Theodor Fontane hat im Elbe-Elster-Land keine literarischen, aber doch Lebensspuren hinterlassen. Mit einer neuen Sonderausstellung widmet sich das Museum „Mühlberg 1547“ dem Fußabdruck Fontanes in Elbe-Elster und zeichnet davon ausgehend ein Stadtpanorama Mühlbergs im 19. Jahrhundert. Die Schlacht bei Waterloo 1815 und der Herrschaftsbeginn Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1888 setzen dafür die zeitliche Kulisse.1837/38 ließen sich die Eltern Theodor Fontanes in Mühlberg nieder und betrieben für kurze Zeit die Apotheke am Altstädter Markt. Die Familie befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Krise: Der Vater Henri Fontane hatte so hohe Spielschulden, dass man 1837 die Apotheke in Swinemünde verkaufen musste. Mühlberg war eine Zwischenstation, bevor die Familie nach Letschin im Oderbruch weiterzog.
Sohn Theodor hatte das Elternhaus bereits für die Ausbildung zum Apotheker verlassen, besuchte aber seine Familie anlässlich der Taufe der Schwester Elise. Sie war 19 Jahre jünger als der angehende Apotheker, und in seinen Erinnerungen erwähnte Fontane, dass er sie über die Taufe in der Neustädter Kirche halten durfte, was ihn mit besonderem Stolz erfüllt habe. Um diesen Fontane-Kern herum stellt die Ausstellung Handel und Gewerke im Mühlberg des 19. Jahrhunderts vor, geht natürlich auch auf die Apothekengeschichte der Stadt ein und gibt einen Überblick über prägende Ereignisse in der Stadt. Illustriert wird dies mit historischen Objekten aus dem Museumdepot.
Eröffnet wird die Ausstellung am 19. Mai um 17.00 Uhr – Neugierige und Freunde des Museums sind dazu herzlich willkommen. Im Anschluss wird die Schau bis zum 31. Oktober gezeigt.
Vor der Eröffnung bittet das Museum bereits um 15.00 Uhr zu einer musikalischen Lesung. Antje und Martin Schneider lesen Amüsantes und Bemerkenswertes aus Texten von Joseph von Eichendorff, Fürst Hermann von Pückler, Theodor Fontane, Eugen Roth, Stefan Zweig, Hans Christian Andersen und anderen. Begleitet werden sie von Angela Maria Stoll am E-Piano, die diese Lesung mit Musik aus unterschiedlichen Zeiten und Ländern umrahmt. Dazu bietet das Museum Kaffee und Kuchen an.
Der Eintritt beträgt 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro. Um Voranmeldung unter T. 035342 837002 oder per E-Mail [email protected] wird gebeten.
Foto: Frank Winters
pm/red