Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis für den besten Film geht in diesem Jahr an PORTRAIT IM ZWIELICHT (Russland) von Angelina Nikonova und ihre genau beobachtete Gesellschaftsstudie einer jungen Frau aus der russischen Mittelschicht. Den Spezialpreis für die beste Regie erhielt Vladimir Kott für seinen Film GROMOZEKA (Russland). Es ist die Geschichte dreier Schulfreunde: Einer ist Taxifahrer, einer Arzt, der dritte Polizist – sie verbindet Unverständnis und Verwunderung über die Wege des Lebens allgemein und die der Frauen im Speziellen.
Der Wettbewerbsbeitrag ICH HEISSE KI (Polen) von Leszek Dawid wurde gleich mit zwei Preisen bedacht. Ki ist eine junge Mutter aus Warschau, die ihr Leben nicht in den Griff bekommt, nimmt was sie kriegen kann und nur Chaos hinterlässt. Die FIPRESCI-Jury zeigte sich beeindruckt von der unkonventionellen Heldin und vergab ihren Preis an die polnische Produktion, die in Cottbus als deutsche Erstaufführung lief. Für ihre Rolle als Ki erhielt Roma Gąsiorowska den Preis als herausragende Darstellerin. Den Preis als herausragender Darsteller bekam Gagi Svanidze für seine Rolle als abchasischer Flüchtling und Polizist Niko in SALZ WEISS (Georgien). Die von Keti Machavariani gedrehte Produktion SALZ WEISS überzeugte auch die Debüt-Jury mit ihrer Gegenüberstellung von poetischen Bildern und der harten Arbeitsrealität in Georgien.
Ebenfalls zwei Preise bekam der rumänisch-polnische Animationsfilm CRULIC – DER WEG INS JENSEITS. Eine lobende Erwähnung der Internationalen Festivaljury erhielt die von Regisseurin Anca Damian mit Hilfe vielfältiger Animationstechniken erzählte Geschichte, die auf einem wahren Fall beruht. 2008 gerät Claudiu Crulic, ein rumänischer Migrant in Polen, unschuldig in Haft und tritt aus Protest in den Hungerstreik. Auch die Ökumenische Jury zeigte sich beeindruckt und belohnte die innovative Weise, den Sprachlosen eine Stimme zu geben, mit ihrem Preis.
Beim Kurzfilmwettbewerb überzeugte die rumänische Weltpremiere WARTEN AUF DEN SONNENAUFGANG von Regisseur Mihai Sofronea. Ein junges Paar an einem Abend. Sie gesteht ihm die Liebe zu einem Anderen und er versucht, sie zurück zu gewinnen. Der Spezialpreis ging an den polnischen Beitrag GLASGOW von Piotr Subbotko, in dem der 12-jährige Damian endlich die Wahrheit über seinen Vater erfährt.
Der Preis für den besten Jugendfilm im U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm ging an den Spielfilm SUICIDE ROOM (Polen) von Jan Komasa. Darin schildert er realitätsnah, wie ein junger Teenager in die virtuelle Welt abgleitet.
Die DEFA-Stiftung vergibt ihren Förderpreis an Marc Bauder, der Regisseur der deutschen Produktion DAS SYSTEM – ALLES VERSTEHEN HEISST ALLES VERZEIHEN. Er wird während des Berlinale-Empfangs des FilmFestival Cottbus im Februar 2012 überreicht.
Der DIALOG–Preis wird in diesem Jahr an zwei Filme, die mazedonisch-serbische Koproduktion PUNK’S NOT DEAD (Regisseur: Vladimir Blaževski) sowie den slowenisch-kroatischen Beitrag PIRAN-PIRANO (Regisseur: Goran Vojnović). „Beide Filme“, so die Jury-Begründung, „zeigen, dass Verständigung nur funktioniert, wenn man bereit ist, über seinen eigenen Schatten zu springen und die Biografie des Anderen zu respektieren.“
Der Publikumspreisträger ist in diesem Jahr der russische Wettbewerbsbeitrag GROMOZEKA von Vladimir Kott.
Auf dem zweitägigen Ost-West-Koproduktionsmarkt Connecting Cottbus, der zum 13. Mal parallel zum FilmFestival Cottbus stattfand, wurden 13 Spielfilmprojekte aus 11 Ländern vorgestellt. Dabei erhielt das türkische Projekt „Pitch Black“ den erstmals vergebenen CoCo Post Pitch Award. Petr Zelenkas „Lost in Munich“ bekam den mit 1.500 Euro dotierten CoCo Best Pitch Award. Der CoCo Special Pitch Award geht an den Hauptpreisgewinner des FilmFestival Cottbus. Damit erhält Regisseurin Angelina Nikonova die Möglichkeit, im nächsten Jahr ihr neues Spielfilmprojekt bei Connecting Cottbus vorzustellen.
In den sechs Festivaltagen sahen mehr als 550 Fachgäste fast 150 Filme aus 33 Ländern. Nach der bisherigen Resonanz steuert das Festival auf einen neuen Publikumsrekord zu.
Wie in jedem Jahr wird es ein Nachspiel ausgewählter Festivalbeiträge in Berlin im KINO KROKODIL sowie in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum Berlin im Kino Passage und im THALIA ARTHOUSE KINO in Potsdam geben. Zum ersten Mal findet ein Nachspiel mit dem im Metropol Kino in Düsseldorf statt. Unter dem Titel „go West – Neues osteuropäisches Kino“ sind vom 10. bis zum 16. November sechs Beiträge aus dieser Festivaledition zu sehen.
34 Veranstaltungen! Lausitz Festival 2025 startet Sonntag in Domsdorf
Am Sonntag beginnt das Lausitz Festival mit einer feierlichen Eröffnung in der Brikettfabrik Louise in Domsdorf. Wie die Veranstalter mitteilten,...