Die Brandenburger FDP arbeitet an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung ihrer eigenen Parteigeschichte ab dem Jahr 1945. „Wir wollen gemeinsam mit Historikern der Universität Dresden und der Friedrich Naumann Stiftung eine wissenschaftliche Aufarbeitung insbesondere der Blockparteien LDPD und NDPD erreichen. Entstehen soll eine mutige und selbstkritische wissenschaftliche Analyse“, erklärt der Landesvorsitzende Gregor Beyer. Auch das Hannah-Ahrendt-Institut in Dresden habe bereits großes Interesse an dem Projekt gezeigt, eine mögliche finanzielle Beteiligung seitens des Bundesfinanzministeriums sei in Aussicht. „Nur wer weiß, woher er kommt, kann auch aus möglichen falschen Weichenstellungen lernen und es künftig besser machen“, nennt Beyer den Hintergrund des Projekts, welches bereits aus einen Beschluss des Landesvorstandes der Partei vom September 2011 hervorgegangen ist.
„Eine solch wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte hätte ich mir auch in der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gewünscht”, fügt Beyer hinzu, der die Arbeit der Kommission am Wochenende auf dem Landesparteitag scharf kritisiert hatte. Es habe sich gezeigt, dass Honorare von 3000 bis maximal 5000 Euro für wissenschaftliche Gutachten zu niedrig gewesen seien, um fundierte Analysen zu erhalten. „Außerdem war bei vielen Gutachten die Bearbeitungszeit viel zu knapp bemessen“, so der Liberale. Er erinnert in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Wissenschaftler, die aus Protest gegen die Instrumentalisierung der Kommission das Erstellen von Gutachten abgelehnt hatten. Exemplarisch nannte er die Auseinandersetzung in der Kommission zur brandenburgischen Agrargeschichte. „Hier wurde die Vermischung von tagespolitischen Interessen und scheinbar wissenschaftlicher Aufarbeitung besonders deutlich“, so Beyer.
Der Landesvorsitzende stellt sich hinter die Forderung des Vorsitzenden des Wissenschaftsausschusses im Brandenburger Landtag, seinen Parteifreund Jens Lipsdorf. „Gemeinsam fordern wir einen Lehrstuhl für Geschichtswissenschaftler, die in der Lage sind, die Historie wirklich wissenschaftlich aufzuarbeiten “. So sorge man dafür, dass Geschichte aufgearbeitet werden könne. “Mehr muss Politik gar nicht leisten“, fügt er hinzu.
Gleichzeitig betont Beyer, dass die Kommission auch viele wichtige und richtige Impulse geliefert hat. „Das Schweigekartell wurde durchbrochen, die schwierige Situation der Neusiedlererben erneut auf die Agenda geholt“, nennt er Beispiele. Konkret habe es auch eine Verbesserung der Situation der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam gegeben.
Quelle: FDP Landesverband Brandenburg
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