Potsdam – „Der Vorstoß der Landesregierung zu Änderungen der auf Bundesebene diskutierten Mietpreisbremse entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Dringend benötigte Investitionen würden verhindert und Arbeitsplätze gefährdet.“ So kommentierte Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., die Brandenburger Vorschläge zu einer weiteren Verschärfung der „Wiedervermietungsbremse“.
Kern weiter: „Brandenburg steht mitten im demografischen Wandel mit seinen enormen Herausforderungen. Das Land braucht gerade jetzt mehr Klarheit bei der Fortsetzung des Stadtumbaus, mehr demografiegerechte Wohnungen und im Berliner Umland mehr Neubau. Wieso macht sich die Landesregierung also ausgerechnet jetzt Gedanken über Maßnahmen zur Verhinderung von Investitionen?“
Bei den BBU-Mitgliedsunternehmen sind die durchschnittlichen Nettokaltmieten in den acht Jahren seit 2005 real um ein Prozent gesunken, während Haushaltseinkommen sowie die Bau- und Energiepreise gleichzeitig – teilweise deutlich – zugelegt haben.
Kostendeckende Mieten = Investitionen
Die Mieteinnahmen seien die einzige Möglichkeit der Wohnungsunternehmen zur Refinanzierung ihrer Investitionen. „Jeder Eingriff bei den Mieten ist deshalb auch ein Einschnitt in die Investitionskraft der Wohnungsunternehmen. Das geht letztlich auch zu Lasten von Neubau und Wachstum“, unterstrich Kern. Zeitgemäßer Neubau sei in der Regel erst ab einer Nettokaltmiete von 9,50 Euro pro Quadratmeter und Monat finanzierbar.
Bis 2020 wollen die brandenburgischen BBU-Mitgliedsunternehmen bislang mindestens 3.500 neue Mietwohnungen bauen, davon mindestens 1.600 in Potsdam. „Es wäre nicht im Sinne der Mieterinnen und Mieter, wenn dieses Neubauvolumen in Gefahr gebracht würde“, stellte Kern klar.
Wer ist der BBU?
Unter dem Dach des BBU sind 360 landeseigene, kommunale, genossenschaftliche und private Wohnungsunternehmen in Berlin-Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.
Quelle:Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)