Für Privat- und Geschäftsflieger reichen die vorhandenen Kapazitäten in der Region auch nach der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) aus. Dies ist nach den Worten von Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger das Fazit einer Studie, die die Gesellschaft für Luftverkehrsforschung (GfL) im Auftrag des Ministeriums vorgelegt hat.
Vogelsänger: „Mit der Etablierung des BER als Single-Airport hat sich für uns auch die Frage gestellt, inwieweit dies Auswirkungen für die Flieger haben wird, die außerhalb des Linien- und Charterverkehrs unterwegs sind. Das dazu erarbeitete Gutachten stellen wir ab heute auch über unser Internetangebot zur Verfügung. Interessierte können sich so aus erster Hand darüber informieren, was zu Infrastruktur und Prognosen in diesem Geschäftsfeld erarbeitet worden ist und darüber weiter diskutieren.“
Allgemeine Luftfahrt
Das Gutachten enthält Aussagen zur so genannten Allgemeinen Luftfahrt (General Aviation, GA), also zum Individualverkehr, der meist mit kleineren Flugzeugen geflogen wird. Dazu zählen der Privatflugverkehr, Geschäftsreiseflugverkehr, Taxi- und Rundflüge, Regierungsflüge, Werkverkehr, medizinischer Flugverkehr.
Vor allem der Geschäftsreiseflugverkehr ist eine wichtige Säule der Individualluftfahrt. Er gewährleistet individuelle, flexible Beförderungsdienste und verbessert den Personen- und Frachtverkehr.
Die Studie untersucht, wie sich die Allgemeine Luftfahrt in Berlin und Brandenburg bis zum Jahr 2025 entwickeln wird und welche Flugplätze sich zusätzlich zum Verkehrsflughafen Berlin Brandenburg ab 2012 als Alternativen beziehungsweise Ergänzungen der vorhandenen Luftverkehrsinfrastruktur für die Allgemeine Luftfahrt eignen könnten.
Nicht gefolgt werden konnte der GfL-Studie bei den Verkehrsprognosezahlen für die Allgemeine Luftfahrt. Die GfL ist hier von sehr hohen Steigerungsraten ausgegangn. Diese konnten durch die Qualitätssicherung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom 7. Februar 2012 nicht bestätigt werden. Das DLR sieht eher einen stagnierenden Trend bei den GA-Verkehren voraus. Infolgedessen kann auch nicht der Schlussfolgerung der GfL für die Ertüchtigung eines weitren Flugplatzes gefolgt werden. Um im Segment der GA bedarfs- und hauptstadtgerecht bis 2025 aufgestellt zu sein, sind bereits jetzt ausreichend Verkehrskapazitäten für die GA vorhanden.
Reserven erschließen
Unabhängig davon verfügt die Region aber noch über Reserven, um die Allgemeine Luftfahrt abzuwickeln.
Für den Geschäftsreiseflugverkehr mit größeren Luftfahrzeugen zwischen 5.700 und 14.000 Kilogramm Abflugmasse stehen der ausgebaute Verkehrsflughafen Berlin-Brandenburg sowie der entfernter liegende Verkehrslandeplatz Cottbus-Drewitz zur Verfügung.
Die Verlagerung des Verkehrs der Allgemeinen Luftfahrt aus Schönefeld und Tempelhof nach Schönhagen und Strausberg ist bereits heute weitgehend abgeschlossen. Beide genannten Verkehrslandeplätze kommen wegen der geringen Entfernung vom Berliner Stadtzentrum – unter einer Stunde – als Alternative in den Blick der Studie.
Schönhagen hat hierzu in den letzten drei Jahren rund 80 Halleneinstellplätze neu geschaffen. Für den Verkehrslandeplatz Schönhagen wurde bereits ein Genehmigungsverfahren für den Instrumentenflugbetrieb eingeleitet, das inzwischen vor dem Abschluss steht. Hierbei geht es um die Erweiterung der Betriebsgenehmigung auf Instrumentenflugbetrieb. Der satellitengeführte Anflug erfordert keine zusätzlichen Anlagen auf dem Flugplatz.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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