Make-up gehört zum Alltag vieler Frauen und inzwischen auch zur morgendlichen Routine einiger Männer. Doch was passiert, wenn die geliebten Kosmetikprodukte ihre Haltbarkeit überschreiten? In vielen Haushalten findet sich wenigstens ein Make-up-Produkt, das bereits mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte alt ist. Der Lippenstift aus der längst vergangenen Teenagerzeit oder die vergessene XL-Lotion sollten jedoch kritisch unter die Lupe genommen werden. Schließlich findet auch die Haltbarkeit von Kosmetika irgendwann ein Ende – und das meist schneller als vermutet.
Wie lange sind Cremes, Make-up und Co. haltbar?
In den meisten Make-up- und Kosmetikprodukten befinden sich verderbliche Inhaltsstoffe. Gleichzeitig kann sich der tägliche Gebrauch auf die Haltbarkeit der Produkte auswirken. Finger, die jeden Tag in den Cremetiegel greifen, hinterlassen darin schlimmstenfalls Bakterien und andere Erreger. Daher befindet sich auf vielen Kosmetikverpackungen ein Verbrauchshinweis.
Meist handelt es sich um einen symbolischen Cremetopf mit einer Ziffer darüber, das sogenannte PAO-Symbol. Das Kürzel „PAO” steht für „Period after Opening“. Die Zahl gibt an, in wie vielen Monate nach dem Öffnen das jeweilige Produkt verbraucht werden sollte:
- 6M
- 12M
- 24M
- 30M
Der Hinweis 12M auf der Feuchtigkeitscreme gibt demnach an, dass diese ein Jahr bedenkenlos genutzt werden kann. Danach sollten Verbraucher das angebrochene Produkt kritisch prüfen oder im Zweifelsfall entsorgen.
Das PAO-Symbol kommt bei allen Kosmetika zum Einsatz, die bis zu 30 Monate haltbar sind. Für Produkte mit sehr kurzer Lebensdauer kann alternativ ein Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD, verwendet werden. Das geschieht in Form einer Sanduhr, unter der das jeweilige Datum vermerkt ist.
TIPP: Ein Haltbarkeitshinweis entfällt bei Produkten, die aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht verderben können. Ein gutes Beispiel dafür ist Parfüm, das durch den hohen Alkoholgehalt mehrere Jahre seinen angenehmen Duft bewahrt.
Abgelaufene Kosmetik erkennen – Wie geht das?
Kosmetika sind Verbrauchsprodukte, haben für manche Menschen aber dennoch einen emotionalen Wert. Das führt beispielsweise dazu, dass der zum ersten Hochzeitstag geschenkte Lippenstift über Jahre in Ehren gehalten wird. Die meisten Farblippenstifte sind mindestens ein Jahr haltbar. Sie können darüber hinaus verwendet werden, sofern sich Farbe, Geruch oder Konsistenz nicht verändern. Riecht das Lippenprodukt jedoch plötzlich stark chemisch oder wird es schmierig oder bröckelig, hat es seinen Zenit weit überschritten und gehört entsorgt.
Das gleiche Vorgehen sollte bei allen Kosmetikprodukten angewendet werden, bei denen Unklarheit über die Haltbarkeit herrscht. Zunächst empfiehlt es sich, sie visuell genau unter die Lupe zu nehmen. Ein Geruchstest folgt, wenn optisch keine Auffälligkeiten zu entdecken sind. Im Anschluss können Beschaffenheit und Hautverträglichkeit des Produkts geprüft werden:
- Kosmetik auf eine kleine Stelle am Handgelenk oder Handrücken auftragen
- mit einem Finger verstreichen, um die Konsistenz zu kontrollieren
- mehrere Minuten einwirken lassen
- Haut auf allergische Reaktionen oder Irritationen untersuchen
Kosmetikprodukte, die alle Tests überstehen, können auch über das angegebene PAO-Datum genutzt werden, jedoch nicht länger als 30 Monate. Nach diesem Zeitraum ist das Risiko zu hoch, dass sich Bakterien oder andere Erreger im Produkt sammeln und die Gesundheit der Verwender beeinträchtigen.
Welche Faktoren wirken sich auf die Haltbarkeit von Kosmetik aus?
Das Auftragen abgelaufener Kosmetik kann üble Folgen nach sich ziehen. Hautcremes, die ihre Haltbarkeit überschritten haben, hinterlassen Pickelchen und Rötungen. Bei einer zu lang genutzten Wimperntusche droht sogar eine Bindehautentzündung. Diesen Risiken kann mit ein paar Tricks vorgebeugt werden.
Mehrere Faktoren nehmen auf die Haltbarkeit von Kosmetik Einfluss:
- Lagerung: Vorzugsweise sollte Kosmetik an einem trockenen und kühlen Platz aufbewahrt und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Um die Produkthaltbarkeit zu verlängern, lassen sich besonders wärmeempfindliche Produkte im Sommer im Kühlschrank lagern.
- Verpackung: Der Verschluss eines Kosmetikprodukts sollte nach dessen Gebrauch wieder fest verschlossen werden, sodass wenig Luft an den Inhalt gelangt. Wärme und eine hohe Luftzirkulation erhöhen ansonsten die Gefahr einer Erregerbesiedelung.
- Sauberkeit: Bei der Entnahme eines Kosmetikprodukts hilft ein desinfizierter Spatel. Wer Cremes oder Foundation mit den Fingern entnimmt, sollte sich im Vorfeld gründlich die Hände waschen.
TIPP: Trockene sowie stark fetthaltige Kosmetik ist länger haltbar als flüssige und feuchte Produkte. Bei Seren, Cremes und Lotionen ist der Blick auf Haltbarkeit und Konsistenz daher umso wichtiger. Gleiches gilt für selbstgemachtes Make-up.
Kosmetika entsorgen – So geht’s
Leere Kosmetikverpackungen gehören meist in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Anders verhält es sich, wenn sich Produktreste darin befinden. Diese landen im Restmüll. Im Anschluss kann die Verpackung noch einmal gut ausgespült und schließlich entsorgt werden.