Die von der Polizei registrierten Fälle Häuslicher Gewalt sind in Brandenburg im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 um fast 15 Prozent zurückgegangen. Weniger als die insgesamt 1.903 Delikte (2007: 2.229) wurden letztmalig 2003 festgestellt. Der Anteil der Körperverletzungen daran nahm von rund 72 auf 65 Prozent ab. Für Innenminister Jörg Schönbohm ist die Entwicklung „eine Bestätigung für das Konzept der Landespolizei” gegen Häusliche Gewalt. „Wir setzen seit Jahren vor allem auf eine professionelle Befähigung der Beamten für diese sensiblen Situationen, eine enge gesellschaftliche Kooperation und den hilfreichen Einsatz spezieller Opferschutzbeauftragter”, erklärte Schönbohm am (heutigen) Mittwoch in Potsdam. Dieser Weg zeige erste Wirkungen und müsse konsequent fortgesetzt werden. Nach wie vor gehöre Gewalt in den ‚eigenen vier Wänden’ vielfach noch zum Alltag. „Das sind keine Privatangelegenheiten, sondern Straftaten, die konsequent verfolgt werden”, unterstrich Schönbohm.
Im vergangenen Jahr wurde die Polizei zu 1.513 Soforteinsätzen bei Häuslicher Gewalt gerufen (2007: 1.536). Dabei sprachen die Beamten 375 Platzverweise aus (365) und nahmen 322 (379) Personen in Gewahrsam. In rund 82 Prozent der Fälle handelten männliche Täter. Knapp die Hälfte aller Tatverdächtigen war bereits zu einem früheren Zeitpunkt strafrechtlich in Erscheinung getreten. 30 Prozent der Delikte wurden unter Alkoholeinfluss begangen.
Die Polizei zählte insgesamt 1.880 Opfer Häuslicher Gewalt (2.354), von denen nahezu 80 Prozent weiblich waren. Als „alarmierend” bezeichnete Schönbohm die Anzahl der Kinder bei den Opfern. Der Anteil der kindlichen Opfer stieg auf 9 Prozent an (2007: 7 Prozent). „In diesen Fällen ist Konsequenz als Hilfe besonders notwendig. Wer in so jungen Jahren in der Familie Gewalt erlebt, für den ist der Weg zur eigenen Anwendung von Gewalt oftmals schon vorprogrammiert”, warnte Schönbohm. Deshalb sei es wichtig, die zunehmend enge Zusammenarbeit der Polizei mit Jugendämtern, Schulen und Krankenhäusern weiter auszubauen.
Nicht zuletzt aus präventiver Hinsicht bedeutsam ist nach den Worten Schönbohms auch die konsequente Verfolgung aller bekannt gewordenen Fälle von Stalking. Hierzu wurden im Jahr 2007 nach Schaffung entsprechender Rechtsvoraussetzungen erstmals 44 Fälle in Brandenburg registriert. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei bereits 90 Delikte, wobei nach Überzeugung Schönbohms das zweifellos vorhandene Dunkelfeld weiter erhellt und vielfach drohende Eskalationen verhindert wurden.
Brandenburgs Polizei arbeitet seit sechs Jahren mit einem speziellen Opferschutzkonzept. Es sieht unter anderem eine enge regionale Zusammenarbeit mit Frauenhäusern, Vereinen und Opferberatungsstellen vor. Das Thema „Häusliche Gewalt” ist darüber hinaus fester Bestandteil der polizeilichen Ausbildung und der späteren Fortbildung der Beamtinnen und Beamten. „Professionalität in diesen Einsätzen ist mit einem Höchstmaß an Sensibilität verbunden. Darauf müssen sich Opfer beim ‚Hilferuf nach außen’ verlassen können”, formulierte Schönbohm das Anliegen des Programms. So halten die Beamten im Einsatz auch ein spezielles „Merkblatt für Opfer häuslicher Gewalt” bereit. Es informiert über rechtliche Möglichkeiten und gibt über Kontaktdaten von Frauenhäusern, Opferberatungsstellen und Gerichten Auskunft.
