Rund 5.000 Menschen sind im vergangenen Jahr nach Südbrandenburg gezogen – Tendenz steigend. Die Niederlausitz, einst als Abwanderungsregion belächelt, wird für Familien, Rückkehrer und Homeoffice-Pioniere zunehmend attraktiv. Doch wo finden Zuzügler gute Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum und ein lebenswertes Umfeld? Welche Orte profitieren vom Trend – und welche Herausforderungen bringt der Neuanfang mit sich? Wer sich für einen Umzug in die Region entscheidet, braucht nicht nur Mut, sondern auch gute Planung. Denn ein Ortswechsel ist weit mehr als ein Wohnungswechsel.
Neue Heimat auf den zweiten Blick
Viele, die in die Niederlausitz ziehen, tun das nicht aus Abenteuerlust, sondern weil sich das Leben verändert hat. Ob Jobwechsel, Familiengründung oder der Wunsch nach mehr Ruhe – die Gründe sind vielfältig. Statt Metropolen bevorzugen viele heute kleinere Städte mit guter Anbindung, erschwinglichen Mieten und klaren Strukturen. Orte wie Finsterwalde, Lübben oder Forst punkten mit genau diesen Qualitäten – auch wenn sie nicht auf Hochglanzbroschüren stehen.
Wer einen Ortswechsel plant, muss einiges bedenken: Schule, Kita, Arbeitsplatz, Nahverkehr, ärztliche Versorgung. Je nach Ausgangspunkt kann bereits der eigentliche Umzug zur organisatorischen Herausforderung werden. Wer sich hier nicht auf Freunde oder Eigenleistung verlassen kann oder will, profitiert von einem zuverlässigen Umzugsunternehmen, das mit Erfahrung und passender Logistik unterstützt – gerade bei längeren Distanzen ein echter Mehrwert.
Warum Familien gezielt aufs Land ziehen
Gerade junge Familien zieht es zunehmend in die Niederlausitz – nicht als Rückzug ins Abseits, sondern als bewusste Entscheidung für ein anderes Lebensmodell. Die Region punktet mit einer Mischung aus praktischer Erleichterung und emotionalem Wert. Grundstückspreise, die noch unter dem Bundesdurchschnitt liegen, ermöglichen nicht wenigen Paaren erstmals den Schritt in die eigenen vier Wände. Ein Einfamilienhaus mit Garten, das in Berlin oder Leipzig oft unerreichbar scheint, wird in Orten wie Großräschen, Lübbenau oder Doberlug-Kirchhain plötzlich realistisch.
Neben dem finanziellen Aspekt zählt vor allem die Verfügbarkeit familienrelevanter Infrastruktur. Freie Kita-Plätze, kurze Wartezeiten bei Fachärzten, wohnortnahe Grundschulen mit stabilen Klassengrößen – das sind Faktoren, die für junge Eltern ganz oben auf der Liste stehen. In ländlich geprägten Teilen der Niederlausitz gibt es sie noch – und sie werden aktiv beworben. Viele Kommunen investieren gezielt in Familienfreundlichkeit, etwa durch Spielplatzsanierungen, Elterntreffpunkte oder kommunale Wohnbauprojekte für junge Familien.
Die Nähe zur Natur zählt
Nicht zu unterschätzen ist der weiche Standortfaktor: das Lebensgefühl. Der Blick aus dem Küchenfenster auf weite Felder statt auf Parkhäuser, der Spaziergang zum See in fünf Minuten oder das Vogelgezwitscher am Morgen – das alles schafft ein anderes Aufwachsen für Kinder und ein anderes Durchatmen für Eltern. Während Großstädte mit überfüllten Kitas, Mietdruck und Lärmpegeln ringen, bietet die Niederlausitz ein ruhigeres, naturnahes Aufwachsen, bei dem Kinder noch unbeaufsichtigt draußen spielen können und man den Nachbarn mit Namen kennt.
Die Erreichbarkeit von Waldwegen, Badestellen, Naturparks oder Radwegen entlang alter Bahntrassen macht die Freizeitgestaltung unkompliziert – und gesund. In einer Zeit, in der Bildschirmzeiten steigen und Bewegungsmangel zur Volkskrankheit wird, ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Familien, die einmal die Woche zum Bauernmarkt radeln, nachmittags im Garten Gemüse pflanzen oder sonntags gemeinsam durch die Spreeauen wandern, erleben eine andere Art von Alltagsqualität – eine, die viele erst wiederentdecken müssen.
Welche Orte besonders gefragt sind
Nicht jeder Ort in der Niederlausitz erlebt den Zuzug gleichermaßen. Während zentrale Städte wie Cottbus, Senftenberg oder Lübben schon jetzt stark nachgefragt sind – wegen guter Infrastruktur, Nähe zu Bildungs- und Gesundheitszentren sowie kulturellen Angeboten –, tun sich kleinere Gemeinden schwerer. Orte ohne Bahnanschluss, mit begrenztem Einzelhandel oder wenigen Arbeitsplätzen verlieren oft an Attraktivität – selbst dann, wenn die Wohnqualität objektiv hoch ist.
Viele dieser Orte kämpfen mit Leerstand, rückläufiger Bevölkerungszahl und einem Image, das noch von Strukturwandel und Wegzug geprägt ist. Doch darin liegt auch eine Chance: Platz, den man neu denken kann. In der Region entstehen derzeit kreative Projekte, die genau das versuchen – jenseits klassischer Wohnbauentwicklung.
Ein Beispiel: In einem kleinen Ort nahe Calau wurde eine ehemalige Dorfschule in einen Co-Working-Space mit Kinderbetreuung umgewandelt. Hier arbeiten heute Freiberufler, Remote-Angestellte und Gründerinnen unter einem Dach – mit Blick auf den Dorfanger. In Elbe-Elster wurde ein altes Bahnhofsgebäude saniert und dient nun als multifunktionaler Treffpunkt mit Bibliothek, Café, Telemedizin-Sprechzimmer und Coworking-Flächen.