Die Lausitz will bundesweit führend in der telenotärztlichen Versorgung werden. Durch die Ausstattung von 100 Rettungstransportwagen und 25 Notarzteinsatzfahrzeugen der Regionalleitstelle Lausitz mit Tablets für die mobile Datenübertragung, ein Projekt mit Kosten von etwa 716.000 Euro, soll ein weiterer wichtiger Schritt getätigt werden. Die Landesregierung hat das Vorhaben als förderwürdig eingestuft, sodass die Stadt Cottbus nun Fördermittel beantragen kann. Das Vorhaben soll die Effizienz von Notfalleinsätzen steigern und die medizinische Versorgung in der Region verbessern, indem es schnelle Entscheidungen über Medikationen oder Therapien in kritischen Situationen ermöglicht.
Die Staatskanzlei Brandenburg teilte dazu mit:
Die brandenburgische Lausitz will ein bundesweiter Vorreiter in der telenotärztlichen Patientenversorgung werden. So sollen die 100 Rettungstransportwagen und die 25 Notarzteinsatzfahrzeuge der Regionalleitstelle Lausitz mit Geräten zur mobilen Datenübertragung ausgestattet werden. Die Tablets samt Zubehör kosten rund 716.000 Euro. Die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz der Landesregierung hat das Vorhaben heute als förderwürdig bewertet. Damit kann die Stadt Cottbus als Projektträger Fördermittel bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) beantragen.
Die Regionalleitstelle Lausitz koordiniert Rettungs-, Feuerwehr- und Katastropheneinsätze für Cottbus sowie die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster. Zu den Hauptaufgaben gehört die Annahme von Notrufen. Mit Hilfe der Tablets sollen die Mitarbeiter der Rettungsdienste zukünftig entlastet werden und örtlich flexibel arbeiten sowie in Notfällen schnell Patientendaten an Notärzte in den Rettungsstellen oder an die aufnehmenden Kliniken übermitteln können. In medizinisch kritischen Situationen können so schon sehr früh Entscheidungen zu notwendigen Medikationen oder Therapien eingeholt werden.
Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, unterstrich anlässlich der IMAG-Entscheidung: „Das telenotärztliche Projekt ist ein sehr wichtiger Fortschritt für die medizinische Versorgung in der Lausitz. Es ist ein Baustein für den Aufbau der Modellregion Gesundheit, die wir im Rahmen der Lausitzer Strukturstärkung schaffen. Es steht zudem klar im Kontext zur geplanten Medizinischen Universität Lausitz sowie dem Umbau des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums zur Uni-Klinik und zum Digitalen Leitkrankenhaus.“
Der Lausitzbeauftragte des Ministerpräsidenten, Klaus Freytag, ergänzte: „Das Projekt bringt einen flächendeckenden Effizienzgewinn für Notarzt- und Rettungseinsätze und ist ein Vorbild in der Digitalisierung von Rettungsmitteln. Telemedizin, Digitales Leitkrankenhaus und Universitätsmedizin – alles zusammen bildet eines Tages einen einheitlich digitalisierten Gesundheitssektor in der Lausitz.“
Die Leitstelle Lausitz könnte Blaupause für den Aufbau eines telenotärztlichen Systems in allen brandenburgischen Leitstellen und Rettungsdiensten werden. Auch eine bundesländerübergreifende Ausweitung ist denkbar. Das Gesundheitsministerium unterstützt die Idee eines flächendeckenden einheitlichen Telenotarztsystems und arbeitet an den rechtlichen Grundlagen.
Im Detail sollen Tablets für folgende Rettungstransportwagen (RTW) und Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in den vier Lausitzer Kreisen und der Lausitz-Metropole Cottbus beschafft werden:
Cottbus: 11 RTW / 5 NEF
Dahme-Spreewald: 32 RTW / 8 NEF
Elbe-Elster: 21 RTW / 4 NEF
Oberspreewald-Lausitz: 19 RTW / 4 NEF
Spree-Neiße 17 RTW / 4 NEF
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Red. / Presseinformation