Quelle: Ministerium des Innern
Die von der Polizei registrierten Fälle Häuslicher Gewalt sind in Brandenburg im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 um fast 15 Prozent zurückgegangen. Weniger als die insgesamt 1.903 Delikte (2007: 2.229) wurden letztmalig 2003 festgestellt. Der Anteil der Körperverletzungen daran nahm von rund 72 auf 65 Prozent ab. Für Innenminister Jörg Schönbohm ist die Entwicklung „eine Bestätigung für das Konzept der Landespolizei” gegen Häusliche Gewalt. „Wir setzen seit Jahren vor allem auf eine professionelle Befähigung der Beamten für diese sensiblen Situationen, eine enge gesellschaftliche Kooperation und den hilfreichen Einsatz spezieller Opferschutzbeauftragter”, erklärte Schönbohm am (heutigen) Mittwoch in Potsdam. Dieser Weg zeige erste Wirkungen und müsse konsequent fortgesetzt werden. Nach wie vor gehöre Gewalt in den ‚eigenen vier Wänden’ vielfach noch zum Alltag. „Das sind keine Privatangelegenheiten, sondern Straftaten, die konsequent verfolgt werden”, unterstrich Schönbohm.
Im vergangenen Jahr wurde die Polizei zu 1.513 Soforteinsätzen bei Häuslicher Gewalt gerufen (2007: 1.536). Dabei sprachen die Beamten 375 Platzverweise aus (365) und nahmen 322 (379) Personen in Gewahrsam. In rund 82 Prozent der Fälle handelten männliche Täter. Knapp die Hälfte aller Tatverdächtigen war bereits zu einem früheren Zeitpunkt strafrechtlich in Erscheinung getreten. 30 Prozent der Delikte wurden unter Alkoholeinfluss begangen.
Die Polizei zählte insgesamt 1.880 Opfer Häuslicher Gewalt (2.354), von denen nahezu 80 Prozent weiblich waren. Als „alarmierend” bezeichnete Schönbohm die Anzahl der Kinder bei den Opfern. Der Anteil der kindlichen Opfer stieg auf 9 Prozent an (2007: 7 Prozent). „In diesen Fällen ist Konsequenz als Hilfe besonders notwendig. Wer in so jungen Jahren in der Familie Gewalt erlebt, für den ist der Weg zur eigenen Anwendung von Gewalt oftmals schon vorprogrammiert”, warnte Schönbohm. Deshalb sei es wichtig, die zunehmend enge Zusammenarbeit der Polizei mit Jugendämtern, Schulen und Krankenhäusern weiter auszubauen.
Nicht zuletzt aus präventiver Hinsicht bedeutsam ist nach den Worten Schönbohms auch die konsequente Verfolgung aller bekannt gewordenen Fälle von Stalking. Hierzu wurden im Jahr 2007 nach Schaffung entsprechender Rechtsvoraussetzungen erstmals 44 Fälle in Brandenburg registriert. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei bereits 90 Delikte, wobei nach Überzeugung Schönbohms das zweifellos vorhandene Dunkelfeld weiter erhellt und vielfach drohende Eskalationen verhindert wurden.
Brandenburgs Polizei arbeitet seit sechs Jahren mit einem speziellen Opferschutzkonzept. Es sieht unter anderem eine enge regionale Zusammenarbeit mit Frauenhäusern, Vereinen und Opferberatungsstellen vor. Das Thema „Häusliche Gewalt” ist darüber hinaus fester Bestandteil der polizeilichen Ausbildung und der späteren Fortbildung der Beamtinnen und Beamten. „Professionalität in diesen Einsätzen ist mit einem Höchstmaß an Sensibilität verbunden. Darauf müssen sich Opfer beim ‚Hilferuf nach außen’ verlassen können”, formulierte Schönbohm das Anliegen des Programms. So halten die Beamten im Einsatz auch ein spezielles „Merkblatt für Opfer häuslicher Gewalt” bereit. Es informiert über rechtliche Möglichkeiten und gibt über Kontaktdaten von Frauenhäusern, Opferberatungsstellen und Gerichten Auskunft.
Quelle: Ministerium des Innern