Bei einer exklusiven Filmvorführung des international für Zündstoff sorgenden Films „Taste the Waste“ (Schmecke den Müll) am Mittwochabend im Fürstenwalder Filmtheater Union (Landkreis Oder-Spree) und einer anschließenden Diskussion zeigten sich die zahlreichen Zuschauer erschüttert vom Umgang mit Lebensmitteln. Verbraucherschützern zufolge kommt weltweit ein Drittel aller Lebensmittel nicht auf den Teller, sondern landet im Müll. In Deutschland soll es sogar die Hälfte sein. Die Moderatoren des Abends, die Landtagsabgeordnete Sabine Niels (Bündnis 90/ Die Grünen) und der Sprecher der Bündnisgrünen in Schöneiche Hendrik Zühlke sprachen sich daher für eine neue Agrar- und Esskultur aus.
„Es gibt nicht den Schuldigen an der Misere“, erklärte die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Brandenburger Landtag. Ändern könne man den Zustand nicht durch plakative Schuldzuweisungen, sondern durch einen gesellschaftlichen Diskurs und Aufklärung über die Wertigkeit von Ernährung. Der ehemalige Supermarktleiter und gelernte Fleischer Hendrik Zühlke wies darauf hin, dass insbesondere das die Erzeugung und die Auswirkungen der Produktion von Nahrungsmitteln vielen nicht klar sei. So werden ca. 50 Prozent der Weltgetreideernte und ca. 90 Prozent der Weltsojaernte alleine dafür verwendet um unsere Nutztiere zu füttern. „Durch eine neue Agrar- und Esskultur unter konsequenter Vermeidung von Müll, könnte man das Welternährungsproblem nachhaltig lösen, beispielsweise ganz ohne den Einsatz der umstrittenen Gentechnologie“, ergänzt Niels. .
Da subventionierte Agrarexporte aus der EU in Entwicklungs- und Schwellenländer dort die regionalen Märkte und die Existenzgrundlagen der Bauern bedrohen oder zerstören, müsse das Ziel sein, frische regionale Produkte wieder stärker auf lokalen Märkte zu integrieren. Das Land Brandenburg könnte dies beispielsweise durch den Aufbau eines Kompetenzzentrums für den Ökolandbau unterstützen. Das Zentrum sollte durch intensive Netzwerkarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette den Ausbau der ökologischen und regionalen Landwirtschaft fördernd begleiten, insbesondere in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Beratung.
Zühlke regte weiter an Ernährungsthemen in die Bildung und Erziehung zu integrieren. In den ersten Lebensjahren werden Essgewohnheiten geprägt. Daher sollte langfristig jede Kita und jede Schule über eine Küche, einen Schulgarten und qualifiziertes Personal verfügen. So lernen Kinder und Jugendliche gemeinsam kochen und entwickeln sich zu geschmacksbewussten Menschen.
Quelle: Wahlkreisbüro Fürstenwalde, Sabine Niels, MdL Brandenburg
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