Die Verbraucherzentrale Brandenburg klärt über verbreitete Mythen zu Batteriespeichern auf und gibt Tipps für eine sinnvolle Nutzung in Kombination mit Photovoltaikanlagen.
Autarkie durch Batteriespeicher: Ein weit verbreiteter Irrtum
Viele Eigenheimbesitzer:innen erhoffen sich durch die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern eine vollständige Unabhängigkeit vom Stromnetz. Die Verbraucherzentrale Brandenburg stellt jedoch klar, dass selbst mit Speicherlösungen keine vollständige Autarkie erreicht werden kann. Ohne Speicher können Photovoltaikanlagen etwa 20 bis 40 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken; mit einem passenden Speicher lässt sich dieser Anteil auf rund 60 bis 70 Prozent erhöhen. Eine vollständige Unabhängigkeit, insbesondere in den sonnenarmen Wintermonaten, ist jedoch nicht realistisch.
Speicherung von Sommerstrom für den Winter: Technisch nicht möglich
Ein weiterer verbreiteter Mythos ist die Annahme, dass überschüssiger Solarstrom aus dem Sommer für den Winter gespeichert werden kann. Tatsächlich sind Batteriespeicher dafür konzipiert, den tagsüber erzeugten Strom für den Verbrauch in den Abend- und Nachtstunden bereitzustellen. Die Speicherung über mehrere Wochen oder Monate ist technisch nicht möglich. Zudem kann ein überdimensionierter Speicher die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen und die Batterie schneller altern lassen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, die Speicherkapazität so zu dimensionieren, dass sie den Strombedarf einer Nacht abdeckt.
Notstromversorgung: Nur mit spezieller Ausstattung
Viele Verbraucher:innen gehen davon aus, dass Batteriespeicher automatisch eine Notstromversorgung bei Stromausfällen bieten. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Anlage speziell dafür ausgerüstet ist. Einige Hersteller bieten Notstromfunktionen gegen Aufpreis an, beispielsweise durch eine Notstromsteckdose oder ein automatisches Umschalten auf Ersatzstrombetrieb. Standardmäßig verfügen jedoch nicht alle Systeme über diese Funktionen. Bei der Planung sollte daher der Wunsch nach Notstromfähigkeit klar kommuniziert werden.
Individuelle Beratung
Angesichts der Vielzahl an Angeboten und technischen Möglichkeiten empfiehlt die Verbraucherzentrale Brandenburg eine individuelle und unabhängige Beratung vor der Anschaffung eines Batteriespeichers. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet persönliche Beratungen, Telefon- und Videochats sowie bei Bedarf auch Vor-Ort-Termine an. Interessierte können unter der Telefonnummer 0331 – 98 22 999 5 (Mo-Fr 9-18 Uhr) einen Termin vereinbaren oder sich online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de informieren.
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Red. / Presseinformation