Schon jetzt können es die meisten Menschen kaum erwarten, bis das winterliche Grau ein Ende hat. Denn das geht auf die Laune und kostet Energie. Die aber kommt im Frühling zurück. Deshalb ist diese Jahreszeit auch ideal, um die eigenen vier Wände zu verschönern.
Fest steht: Das Zuhause ist ein Spiegel unserer eigenen Individualität. Wohnpsychologe Uwe Linke sagt in einem Interview mit dem Magazin „Schöner Wohnen“ sogar, dass Wohnen glücklich macht.
Das gilt vor allem dann, wenn man die Wohnung renoviert – und zwar im DIY-Verfahren. Denn dann kommt zur Freude über das Ergebnis auch noch die Befriedigung, richtig etwas geschafft zu haben. Ganz oben in der Hitliste der Renovierungsarbeiten steht das Streichen und Tapezieren. Kein Wunder: Hier sieht man schnell schöne Ergebnisse und darüber hinaus gibt es heute zahlreiche Produkte, die die Arbeit erleichtern.
Tapeten sind echte Trendsetter
Während bis vor einigen Jahren vor allem Raufasertapeten oder der blanke Putz im Wand-Trend lagen, werden mittlerweile Tapeten immer beliebter. Dementsprechend gibt es auf diesem Sektor auch eine Fülle an Ideen, die perfekt zu verschiedenen Räumen und unterschiedlichen Geschmäckern passen.
In diesem Jahr ist die Auswahl an Tapeten-Ideen besonders groß. Der erste Weg beim Streichen oder Tapezieren führt den Heimwerker dementsprechend in den Baumarkt. Denn dort gibt es mittlerweile alles, was bei Farben und Tapeten angesagt ist.
Zusammengefasst liegen im Frühjahr für die Wandgestaltung vor allem Ruhe und Harmonie im Trend. Das schlägt sich in warmen, erdigen Tönen ebenso nieder wie in Tapeten, die Holz oder Mauerwerk symbolisieren. Hier trifft Natur auf Industrie-Charme.
Von Strukturtapeten bis zu echten Kunstwerken für die Wand
Ebenfalls gefragt sind Strukturtapeten, die den Wänden ein ganz besonderes Flair schenken. Diese Tapeten gibt es in etlichen Varianten von schlicht bis aufwendig, beispielsweise mit Ornamenten oder grafischen Linien. Darüber hinaus feiert die Fototapete gerade ein Comeback, allerdings in einer besonders edlen und aufwendigen Optik, für die Digital-Druck sorgt.
Diese Tapeten schaffen ebenfalls eine einzigartige Atmosphäre, müssen jedoch mit Fingerspitzengefühl ausgesucht werden: Erst in der Kombination von Digital-Druck-Tapete und unifarbenen Wänden kommt ein Raum richtig zur Geltung. Dabei wirkt es besonders harmonisch, wenn die einfarbige Wand einen Ton der Fototapete aufgreift.
Wie ein Kunstwerk wirken dagegen expressionistische Motive in leuchtenden Farben. Auch hier bringt eine Kombination aus Uni und Muster die perfekte Wirkung. Allerdings kommen die expressionistischen Tapeten erst richtig zur Geltung, wenn der Raum groß genug ist. Wer in seiner Wohnung lediglich über kleine Räume verfügt, sollte sich lieber für ein kleinteiliges Muster in zarten Farben entscheiden.
Auch diese Art der Tapeten liegen jetzt im Trend: Zarte Aquarelltöne, dazu filigrane Muster – gern aus der Pflanzenwelt – lassen auch kleine Räume in einem ganz neuen Look erscheinen. Ein weiterer Vorteil dieser zarten Motive: Sie passen nahezu zu jedem Einrichtungsstil und man kann auch größere Möbelstücke davorstellen. Das funktioniert bei expressionistischen Tapeten nicht. Diese brauchen nämlich freie Fläche, um ihre Wirkung entfalten zu können.
Wer es lieber elegant und zurückhaltend mag, wird in diesem Frühling bei Tapeten ebenfalls fündig. Für diesen Geschmack wie gemacht sind nämlich Modelle, die wie Handarbeit aussehen: Sie haben eine Struktur, die an Web- oder Strickstoff erinnern. Diese Modelle werden zudem in neutralen Naturtönen angeboten. Das sorgt dafür, dass man damit wirklich so ziemlich jeden Raum tapezieren kann.
So gelingt die Wandgestaltung
Neben der Auswahl von Farben und Mustern sollte zudem eine weitere Frage vor dem Einkauf beantwortet werden: Wie gut sind die Fähigkeiten des Heimwerkers? Während beim Anbringen von Mustertapeten ein gewisses Geschick sinnvoll ist, um mit Rapport und Versatz umgehen zu können, sind unifarbene Tapeten (oder gleich Wandfarbe) ideal für alle, die noch nicht so viel Erfahrung haben.
Wer sich trotz geringer Kenntnisse dennoch ans Tapezieren wagen möchte, für den sind Vliestapeten eine gute Wahl. Diese lassen sich besonders einfach kleben, kaschieren kleine Mängel in der Wand und sind zudem besonders robust. Dennoch: Auch bei Vliestapeten kommt man um den ersten Schritt zum Erfolg nicht herum: Die alte Tapete oder Farbe muss runter. Spezielle Ablöseprodukte und ein Spachtel helfen allerdings dabei, diese ungeliebte Arbeit schnell und sauber erledigen zu können. Danach werden grobe Risse und Unebenheiten geglättet – und schon kann es losgehen!
Das Schöne am Heimwerken ist zum guten Schluss nicht nur die Tatsache, dass die Räume jetzt deutlich besser und wohnlicher wirken, sondern auch das gute Gefühl, etwas Neues gelernt zu haben. Und oft genug wagt man sich vom Tapezieren langsam auch an aufwendigere Aufgaben. Wer beispielsweise genau weiß, was man bei der Sanierung des eigenen Badezimmers beachten muss, kann auch hier viele Arbeiten selbst erledigen.