Es gibt neue Erkenntnisse im Fall um den Familienmord mit fünf Toten (zwei Erwachsene und drei Kinder) in Senzig, ein Ortsteil von Königs Wusterhausen (Landkreis Dahme-Spreewald). Laut Staatsanwaltschaft hatte der Vater im Abschiedsbrief angegeben, Angst vor der Verhaftung und Wegnahme der Kinder wegen des gefälschten Impfpasses seiner Frau zu haben.
Gefälschter Impfpass und Angst vor Verhaftung
Der 40-jährige Berufsschullehrer und Vater brachte nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaftschaft und Polizei erst seine drei Töchter (4,8,10) und Frau und danach sich selbst mit einer Schusswaffe um. Entdeckt wurden die Toten von Anwohnern, die die Polizei informierten. Keines der beiden Elternteile war im Besitz eines Waffenscheins. Die Staatsanwaltschaft Cottbus bestätigte, dass im Abschiedsbrief des Vaters etwas von gefürchteten Repressalien aufgrund des gefälschten Impfpasses seiner Frau geschrieben stand. Er habe den Impfpass fälschen lassen, ihr Arbeitgeber habe von der Fälschung später erfahren. Die Ehefrau war als Betriebswirtin bei der TH WIldau beschäftigt. Beide waren zum Zeitpunkt des Mordes wegen einer Coronainfektion in Quarantäne.
Der Vater befürchtete demnach, dass seine Frau und er wegen des gefälschten Impfzertifikates verhaftet und ihnen die drei Kinder weggenommen werden könnten. Wie er zu der Annahme kam, ist nicht bekannt. Den Abschiedsbrief sowie eine als Tatwaffe in Frage kommende Schusswaffe fanden Ermittler bei der Spurensicherung im Haus der Familie. Ein Einwirken von Dritten wird derzeit ausgeschlossen.
Bürgermeisterin erschüttert
Königs Wusterhausens Bürgermeisterin Michaela Wiezorek zeigte sich nach der Tat tief bewegt von dem Tötungsdelikt in Senzig: „Diese Tragödie lässt mich fassungslos zurück. Mein tiefstes Mitgefühl gehört zuallererst den Angehörigen, Freunden und Bekannten, die das Geschehen erst einmal erfassen müssen. Als mich die Stadtwehrführung am Samstagnachmittag informierte, standen die Feuerwehrleute noch teilweise unter Schock. Ein Seelsorgezentrum wurde eingerichtet. Ich denke auch an alle Einsatzkräfte, die vor Ort ihre Aufgaben erfüllten und nun dieses Geschehen verarbeiten müssen. Ihnen allen gebührt mein ausdrücklicher Dank und meine große Anerkennung. Wir werden mit den Einrichtungen, die die drei Kinder besuchten, sprechen. Denn wir wollen sowohl den Kindern dieser Einrichtungen sowie deren Betreuerinnen und Betreuern professionelle Hilfe anbieten, um diesen furchtbaren Verlust verarbeiten zu können. In diesen schweren Stunden sollte niemand allein gelassen werden.“
Am Montag, den 6.12.2021, traf sich die Bürgermeisterin mit der Stadtwehrführung, um über die Ereignisse des Wochenendes zu sprechen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus dem Königs Wusterhausener Ortsteil waren die Ersten vor Ort. Sie werden nun seelsorgerisch betreut.
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