darüber erleichtern, wie ein einzelner Patient auf alternative Therapien ansprechen wird. Typische Einsatzgebiete sind Krankheiten wie Schlaganfall, Diabetes, Demenz oder Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Die Diagnosedaten umfangreich zu vernetzen, ist ebenfalls erklärtes Ziel von TERA-Diagnostik.
Das Vorhaben ist ein so genanntes Leuchtturmprojekt in der gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg. Es ist Teil des künftigen Zentrums für Molekulare Diagnostik und Bioanalytik (ZMDB), das an der Charité und in Potsdam-Golm ansässig ist.
TERA-Diagnostik besteht aus den beiden Teilprojekten TERA-Sens und Tele-Diagnostik.
Informationen zur FuE-Richtlinie:
Die Große FuE-Richtlinie ermöglicht es, neben Einzelvorhaben – die bereits nach der Vorgängerrichtlinie gefördert werden konnten – auch Verbundvorhaben mehrerer Unternehmen sowie gemeinsame Vorhaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen des Landes Brandenburg zu fördern. Für Einzelvorhaben kann der För-derbetrag bis zu 2,5 Millionen Euro und bei Verbundprojekten bis zu 4 Millionen Euro für jeden Projektpartner betragen. Bei der Richtlinie kommen vornehmlich Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)* zum Einsatz, kofinanziert mit Landes- bzw. Landes- und Bundesmitteln.
* Für den Zeitraum 2007 bis 2013 werden dem Land Brandenburg von der Europäischen Union 1,499 Milliarden Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Hauptziel des EFRE-Einsatzes in Brandenburg ist die Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit als zentrale Voraussetzung für die dauerhafte Steigerung des Einkommens- und Beschäftigungsniveaus. Die EFRE-Mittel werden zur Kofinanzierung von Landesförderprogrammen genutzt. Der Einsatz ist in den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Bildung, Kultur, Stadtentwicklung, Umweltverbesserung und e-Government möglich.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft
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