Die duale berufliche Bildung stand im Mittelpunkt der Tagung des Brandenburgischen Handwerkskammertages auf dem Lausitzring. Einmal im Jahr treffen sich die Vorstände und
Geschäftsführungen der drei Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam, um über aktuelle Themen zu diskutieren.
“Eine unternehmerische Karriere im Handwerk ist für Abiturienten eine attraktive Alternative zu einem Studium”, sagte Prof. Dr. Felix Rauner von der Universität Bremen in seinem Vortrag. Dies setze aber voraus, dass sie die Möglichkeiten kennen, die das Handwerk zu bieten hat. “Die Berufsorientierung vom Kindergarten bis zum Schulabschluss ist ein großes
bis heute in unserem Bildungssystem völlig unzureichend gelöstes Problem”, so der Leiter der Forschungsgruppe Berufsbildungsforschung an der Uni Bremen.
“Mittlerweile setzt die Hälfte eines Jahrgangs auf Abitur und Studium”, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in seinem Beitrag zu den aktuellen Herausforderungen des Handwerks. “Für viele praktisch begabte Jugendliche wäre das Handwerk die bessere Wahl. Die Betriebe bieten Jugendlichen mit hohen Zielen mittlerweile auch individuelle Karrierepläne an.”
Hintergrund:
Mehr als 40.000 Handwerksbetriebe gibt es im Land Brandenburg. Sie beschäftigen mehr als 160.000 Mitarbeiter und bilden rund 6.800 Lehrlinge aus. 2013 erwirtschafteten die Handwerksunternehmen im Land einen Umsatz von rund 12,8 Milliarden Euro.
Quelle: Handwerkskammer Cottbus