Brandenburger IHKs veröffentlichen Umfrage zum Mindestlohn Etwas mehr als die Hälfte der knapp 1000 Befragten sehen keine Folgen durch den Mindestlohn auf ihr Unternehmen: Die Pflicht, seit Jahresbeginn jede Arbeitsstunde mit mindestens 8,50 Euro zu vergüten, habe im Betrieb nicht viel verändert. Dienlich waren dafür die bereits bestehenden höheren Tariflöhne als auch die sehr gute Konjunktur.
Weitaus problematischer ist die Situation in den Branchen Verkehr und Tourismus. Von ihnen konstatieren 40 Prozent der beteiligten Firmen negative Auswirkungen. Daraufhin wurden die Preise erhöht – im Verkehr bei 30 Prozent und im Tourismus sogar bei fast der Hälfte der Betriebe. Zudem wurde bei einem Viertel der Betriebe von Gastronomie und Beherbergung mit Arbeitszeitverkürzung reagiert.
Mehr als die Hälfte aller Befragten sieht auch nach der Neufassung der „Mindestlohndokumentationspflicht“ weiterhin Nachbesserungsbedarf bei den zu führenden Aufzeichnungen. Zirka 40 Prozent der Unternehmen möchten die Arbeitszeiten flexibler gestalten können.
„Die Einführung des Mindestlohnes haben die Brandenburger Betriebe verkraftet“, sagt Dr. Ulrich Müller, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger Industrie- und Handelskammern sowie Präsident der IHK Ostbrandenburg. „Trotzdem muss der Gesetzgeber die Dokumentationspflichten weiter vereinfachen. Bei der Arbeitszeitgestaltung brauchen Unternehmer und Mitarbeiter mehr Freiräume.“
Zum Mindestlohn befragten die drei Brandenburger Industrie- und Handelskammern 1.000 Betriebe aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen und 400 aus dem Bereich Gastronomie und Beherbergung.
Quelle: IHK Ostbrandenburg